Branchen-Insider zur aktuellen Situation
Hoffnungsvoller Aufwind
Herford - Zu Beginn des Jahres stellt sich von neuem die Frage, was es unserer Branche wohl bringen wird? Wird der von vielen erhoffte Aufschwung nun endlich Realität? Die Zeichen stehen gut, die deutsche Wirtschaft scheint sich erholt zu haben, die Auftragsbücher sind voll. Börsencrash und Finanzkrise haben mitunter zwar schmerzhafte Wunden hinterlassen, aber Anzeichen, dass es jetzt endlich wieder aufwärts gehen könnte, sind unverkennbar. Der sich weiter verbessernde Arbeitsmarkt, der erfreuliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen und die Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts geben Anlass zu dieser Vermutung.Industrie und Handel sind auf einem guten Weg, den krisenbedingten Produktionseinbruch wettzumachen. Dabei hat die Erholung an Breite gewonnen. Wohltuend in diesem Zusammenhang auch die Verbesserung der Binnenkonjunktur, denn sowohl private Konsumausgaben als auch Unternehmensinvestitionen haben spürbar zugelegt. Gute Voraussetzungen also, um optimistisch in die Zukunft zu blicken. Doch von einer sorgenfreien Existenz kann noch lange nicht die Rede sein: Preiskämpfe, Konkurrenzdruck, harter Wettbewerb, steigende Steuern sowie das ewige Hin und Her auf oberster politischer Bühne sind keine optimalen Voraussetzungen, bei den Konsumenten einen Kaufrausch auszulösen, geschweige denn für ein Stimmungshoch zu sorgen. Dennoch lassen die derzeitigen Rahmenbedingungen das Licht am Ende des Tunnels wieder etwas heller scheinen.
Konsequentes Kostenmanagement, das Agieren auf unterschiedlichen Vertriebskanälen, schnelles Reagieren auf veränderte Marktsituationen, flexible Produktion, innovative Marketingideen, durchschlagende Präsentationskonzepte sowie eine klare Einstellung auf die Bedürfnisse der Kunden sind gute Voraussetzungen dafür, die Zukunft zu meistern. "Made in Germany" hat bei den Verbrauchern wieder Interesse geweckt, Wellness und Erholung in den eigenen vier Wänden sowie ein gefühlvoller und erlebnisbetonter Lebensstil sind nach wie vor aktuell. Begriffe wie "cocooning" und "homing" lassen grüßen. Wenn es den Anbietern gelingt, das Vertrauen der Verbraucher in die Werthaltigkeit von Produkt und Beziehung zu stärken, dürfte sich manches zum Besseren wenden. Es muss aber ebenfalls erwähnt werden, dass steigendes Umwelt-Engagement und die Forderungen nach höheren Löhnen und besseren Qualitäten nicht mit immer günstigeren Preisen realisierbar sind. Mehr Netto vom Brutto - dieses vollmundige Versprechen der Bundesregierung ist leider mehr oder weniger "den Bach runtergegangen". Es wäre ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen.
Gut zu hören, dass immer mehr Verbraucher dem Schlaf eine große Bedeutung beimessen, mehr als dies noch vor ein paar Jahren der Fall war. Eine willkommene Chance für den Bettenfachhandel, der nur davon profitieren kann, da es sich bei der Bettausstattung um ein beratungsintensives Produkt handelt, das auch getestet werden muss. Hier kann er als Experte rund um den gesunden Schlaf voll punkten. Der Fachhandel ist heute wichtiger denn je, denn der Bettenkauf hat sich zu einem reinen Bedarfskauf mit hohen Erwartungen entwickelt. Die Kundschaft setzt voll auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit - und dies gilt es zu realisieren. Ein klar erkennbares Profil für den Verbraucher sowie besondere Ideen und Anstrengungen zeigen Wirkung. Dass Qualität und Sicherheit gerade in der jetzigen Zeit an Bedeutung gewinnen und damit die Bereitschaft steigt, sich für hochwertige Produkte und solide Leistung zu entscheiden, zeigt die positive Entwicklung zahlreicher Bettenfachgeschäfte - darunter natürlich auch die von der Haustex ausgezeichneten "Bettenfachhändler des Jahres".
Selbst wenn sich der Kunde kritisch und sparsam gibt - er ist und bleibt der Mittelpunkt. Seine Gunst entscheidet über Bestehen oder Gehen. Wenn Industrie und Handel die Zeichen der Zeit erkennen, werden sie den Mut finden, neue Wege zu beschreiten und auch im bevorstehenden Jahr eine Erfolg versprechende Entwicklung erfahren. Wir leben in einer dynamischen Zeit, in der sich der Markt sehr schnell dreht. Lassen Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, daher nicht verunsichern - nach jeder Rezession geht es immer wieder aufwärts.
aus
Haustex 01/11
(Handel)