Der deutsche Laminatmarkt im August von Günther Kelm

Leichte Entspannung im Großhandel


Die Laminatindustrie

Im August blieb der Absatz der Laminatbodenindustrie in Deutschland und großen Teilen Westeuropas weiterhin unbefriedigend. Auch Unternehmen mit starker Exportorientierung nach Osteuropa und Nord-amerika können durch die schwierige Absatzlage in den Heimatmärkten die Produktionsanlagen nicht voll auslasten.

Die schwache Nachfrage in den Monaten Juni und Juli hat besonders bei den MDF/HDF Herstellern bei größeren Mengen zu erhöhtem Druck auf die Abgabepreise geführt. Im August hat sich die Situation bestenfalls stabilisiert, wobei Anzeichen für eine Absatzbelebung nicht in Sicht sind.

Dekorpapier- und Melaminhersteller haben ihre Produktion weiterhin der schwierigen Absatzlage angepasst. Zu beobachten sind außerdem oft Auftragsverschiebungen und Stornierungen von bestehenden Aufträgen.

Epi: Im Aufsichtsrat des französischen Laminatbodenherstellers gab es eine Veränderung: Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Paul Strub wurde am 6. Juli nach den Turbulenzen um die ursprünglich auf den 27. Juni und dann kurzfristig verschobene Hauptversammlung von seinem Posten abberufen. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist Christian Eberhardt.

Homanit baut seine Produktionskapazitäten für bedruckte Faserplatten weiter aus, wie die Bestellung von zwei Lackier- und Drucklinien bei Anlagenhersteller Robert Bürkle bestätigt wird. Die Inbetriebnahme der Anlagen in den Werken Losheim und Karlino/Polen ist für das vierte Quartal 2005 geplant.

Laminat im Großhandel

Im deutschen Bodenbelagsgroßhandel hat sich im August die unbefriedigende Absatzsituation der Vormonate etwas entspannt.

In fast allen Produktsegmenten wurden verglichen mit den Juli-Umsätzen Pluszahlen bis zum mittleren einstelligen Bereich erzielt.

Laminat im Handwerk

Im deutschen Mittelstand geht es - wenn auch in kleinen Schritten - langsam wieder bergauf. Vor allem das Handwerk ist wieder optimistischer. Die leicht verbesserte Situation des Großhandels wurde in erster Linie durch mehr Aufträge aus dem Handwerk möglich.

Laminat in den Fachmärkten und DIY

Im Gegensatz zum Handwerk, wo sich die Auftragslage im August positiv entwickelt, bleibt der Handel nach wie vor das Sorgenkind.

Die Kundenfrequenz in den Bodenbelagsbereichen der Spezialgeschäfte und Märkte ist weiterhin unbefriedigend. Seit Monaten werden die Planzahlen mit wenigen Ausnahmen nicht erreicht. So auch im August.

Alle Hoffnung auf bessere Geschäfte wird in das bevorstehende Herbstgeschäft getragen.

Die Globus-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2004/2005 (30.06.) eine Umsatzsteigerung von 0,7% auf 4,15 Mrd. EUR erreicht. Die Umsatzrendite im Betriebsbereich stieg um 0,1 auf 1,4 %.Die Umsatzsteigerung wurde vorwiegend im SB-Warenhausbereich und dort besonders im Ausland erreicht.

Die positive Entwicklung in der Tschechischen Republik mit einer Steigerung von 6,8 % trug wesentlich zum Ergebnis bei.

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für den Markteintritt in Russland um die sich bietenden Chancen in einem der stärksten wachsenden Märkte zu nutzen.

Etwas Sorge bereitet die Umsatzentwicklung im Fachmarktbereich. Hier wird jedoch konsequent an Verbesserungen gearbeitet.

Die Metro-Tochter Praktiker befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Gegenüber dem Vorjahresquartal stieg - bei einem flächenbereinigt stagnierenden Umsatz - das EBITA (Betriebsergebnis) um annähernd 23%

Da Praktiker den Auslandsanteil am Umsatz so schnell wie möglich von 24 auf 40 % erhöhen will und dafür im Metro-Verbund wenig Chancen sieht, ist damit zu rechnen, dass die Zahlen des Betriebsergebnisses den geplanten Verkauf des zweitgrößten deutschen Baumarktbetreibers beschleunigen werden.

Derzeit lotet die Investmentbank J.P. Morgan den Börsengang der Metro-Tochter aus, über den demnächst entschieden werden soll. Nach Aussagen von Konzernchef Körber gibt es inzwischen aber auch Private Enquity-Häuser, die an einem Kauf interessiert seien.

Das WDR-Wirtschaftsmagazin "Markt" testete in fünf Sendungen seit Mitte Juli fünf überregionale Baumarktbetreiber, prüfte dabei die Preise und bewertete Eigenmarken, die Frauenfreundlichkeit in den Holzabteilungen und generell die Kompetenz der Berater. In der Benotung gewann Hornbach mit der Gesamtnote von 2,2, zweiter wurde Bauhaus mit 2,5 dritter Hagebau mit 2,8 vierter Obi mit 3,0 und fünfter Praktiker mit einer Note von 3,8.
aus BTH Heimtex 09/05 (Bodenbeläge)