Wer unterrichtet die Bodenleger?
Raumausstatter oder Parkettleger - wer unterrichtet den neuen dreijährigen Ausbildungsberuf zum Facharbeiter Bodenleger? Noch ist der Findungsprozess nicht abgeschlossen. Wie Karsten Krause dem Zentralverband Parkett und Fußbodentechnik berichtete, sind die Kultusministerien einzelner Bundesländer aus Kostengründen unterschiedlicher Ansicht. Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen haben sich zunächst für die Raumausstatter entschieden, Berlin, Brandenburg, Saarland, Thüringen und Niedersachsen halten es mit den Parkettlegern. Mecklenburg-Vorpommern ist unentschlossen, andere Länder haben keine Angaben gemacht.
Das Hans-Schwier-Berufskolleg der Stadt Gelsenkirchen meldet 7 Anmeldungen zum neuen Ausbildungsgang. Unterrichtet werden die "Neuen" zusammen mit den Parkettlegern. Dipl.-Ing. Gerhard Bachmann: "Der Lehrplan ist stark identisch." Klärungsbedarf sieht der Studiendirektor in der Koordination. Bodenleger werden erst im 3. Lehrjahr mit Parkett konfrontiert. In Ulm-Ehingen gibt es 3 Anmeldungen. 10 weitere Lehrlinge sind aus dem Saarland und der Pfalz zugesagt. 50 % des Unterrichts, heißt es, könne man gemeinsam mit Parkettlegern gestalten. Die Ausbildung beginnt am 25. November. An der Berufsschule Stade wurden 8 Anmeldungen registriert.
Die bundesweit geringe Zahl der Bodenleger-Lehrlinge wird begründet mit dem geringen Organisationsgrad von Bodenlegerbetrieben, der Tatsache, dass hier kein Gesellenbrief am Abschluss steht und dem Verhalten vieler Betriebe, wie bisher auch, neue Arbeitskräfte rasch anzulernen, statt eine langwierige Ausbildung zu gestatten.
aus
Parkett Magazin 05/02
(Handwerk)