Bundeswaldinventur: Holzzuwachs über bisherige Annahmen
Die Ergebnisse der zweiten Bundeswaldinventur (BWI)liegen seit Ende September vor und sie zeigen merkliche Veränderungen gegenüber der ersten Bundeswaldinventur aus dem Jahr 1987. So hat der Anteil der Laubbäume, insbesondere Buche (Anteil an allen Baumarten: 15 %), zu Lasten der Nadelhölzer, hier vor allem Fichte (28 %), zugenommen. Damit zeigen sich erste, deutlich messbare Ergebnisse des gewollten Umbaus vom Nadelwald zum Mischwald, wovon die Forstwirtschaft beispielsweise einen besseren Schutz vor Käferbefall erwartet. Die aktuelle BWI ergab auch, dass über die Hälfte des Waldes mindestens zweischichtig aufgebaut ist, wobei fast 15 % des Waldes als "sehr naturnah" und 20 % als "naturnah" eingestuft werden. 17 % des Waldes wiederum sind kulturbedingt, d.h. sie enthalten weniger als ein Viertel der Baumarten der natürlichen an dem jeweiligen Standort vorkommenden Waldgesellschaft.
Zudem lag der Holzzuwachs in den alten Bundesländern laut 2. BWI mit 12,12 cbm pro Hektar und Jahr höher als erwartet. Dieser Zuwachs wurde allerdings in den letzten 15 Jahren nur zu rund drei Vierteln genutzt, so dass für eine intensivere Holznutzung, wie es die "Charta für Holz" propagiert, ausreichend Potenzial vorhanden ist. In Deutschland sind nach den Ergebnissen der BWI 31,0 % der Bundesfläche mit Wald bedeckt - das Bundesland mit dem höchsten Bewaldungsgrad ist Rheinland-Pfalz (42,1 %).
aus
Parkett Magazin 05/04
(Holz)