Möbelhandel:

Neue Zahlen für die Branche


Krisenzeiten legen auch die Probleme der Möbelbranche schonungslos offen. Dazu gehören in erster Linie gewaltige Flächen-Überkapazitäten. Der Möbelhandel hat in den 90er Jahren gebaut, was das Zeug hielt. 20.000, 30.000 und zuletzt über 40.000 qm Verkaufsfläche. Doch inzwischen hat sich das Blatt gewendet. Die Branche verliert - und zwar nicht zu knapp.

Ein Trost: Es hat fast alle durch die Bank erwischt, Große wie Kleine, im Osten allerdings stärker als im Westen. Wobei der Mittelstand eindeutig flexibler beim Kosten-Management auf die Einbußen reagieren kann. Die Großflächenanbieter hingegen leiden unter ihren unbeweglichen Fixblöcken.

Gleichzeitig nimmt die Konzentration im Handel weiter zu. Ein Drittel des 30,4 Mrd. Euro starken Möbelmarktes bestreiten die 20 Größten, allein Ikea hat mit 2,25 Mrd. Euro Umsatz seine Spitzenposition als Branchenführer weiter ausgebaut.

Entsprechend wächst der Druck auf die Lieferanten. Die deutsche Möbelindustrie lag bis Ende Juni letzten Jahres 3,1 Prozent hinter Vorjahreswert und setzte bis dahin 9,9 Mrd. Euro um. Die Beschäftigtenzahl schrumpfte um 6,9 Prozent auf 140.389. Vom Markt verschwunden sind 41 Betriebe, unterm Strich verbleiben 1.309. Erfreulich die Ausfuhrzahlen: Die Exportquote stieg von 22,5 auf 24,5 Prozent.

Parallel wachsen allerdings auch die Möbelimporte, bis einschließlich Mai 2003 um 8,1 Prozent über Vorjahreswert. Bereits seit 2001 bezieht Deutschland mehr Möbel und Möbelteile aus Mittel- und Osteuropa als aus den Ländern der EU. In 2002 kamen bereits 44 Prozent aller Importe von unseren Nachbarn im Osten: Polen liegt mit 1,35 Mrd. Euro unter den Lieferländern auf Platz 1 und verwies die Italiener, die ein 10-prozentiges Minus hinnehmen mussten, mit knapp 960 Mill. Euro auf Platz 2.

Umfassende Informationen und jede Menge Zahlen über den deutschen und internationalen Möbelmarkt liefert "Möbel Zahlen Daten", das einzige statistische Jahrbuch für die Möbelbranche. Die 29. Auflage des exklusiven Nachschlagewerkes aus dem Hamburger Holzmann Verlag enthält kompakt und leicht lesbar sämtliche wichtigen Marktdaten in Sachen Möbel. Über 150 Seiten bieten ein geballtes Zahlen-Paket des Statistischen Bundesamtes, der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute, der GfK und des Münchner lfo-Instituts. Besonders aktuell: Endverbraucher-Befragungen von Emnid und Allensbach sowie brancheninterne und verlagseigene Untersuchungen. Komplett zweisprachig deutsch / englisch.
aus Haustex 01/04 (Handel)