Thermoholz-Verfahren

Was ist Thermoholz?

Holz, das durch eine Hitzebehandlung seine Eigenschaften verändert hat, wird als Thermoholz bezeichnet Dabei werden durch hohe Temperaturen (150 bis 270 C) und, im Gegensatz zu anderen Behandlungsmethoden, ohne Zusatz von Hilfsstoffen die optischen und technischen Charakteristiken des Holzes modifiziert. Das Thermoholz erhält durch die Hochtemperaturbehandlung unter anderem eine durchgehend dunkle Farbe, ohne dass aber die für die verwandte Holzart typische Struktur des Holzes verschwindet.

Doch wie genau die Thermoholz-Herstellung abläuft, ist sehr unterschiedlich. Dr. Wolfram Scheiding vom Institut für Holztechnologie in Dresden geht davon aus, dass "offenbar bei der thermischen Modifizierung von Holz viele Wege nach Rom führen". Die wesentlichen etablierten Verfahren würden sich weniger hinsichtlich der Behandlungstemperaturen unterscheiden, sondern viel mehr im Hinblick auf das wärmeübertragende Medium und die Prozessbedingungen (Atmosphäre, Druck). Den kommerziell eingesetzten Verfahren ist gemeinsam, dass sie unter sehr sauerstoffarmen Bedingungen in mehr oder weniger geschlossenen Systemen ablaufen. Grob unterteilt Dr. Carol M. Großmann von der Universität Freiburg zwischen den folgenden Verfahren, die in ihren Ausprägungen jeweils von verschiedenen Unternehmen modifiziert und patentiert worden sind:

- einstufiges Wasserdampf-Verfahren (Bsp.: "Thermo Wood", "Le Bois Perdure", "Mafi-Vulcano")
- Feucht-Wärme-Druck-Verfahren ("Plato")
- Öl-Hitze-Verfahren ("Menz-Holz")
- Inertgas-Verfahren ("Bois Retifié")

Zur Behandlung wird das Holz entweder im waldfrischen Zustand oder bereits getrocknet im Thermoofen gestapelt und verweilt dort je nach Verfahren bis zu drei Tage.
aus Parkett Magazin 05/04 (Holz)