r///m in Magdeburg profiliert sich als Top-Team von "reckert"
Wasserbetten über drei Etagen ...
MAGDEBURG (PL) - Wer von der A 2 kommend über den Stadtteil Alt-Olvenstedt ins Zentrum der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts fährt, passiert zwangsläufig rechterhand das Wasserbetten-Studio von Jutta Schmidt. Man sollte besser Wasserbetten-"Haus" sagen, denn die Wassermatratzen prägen das Gebäude im Innern vom Erd- bis zum Dachgeschoss. Über drei Etagen werden auf 380 qm Präsentationsfläche 22 Wasserbetten gezeigt. Es handelt sich um das derzeit größte Wasserbetten-Studio in den neuen Ländern.
Der Name des Hauses - r///m - steht für reckertwerkstattmöbel und ist gewissermaßen Programm. Dies dergestalt, dass die gesamte Wasserbetten-Offerte aus dem Angebot des Borkener Lieferanten stammt. Dennoch ist das Wasserbetten-Studio in Magdeburg kein Franchais-Unternehmen. Es wird völlig eigenständig betrieben. Dass es gerade r///m-Wasserbetten sind, sei mehr oder weniger Zufall gewesen "oder eben auch nicht", wie Inhaberin Jutta Schmidt den Ursprung beschreibt. Als Zufall könne allenfalls gewertet werden, dass gerade diese Firma sich ihr zur rechten Zeit am rechten Ort als Partner anbot. "Schon gar kein Zufall ist der Marktauftritt meines Lieferanten"; überzeugt habe sie die Fertigung der r///m-Produkte "made in Germany" in den Borkener Werken genauso wie der vom Hersteller praktizierte hohe Anspruch in der Auswahl der Rohstoffe und der Fertigungstechniken als Basis der Langlebigkeit seiner Erzeugnisse. Darauf habe sie in erster Linie gesetzt. Und angesichts der Angebotsvielfalt, wie sie die Produktpalette der reckertwerkstattmöbel GmbH hergebe, könne auch von "Monokultur" keine Rede sein. Jutta Schmidt unterstreicht das gute partnerschaftliche Verhältnis: "Konstruktive Zusammenarbeit von der ersten Minute an war wertvolle Hilfe, das Geschäft zu gründen und dann damit Laufen zu lernen."
Ihren Entschluss hat die Inhaberin Jutta Schmidt noch nie bereut, wie sie rückblickend befindet. Als Dipl. Ing. für Technologie der Metallverarbeitung hatte sie sich nach der Wende in der DDR neu orientieren müssen. Postgraduale Qualifizierung auf dem Gebiet von Innenarchitektur und Raumgestaltung führte sie in die Bereiche Ladenbau sowie Küchen- und Gastronomieeinrichtung. Ein eigenes Küchenstudio am jetzigen Standort koppelte sie im September "99 mit Wasserbetten, auf die sich das Geschäft seit Anfang vorigen Jahres konzentriert, respektive reduziert hat. "Bei anhaltend positiver Umsatzentwicklung", lässt Jutta Schmidt wissen. Die Umsätze seien über die Monate zwar nur leicht, aber dafür bis zuletzt kontinuierlich gestiegen; trotz Euro-Einführung und der spürbaren Kaufzurückhaltung der Kunden.
Als Wachstums-Gründe nennt sie zum einen die soliden Qualitätsprodukte; zum anderen sei es wohl auch ihr besonderes Engagement. Sachlich fundierte Fachberatung sei das wichtigste, aber auch der erste Eindruck, den der Kunde aus dem Aussehen der Ausstellung gewinnt. In dem Zusammenhang die jüngste Initiative von Jutta Schmidt: Sie praktiziert im Verkauf nach Richtlinien des von Unternehmensberater Christoph Hellmann als Emotion-Programm propagierten "gefühlsorientierten Marketing". "Sicher ist man da noch ein wenig ungeübt, aber ich merke, dass das successive zu greifen beginnt." Die Initiative dürfe eben nicht erlahmen, so ihr Credo auch hinsichtlich anderer Akzente: Es gehe nicht darum, den Kunden im Alter zwischen 30 und 60 Jahren irgendein Wasserbett zu verkaufen oder eben das System nur als spezielle Liegefläche, sondern als individuelles, auf seine Person und seine räumlichen Gegebenheiten abgestimmtes Wasserbett. "Der Erfolg gibt mir recht; es ist die Summe aus intensiver fachgerechter Beratung und einfühlsamer wie einprägsamer Kundenpflege, die den Kunden schließlich rundum zufrieden stellt. Die Kunden geben das in Form von Mund zu Mund-Propaganda weiter - die beste Werbung für mein Haus."
Im Raum Magdeburg teilt man sich den Markt mit vier Wettbewerbern und drei großen Möbelhäusern. Ein gutes Werbekonzept ist deshalb wichtig, um ein hochwertiges Wasserbett auch noch bei der Vielzahl von verlockenden Angeboten mit Billigprodukten vertreiben zu können. Jutta Schmidt setzt - freilich abhängig von der Kassenlage - auf Werbeflyer, Zeitungswerbung, thematische Veranstaltungen im eigenen Studio oder auch Verbrauchermessen im Umland, um auf sich aufmerksam zu machen.
So kommt es, dass "r///m" auch schon von Kunden aus Berlin oder Braunschweig aufgesucht wird; aus dem Umkreis Magdeburg sowieso, geschätzt 150 km im Durchmesser. "r///m" in Magdeburg wird als Top-Team von "reckert" auf den Internet-Seiten des Lieferanten empfohlen.
"Es entwickelt sich", kann Jutta Schmidt nach einem reichlichen Jahr mit klarem Profil als Wasserbetten-Studio resümieren, das im Prinzip auf höherwertige, demzufolge auch höherpreisige Erzeugnisse abstellt. Aber: "Es ist nicht die Zeit, wo man gänzlich auf kostengünstigere Alternativen aus deutscher Produktion von "reckert" verzichten kann." Von allein verkaufe sich gegenwärtig nichts. "Man muss eben kämpfen, eigene Initiativen starten. Wie andere engagierte Leute auch habe ich die Arbeit quasi zum Hobby gemacht. Was dabei hilft? Ich brenne für meine Sache!"
aus
Haustex 04/03
(Handel)