Freisprechung des Bayerischen Parkettlegernachwuchses


Im Schülerheim der Berufsschule in Neustadt/Aisch fand Ende September die Freisprechungsfeier für den bayerischen Parkettlegernachwuchs des Prüfungsjahrgangs 2003 statt. Dabei wurden vier Kammersieger ermittelt: Oliver Burckhardt (HWK Mittelfranken), Sejdiu Burim (HWK München und Oberbayern), Michael Göldel (HWK Oberfranken) und Michael Wirth (HWK Unterfranken), der zugleich bayerischer Landessieger wurde.

Beste Absolventin der Innung Mittel- und Oberfranken war Sina Kurzendorfer aus Uffenheim, Ehefrau von Philip Kurzendorfer, der seine Ausbildungszeit vor etlichen Jahren ebenfalls mit Auszeichnung (Kammer- und Landessieger) beenden konnte.

Sina Kurzendorfer konnte der Kammersiegertitel aus formalen Gründen nicht zugesprochen werden: Sie überschreitet das für die Anerkennung zulässige Höchstalter von 23 Jahren. Vor ihrer Parkettlegerlehre absolvierte sie bereits eine Augenoptikerlehre.

Direktor Dr. Reinhard Diess-ner von der Berufsschule Neustadt und Obermeister Heinz Brehm als Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses hoben die Bedeutung einer soliden handwerklichen Ausbildung hervor. Brehm zur aktuellen Diskussion um eine gesetzliche Ausbildungsabgabe: "Ich habe nichts dagegen, wenn ausbildungsunwillige Betriebe herangezogen werden." Mit Drohungen, wie sie derzeit von Parteien- und Gewerkschaftsseite kämen, sei jedoch "nichts zu bewegen". Vielmehr müssten bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden. Brehm unterstrich die Klage aller Ausbilder, dass die allgemein bildenden Schulen völlig unzureichende Grundkenntnisse vermittelten und schlecht vorbereitete Schüler entließen. "Im Ausbildungsbetrieb ist keine Zeit, den jungen Leuten das Rechnen beizubringen", betonte er und berichtete von 23 Bewerbern um eine Lehrstelle, von denen 90 % einen Notendurchschnitt von "5" besessen hätten.
aus Parkett Magazin 06/03 (Handwerk)