Dokumentation und Qualitätssiegel

Fußbodenpass statt Estrichpass

Seit Jahren ist es in der Diskussion - ein Dokument, das übersichtlich, aber rechtlich unverbindlich den Fußbodenaufbau vom Estrich bis zum Oberboden festhält. Ursprünglich hatten Parkett- und Bodenleger nur den Estrichleger in die Informationspflicht nehmen wollen, jetzt sitzen sie selber mit im Boot.

Vorschläge aus dem Kreise von Industrie, Sachverständigen und Handwerkern könnten in einem 2-Seiten-Papier münden, das nun "Fußboden-Pass" heißt und die Angaben zur Estrichverlegung und Oberbodenverlegung vereint. Dass die Parkettleger immer noch das Interesse hegen, vom Estrichleger schriftlich präzise Angaben über den Untergrund zu erhalten, lässt sich nicht bestreiten. Da beide aber auf dem gleichen Zettel nun ihre Arbeiten dokumentieren sollen, ist ein Ausgleich hergestellt: Estrichleger müssen nicht mehr befürchten, mit ihren Angaben allein in haftungsrechtliche Konsequenzen zu geraten. Ohnehin schließt ein letzter Satz des Fußboden-Passes "Gewährleistungsansprüche jedweder Art" bezüglich der gemachten Angaben aus. Selbst wenn die Handwerker nicht handschriftlich, sondern nur mit ihrem Betriebsstempel das Dokument abzeichnen, können die gemachten Angaben in einem Schadensfall als Anhaltspunkte für Gutachten herangezogen werden. In diesem Sinne betrachtet BEB- und Zentralverbands-Geschäftsführer Edgar Leonhardt den Fußbodenpass als ein Qualitätssiegel und Marketinginstrument, mit dem Betriebe dem Bauherrn ein Protokoll für seine Akten zur Verfügung stellen. Überwacht werden sollte die komplette Ausfüllung von der Bauleitung, findet Gert Hausmann.

Angaben im Fußboden-Pass

1. Bauherr, Auftraggeber
2. Gebäude/Wohnung
3. Adresse

Estricharbeiten
1. Estrichart (Typ, Marke, Hersteller)
2. Konstruktion (schwimmend, Verbund, Trennlage, Nenndicke)
3. Abdichtung, Dämmschicht (Art der Abdichtung u. Art der Dämmschicht)
4. Heizestrich (Warmwasserheizung, Elektroheizung)
5. eingebaut am (Datum)
6. Anmerkungen (Mehrdicken, Zusatzmittel, Nachbehandlung)
7. Firmenadresse
8. Telefon/Fax
9. Datum, Stempel/Name

Bodenbelag-/ Parkett-/ Fliesenarbeiten
1. Untergrund (mech. Vorbereitung, Hinweise)
2. Grundierung (Hersteller, Typ, Bezeichnung)
3. Spachtelmasse (Hersteller, Typ, Bezeichnung, Dicke)
4. Verlegeart (geklebt, fixiert, lose verlegt, auf Unterlage/Typ)
5. Klebstoffart (Hersteller, Marke, Produktbezeichnung)
6. Belagsart (Textil, PVC, Parkett, Keramik, Naturstein, Beschichtung, Type, Dicke)
7. Belaghersteller (Hersteller, Marke, Produktbezeichnung)
8. Endarbeiten (verfugt, verschweißt, versiegelt)
9. Pflegemittel (Empfehlung, Hersteller, Type)
10. Pflegeanweisung übergeben am: (Datum)

Sonstige Hinweise
aus Parkett Magazin 04/03 (Handwerk)