Fußbodenbau Dupont

"Ich führe den Verbraucher zu der Marke, die für ihn die Beste ist"

Viele Hersteller und Großhändler versuchen, Handwerker an ihre Marke zu binden. Peter Dupont in Hermeskeil will unabhängig bleiben. Shop-in-Shop-Konzepte sind daher seine Sache nicht.

Peter Dupont, stellvertretender Obermeister der Innung Koblenz-Trier, hat den familiären Betrieb 1996 übernommen. Sein Vater, Ehrenobermeister Hermann Josef Dupont, begann die Selbständigkeit 1962 als Ein-Mann-Betrieb und kümmerte sich um die Parkett- und Bodenverlegung. Ehefrau Katharina baute nebenbei ein klassisches Einzelhandelsgeschäft mit Parkett, elastischen Belägen, Teppichboden von der Rolle und abgepasster Ware auf.

Heute stellt sich das Konzept anders dar: Die Räumlichkeiten wurden übersichtlich gestaltet. Ladenzeiten sind dem Kundenverhalten angepasst. Wochentags ist nun am Vormittag von 9 bis 12 Uhr und am Nachmittag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Hinzu kommt der Samstag Vormittag.

War es in den 80er Jahre noch ein "Sammelsurium" von Präsentationen, Mustern und Ware, so zeigt sich der Ausstellungsraum seit 2001 klar strukturiert. Während die überwiegende Fläche mit unifarbenem Teppichboden ausgelegt ist, bieten verlegte Parkettflächen von jeweils 7 qm auffällige Tupfer. Stellwände zeigen Dielen, Exotenholz und Intarsientafeln. Rechter Hand ist die Ausstellung den Parkettmustern gewidmet, gegenüber lassen sich im Schiebeständer abgepasste Teppiche begutachten. Peter Dupont: "Ich verkaufe als Zusatzgeschäft dem Parkettkunden Bordürenteppiche über Muster und auf Bestellung - wie ein Möbelstück."

Wichtig für den Parkettlegermeister: Der Kunde darf in seinen Auswahlmöglichkeiten nicht überfrachtet werden. "Frauen suchen nach Farbe und Optik, nicht nach technischen Details aus", weiß der rührige Betriebsinhaber. Deshalb orientiert er sich nicht an der Marken-Initiative vieler Hersteller und akzeptiert keine Marken-Displays und Shop-in-Shop-Systeme. "Ich führe den Verbraucher zu der Marke, die für ihn das Beste ist. Mit den Fach- und Baumärkten kann ich in Bezug auf Ausstellungsfläche ohnehin nicht mithalten."

Lieber klein und fein - lautet die Devise des südwestdeutschen Betriebes. Dupont baut auf Lieferanten seines Vertrauens. Da ist zunächst der Großhändler Alfons Henkes, Hasborn/Saar, ebenfalls ein familiengeführter Betrieb, der Ware auch am Samstag liefert - dann die Hersteller Bauwerk, Höhns, Tarkett und - bei 2-Schicht- und Massivparkett - vor allem Jaso.

"Wir leben vom Privatkunden", heißt es im strukturschwachen Landstrich zwischen Hunsrück und Eifel. Renovierungen im privaten Bereich machen gut 50 % der Auftragslage aus. Peter Dupont hat aber auch gute Erfahrung mit kleinen, regionalen Bauträgern. Zu diesen Unternehmen besteht eine jahrelange Partnerschaft. Größtes Objekt der vergangenen Zeit war 2002 ein Auftrag der Unternehmensberatung Ernst + Young im Luxemburger Euronet Office Parc. Hier wurden 400 qm Parkett und 3.600 qm Teppichboden verlegt. Auf der Homepage www.dupont-fussbodenbau.de kann dieses Referenzobjekt nachverfolgt werden.

Mit insgesamt 11 Mitarbeitern sichert sich der Parkett- und Bodenlegerbetrieb Dupont in der Region eine beachtliche Stellung. Trotzdem hält Peter Dupont nichts vom Einzelkämpfertum: "Man muss in Handwerker- Kooperationen mitmachen." Das tut er etwa in Gemeinschaftsständen auf Regionalmessen. In Sachen Bodenbelag setzt er auf die Decor Union und als Teilnehmer der regionalen Initiative Öko-Bau-Haus - einem Zusammenschluss sich ergänzender Handwerksbetriebe - steht er mit seinen Produkten und Verlegewerkstoffen für eine biologisch unbedenkliche Innenraumgestaltung.

Eigenwerbung hat für einen Betrieb dieser Größe eine finanzielle Grenze. Die regelmäßige Anzeige in der örtlichen Presse muss sein. Was nichts bringt, sind nach Peter Duponts Erfahrung Mailings oder Handzettel in Neubaugebieten. "Die Leute lassen sich nur stundenlang beraten und gehen dann in den Baumarkt." Da widmet Peter Dupont seine Zeit lieber anderen Nebentätigkeiten - zum Beispiel als Außendienstberater auf Provisionsbasis für den weltweit größten Hersteller textiler Beläge, Shaw International.
aus Parkett Magazin 04/03 (Handwerk)