Bauhauptgewerbe
ZDB spricht von fortgesetzter Talfahrt
Der Umsatz im deutschen Bauhauptgewerbe wird für das vergangene Jahr mit 81 Mrd. EUR um 1,5 % unter dem Vorjahresniveau liegen. Das sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, Dr. Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, bei der Jahrespressekonferenz in Berlin. Zurückzuführen sei diese unerfreuliche Entwicklung vor allem auf den schwachen öffentlichen Bau.
"Wir hatten wegen der zu Jahresbeginn 2010 erst schwach abgearbeiteten Konjunkturpakete erwartet, dass der Umsatz im öffentlichen Bau deutlich steigen würde", meinte Loewenstein. Dass seine Hoffnung enttäuscht wurde, begründete er unter anderem mit der Streichung des Zusätzlichkeitskriteriums im Frühjahr. Im Anschluss daran hätten die Kommunen ihre außerhalb der Konjunkturpakete geplanten Investitionen zurückgefahren. "Der öffentliche Bau hat damit nicht die prognostizierte Favoritenrolle unter den Bausparten im Bauhauptgewerbe übernommen", stellte der Verbands-Präsident fest. Erwartet werde ein Umsatzrückgang von 0,4 % auf 26,6 Mrd. EUR.
Für den Wirtschaftsbau hat das mittelständische Baugewerbe eine Umsatzgröße von 29,4 Mrd. EUR für ganz Deutschland errechnet und damit einen Rückgang um 4,7 %. Lediglich der Wohnungsbau habe sich gut entwickelt. Für das abgelaufene Jahr rechnet Loewenstein in diesem Segment mit 25 Mrd. EUR, was einem Plus von 1,3 % entspreche. Dabei würden die alten Länder einen Zuwachs um 2,4 % erzielen, die neuen Länder dagegen ein Minus von 3,5 %.
Für dieses Jahr prognostiziert Löwenstein eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung im Baugewerbe. Der Branchenumsatz werde noch einmal um 1,5 % auf 79,7 Mrd. EUR zurückgehen. Allein der öffentliche Bau werde um 3,8 % nachgeben, der Wirtschaftsbau um 2,7 %. Lediglich der Wohnungsbau werde weiter zulegen und die Baukonjunktur stützen. Nach Einschätzung Loewensteins ist vor allem in den Wachstumsregionen mit einer Zunahme der Baugenehmigungen zu rechnen. Daher werde der Umsatz in dieser Sparte im laufenden Jahr um 2,4 % auf 25,6 Mrd. EUR steigen.
Zusammenfassend stellte Loewenstein fest: "Während die Prognosen zu den Bauinvestitionen nach oben zeigen, weist der Umsatz im Bauhauptgewerbe nach unten. Hier zeigt sich, wie sehr sich die Bautätigkeit vom Neubau auf Sanierung und Modernisierung verlagert hat."
aus
BTH Heimtex 03/11
(Bau)