Betten-Paradies Fürstenberger
Spezialisierung im Sortiment soll die Zukunft sichern
Wiesloch - Die vergangenen 40 Jahre hat das Bettenfachgeschäft Fürstenberger in Wiesloch mit Bravour gemeistert. Nun soll auch eine aussichtsreiche Zukunft vorbereitet werden. Der eingeleitete Generationswechsel ist dabei nur ein Aspekt. Was sich die Familie für die Zukunft vorstellt, erzählen Fritz, Antonia und Sven Fürstenberger im Gespräch mit der "Haustex".
Das Fachgeschäft soll sich auch in Zukunft von der breiten Masse abheben. Das funktioniert in vielerlei Hinsicht, etwa über Qualität, Service, Fachkompetenz oder den Preis. Der richtige Weg für die Fürstenbergers sind aber die ersten drei Komponenten. "Wir planen Schulungen für unsere Mitarbeiter mit medizinischer Ausrichtung, entsprechend soll dann auch das Sortiment erweitert werden. Schlafsysteme für den Gesundheitsbereich könnten dann für uns ein Segment werden. Die neue Ausrichtung wird sich dann auch in der Ladengestaltung wieder finden, abgerundet mit einer Relax-Ecke. Das Thema Wellness gewinnt immer mehr an Bedeutung, das ist ein Zukunftsmarkt", sagt Sven Fürstenberger. Ein weiteres Potenzial sieht man zusätzlich in der stärkeren Ausrichtung auf das Objektgeschäft. Das Fachgeschäft ist bereits zweigeteilt als Einzelhandelsunternehmen und auch als Objektausstatter für Hotels, Pensionen, Altenheime und Krankenhäuser der Region im Bereich Lattenroste, Matratzen, Bett- und Frottierwaren. Dieser Geschäftsbereich ist äußerst interessant und noch ausbaufähig, davon ist Fritz Fürstenberger überzeugt.
Beginn in umgebauter Scheune
Den Grundstein für das erfolgreiche Fachgeschäft legten Fritz und Antonia Fürstenberger vor 40 Jahren. Sie erinnern sich noch genau an die Anfänge. Eine alte Scheune mitten in der Innenstadt wurde 1964 umfunktioniert zu einem kleinen Geschäft. Das Sortiment konzentrierte sich schon damals auf Bettwaren und Bettgestelle sowie Haus- und Heimtextilien. Anfang der 70er Jahre war man schon so etabliert in Wiesloch, dass das kleine Geschäft in der Altstadt viel zu eng wurde.
1972 traf Fritz Fürstenberger die Entscheidung, ein neues Gebäude mit einer Verkaufsfläche von rund 2.000 qm zu bauen - vor den Toren der kleinen Stadt. Wo heute ein Gewerbegebiet Kunden anzieht, war vor 30 Jahren nur Acker. "Man hat uns für verrückt erklärt, die gute Innenstadtlage zu verlassen", weiß der Senior noch heute. Doch die Entscheidung war goldrichtig, wie man am steigenden Umsatz erkennen konnte. Das Geschäft war viel einfacher zu erreichen, die Kunden konnten direkt vor die Tür fahren und auch kostenlos parken.
Überschaubares Sortiment
Nun konnten Fritz und Antonia Fürstenberger die Kompetenzen und das Sortiment ausbauen. Heute ist das Fachgeschäft weit über die Grenzen Wieslochs hinaus bekannt. Die Kunden kommen aus dem gesamten nordbadischen Bereich zwischen Mannheim, Heidelberg bis hin nach Sinsheim, dabei gehören etwa 80 Prozent zu den Stammkunden. Die Kernkompetenz im Sortiment bilden mit einem Umsatzanteil von ca. 60 Prozent Wasserbetten, Schlafsysteme, Lattenroste und Matratzen. Bettwaren, Decken und Kissen sowie Tischwäsche, Frottierwaren, Homewear, Kinder-Bettwaren und -Bettwäsche teilen sich die übrigen 40 Prozent. Durch den Jubiläumsverkauf zum 40-jährigen Bestehen konnte Fürstenberger eine beachtliche Umsatzsteigerung erzielen.
Mit den Sortimenten, die hauptsächlich im mittelpreisigen bis hochwertigen Bereich rangieren, werden vor allem Kunden ab 40 Jahre angesprochen. Bei Bettsystemen überzeugen bekannte Marken. Im Bereich Wasserbetten hat Fürstenberger eine Kooperation mit einem führenden Markenhersteller. Dafür besteht Gebietsschutz im nordbadischen Raum. Fritz Fürstenberger vertritt die Meinung "weniger ist mehr" - in seinem Haus werde der Kunde nicht erschlagen vom Sortiment vieler Hersteller. Stattdessen findet man eine kleine, aber feine Auswahl von interessanten Partnern. Diese Philosophie zieht sich durch das ganze Haus, vor allem auch im Bereich Bettwäsche wird danach verfahren.
Aber auch die jüngere Klientel wird bei Fürstenberger nicht vernachlässigt, denn was sich gezeigt hat: "Wenn die Mutter schon bei uns gekauft hat, kommen später auch die Kinder zu uns. Diese jungen Kunden sind dann einfach qualitätsbewusster", so Sven Fürstenberger. Das Bettenfachgeschäft hebt sich zudem durch seine Hausmarke ab: Der Firmenname findet sich als Label auf Satinbettwäsche wieder, die es in allen gängigen Größen gibt -der Kunde wird aber auch bei Komfortgrößen fündig.
Service bringt auch treue Kunden
Das Service-Angebot im Hause Fürstenberger bietet den Kunden vielerlei: In einer Großreinigungsanlage können Bettwaren gereinigt werden, im angeschlossenen Näh-Atelier werden Sonderwünsche erfüllt und Betten in Sondergrößen entsprechend dem Kundenwunsch angefertigt. "Unsere Kunden nehmen diesen Service gerne in Anspruch", sagt Fritz Fürstenberger.
In punkto Beratung gehören zum Beispiel Hausbesuche zum guten Ton. Lieferung, Montage und die Rückgabe alter Matratzen und Roste zur Entsorgung sind selbstverständlich. Im Geschäft sorgen kompetente Mitarbeiter dafür, dass sich die Kunden gut beraten und informiert fühlen. Durch interne Schulungen, zu denen häufig Referenten aus der Industrie eingeladen werden, wird die Fachkompetenz ständig auf dem neuesten Stand gehalten. "Wir kommen einmal im Monat zu unserer Mitarbeiterbesprechung zusammen. Wir kommunizieren über Verbesserungen, Veränderungen, Kundenwünsche - aber auch kritische Punkte kommen hier offen auf den Tisch. Das Verhältnis zwischen Geschäftsführung und Personal ist im Hause Fürstenberger beinahe freundschaftlich. Die meisten der Vollzeitbeschäftigten und Teilzeitkräfte sind seit über zehn Jahren bei uns tätig. Da merkt man auch sofort, wenn es jemandem nicht so gut geht", meint Antonia Fürstenberger, die dann immer ein paar aufmunternde Worte parat hat oder auch mal im privaten Gespräch weiterhilft.
Die Nachfolge im Hause Fürstenberger ist geregelt. Sven Fürstenberger, der bereits seit 17 Jahren im elterlichen Unternehmen tätig ist, wird das Bettenfachgeschäft übernehmen.
aus
Haustex 05/05
(Handel)