Nachhaltigkeit in Malaysia
Weitere Fortschritte
Die nachhaltige Forstwirtschaft Malaysias gilt im Vergleich zu vielen anderen tropischen Ländern als vorbildlich. Das eigene Zertifizierungssystem MTCS wurde vor rund zwei Jahren vom PEFC anerkannt. Inzwischen sind bereits mehr als 4 der insgesamt 12Mio.ha forstwirtschaftlich genutzter Wälder des Landes zertifiziert. Ein Makel war bisher die Tatsache, dass sich die zertifizierten Wälder mehr oder weniger ausschließlich auf der malaysischen Halbinsel befinden und die flächenmäßig größeren Wälder insbesondere im auf der Insel Borneo gelegenen Bundesstaat Sarawak von jeglicher Zertifizierung ausgenommen waren. Auch gab es immer wieder Meldungen über angebliche Kahlschläge und umfangreiche Waldvernichtung in Sarawak.
Zwei wichtige Entscheidungen der letzten Wochen lassen aufhorchen und geben Anlass zur Vermutung, dass nunmehr es auch in den Wäldern Sarawaks Aktivitäten in Richtung Zertifizierung und nachhaltiger Forstwirtschaft geben wird.
Zum 1. Januar hat Datuk Aaron den Vorsitz des Malaysian Timber Councils (MTC) übernommen und Tunku Tan Sri Osman Ahmad, der sich aus Altersgründen nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung gestellt hatte, abgelöst. Aaron hat u.a. an der Universität Göttingen studiert und dort seinen Master-Abschluss in tropischer Forstwirtschaft absolviert. Von 1984 bis 2001 hat er in Sarawak als Forstbeamter gearbeitet, bevor er in die Politik wechselte. Seit 2004 ist er Mitglied des Landtages von Sarawak.
Darüber hinaus hat sich, wie erst jetzt bekannt wurde, im Herbst letzten Jahres die Forstbehörde von Sarawak zu einer Unterstützung von sogenannten REDD-Initiativen der UN bekannt. REDD steht für "Reducing Emissions from Deforestation and Degradation", d.h. die Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Schädigung von Wäldern. Diese Programme stehen zwar nicht zwingend in einem direkten Zusammenhang zu nachhaltiger und zertifizierter Forstwirtschaft, sie weisen allerdings zumindest in die selbe Richtung.
aus
Parkett Magazin 02/11
(Nachhaltigkeit)