Eigenschaften von Thermoholz
Der Einsatz bestimmt die Tauglichkeit
Oft genug wird der Eindruck erweckt, dass thermisch behandelte Hölzer die Lösung aller Schwierigkeiten darstellen. Doch auch hier muss ein ungetrübter Blick auf die Eigenschaftsveränderungen des Holzes geworfen werden. Nur so lässt sich entscheiden, ob das Thermoholz für die jeweilige Anwendung tatsächlich geeignet ist.
Deswegen rät Dr. Wolfram Scheiding vom IHD in Dresden, dass Hersteller und Händler neben den offensichtlichen Vorzügen auch die objektiv bestehenden Grenzen aufzeigen.
Da es eine Reihe unterschiedlicher Verfahren und Holzarten gibt, variieren die Eigenschaften stark, je nachdem wie die Hitzebehandlung erfolgt und um welche Holzart es sich handelt.
Dr. Carol M. Großmann hat in der Publikation "Marktchancen für hitzebehandeltes Holz in Deutschland" die Vor- und Nachteile von thermisch modifiziertem Holz zusammengetragen:
Vorteile
- Neue, dunkle Farbtöne, die durchgängig und homogen sind.
- Verringertes Quell- und Schwindmaß, die Verbesserungen der Dimensionsstabilität reichen von 10 - 40 %
- Erhöhte Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall und Witterungseinflüsse
- Verbesserte Wärmedämmung
- Reduzierung innerer Spannungen
Nachteile
- Masseverlust durch Abbau von Holzbestandteilen, der von 0,5 bis 15% reichen kann
- Teilweise deutliche Verringerung der Bruchschlagarbeit und Biegefestigkeit
- Erhöhte Sprödigkeit, damit geht auch die Wahl der Klingen der Bearbeitungsmaschinen einher
- Risse: durch die Temperaturbehandlung kann es möglicherweise bei Holzarten mit einer höheren Rohdichte zu Rissbildung kommen
- Verfärbung ist nicht UV-beständig, deswegen Vergrauen im Außenbereich
- nur in kleinen Mengen erhältlich
- relativ hohe Kosten, da die zusätzlichen Prozesskosten von 60 bis 250 EUR/cbm reichen können
- intensiver Geruch, der sich aber nach gewisser Zeit verflüchtigt
aus
Parkett Magazin 06/05
(Holz)