Mannsdörfer Betten und Wäsche

"Service beginnt für uns dort, wo die Kunden ihn nicht mehr erwarten."

Stuttgart-Weilimdorf - Das profilierte Fachgeschäft Mannsdörfer Betten und Wäsche setzt in seinem Warensortiment auf exklusive Produkte rund um das Thema "Schlafen". Eine konsequente Kundenorientierung mit qualifizierter Beratung und außergewöhnlichem Service sowie durchdachte Marketingaktivitäten haben dem 1895 gegründeten Familienunternehmen nicht nur deutliche Umsatzzuwächse beschert. Es wurde auch mit dem Zukunftspreis Baden-Württemberg ausgezeichnet.

Das arrivierte Bettenhaus Mannsdörfer residiert im Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf in bester Lage, direkt an der gut frequentierten Einkaufsmeile Löwenmarkt, in einem repräsentativen Eckgebäude, das durch seine großzügige, Licht durchflutete Glasarchitektur wie ein überdimensionales Schaufenster wirkt. In den modern gestalteten, klar strukturierten Ausstellungsräumen, die sich mit 750 qm Verkaufsfläche über drei Stockwerke ausdehnen, wird das Thema "Schlafen" in all seinen Facetten präsentiert. Das hochwertige Angebot des Komplettanbieters in oberer Mittelpreislage bis Luxus-Klasse reicht von Schlafraum-Möbeln, Bett- und Schlafsystemen, Matratzen, Bettwaren und Bettwäsche bis zu Frottierwaren, Tischwäsche, Accessoires sowie Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren.

Als wichtiges Unternehmensziel hat das angestammte Familienunternehmen, das in den letzten Jahren "kein Umsatzwachstum unter zehn Prozent" hatte, auf seiner Agenda stehen, "noch kompetenter im Kerngeschäft mit Produkten rund um das Bett aufzutreten und diese mit Zusatzsortimenten und Leistungen abzurunden", erklärt Inhaber Marcus Mannsdörfer, der das 1895 gegründete Fachgeschäft seit zwölf Jahren bereits in 4. Generation erfolgreich führt, unterstützt von Ehefrau Almut und seiner Mutter. "Hohe Sortimentstiefe, zu Lasten Sortimentsbreite", ist die Intention des studierten Textilbetriebswirts. Konkret stehe der Sortimentsbereich Damen- und Herrenwäsche zur Diskussion. "Im Zug einer Spezialisierung am Markt muss man sich entscheiden. Man kann nicht alles anbieten."

Dass das Handelskonzept des Bettenhauses Hand und Fuß hat, ist sogar urkundlich festgehalten. Dem Unternehmen wurde im März 2004 der "Zukunftspreis Baden-Württemberg" verliehen, unter Schirmherrschaft des damaligen Wirtschaftsministers Walter Döring. Ausgezeichnet wurden die "beispielhaften Leistungen in den Bereichen Unternehmensprofil mit Fragen der Strategie und Servicepolitik sowie Kundenorientierung und Mitarbeiterführung".

Das Einzugsgebiet von Mannsdörfer Betten und Wäsche erstreckt sich über den gesamten Ballungsraum Stuttgart. Vom Standort Weilimdorf sind es etwa zehn Kilometer bis zur Innenstadt. "City-Lage ist für uns nicht zwingend," sagt Marcus Mannsdörfer. Weil es sich bei der Schlafraum-Ausstattung fast immer um "Plankäufe" handle, sei die Bereitschaft der Konsumenten hoch, einen längeren Anfahrtsweg auf sich zu nehmen. Für Kunden, die nicht mit dem Auto kommen, liegt das Ladengeschäft ebenfalls günstig - die Stadtbahn hält praktisch direkt gegenüber. Auch Expansion ist ein Thema. "Wir sind dran, etwas zu bewegen." Mittelfristig prüfe man eine Filialisierung, zum Beispiel die Präsenz im geplanten Shopping-Center Stilwerk am Stuttgarter Schlossplatz sowie die Erweiterung der Verkaufsfläche in Weilimdorf.

Die Konkurrenzsituation im Einzugsgebiet stellt sich für das Familienunternehmen "derzeit günstig" dar. "Bei hochwertigen Schlafmöbeln und Schlafsystemen gibt es wenig Wettbewerb." Zudem mussten in den letzten Jahren einige bewährte Stuttgarter Bettenfachgeschäfte aufgeben. Nur ein alt eingesessener Anbieter blieb übrig, allerdings mit deutlich reduziertem Sortiment. Mannsdörfer agiert jedoch nicht nur in heimischen Gefilden, sondern ist auch im Objektgeschäft aktiv, zum Beispiel in Spanien und Korsika, wo es Hotelzimmer mit Schlafmöbeln, Matratzen und Bettwäsche auszustatten gilt. Den Objektanteil beziffert der aktive Inhaber auf rund sechs Prozent.

Internet-Bestellshop

Hinzu kommt die virtuelle Präsenz im Internet mit einer gekonnt aufgemachten Homepage, der ein Bestellshop angegliedert ist. "Wir hatten schon fünf bis sechs Prozent Umsatzanteil über das Internet." Leider sei das Geschäft durch die Vielzahl der Anbieter "schwieriger geworden", erzählt Marcus Mannsdörfer, der schon sehr früh in den Onlinehandel einstieg und das Aktionsfeld weiter ausbauen möchte. "Sehr gute Umsätze" im Internet-Shop macht das Bettenhaus mit Accessoires, eine Produktgruppe, die "generell stark wächst, zu Lasten von klassischen Sortimenten, wie Tischdecken und Frottierwaren", verrät der Textilbetriebswirt, der auf "ausgefallene und Design orientierte Artikel setzt, von Seifen, Raumdüften und Kerzen bis zu geschmackvollen Deko-Objekten. Zudem werden die Mitnahmeprodukte als Frequenzbringer geschätzt, weil sie Laufkunden anlocken.

Mit Abstand die größte Warengruppe bei Mannsdörfer sind Schlafmöbel, Matratzen und Lattenroste, die einen Umsatzanteil von 60 Prozent erreichen. Bettwaren tragen 13 Prozent zum Umsatz bei; Wohnaccessoires, Tisch- und Frottierwäsche insgesamt zehn Prozent, Tag- und Nachtwäsche für Damen- und Herren ebenfalls zehn Prozent und Bettwäsche sieben Prozent. Das Bettenhaus, das derzeit 29 Teil- und Vollzeitkräfte beschäftigt, davon 20 Mitarbeiter im Verkauf, strebt eine "Innovationsführerschaft im Sortimentsbereich" an und hat dementsprechend seine Einkaufspolitik ausgerichtet. Den Schnäppchen-Trend will man nicht mitmachen. "Wir haben uns in den letzten Jahren sukzessive von Marken getrennt, die in preisaggressiver Vertriebsweise angeboten wurden."

Exklusive Lieferanten

Mannsdörfer arbeitet mit namhaften und exklusiven Lieferanten im Top-Segment zusammen und führt Markenprodukte, "die in unserem Einzugsgebiet nicht weiter vertreten sind". Bei Schlafsystemen werden unter anderem die Marken Cetto und Trecade geführt. Lattenroste werden von Legra und Innova bezogen, Matratzen von Röwa, Treca und Rummel. Hersteller von Schlafraum-Möbeln sind beispielsweise Luna, Dieter Knoll und Verardo. Bettwäsche stammt von Graser, Schlossberg, Fischbacher, Elegante, Gant sowie Kita mit den Marken Mexx und Esprit. Frottierwaren kauft man bei Egeria, Kock, Möve und Cawö ein; Tischwäsche bei Pichler, Sander, Proflax, Dibbern sowie Hey-Sign, deren Tisch-Sets und -Läufer aus Filz "der Renner" sind. Daunenbetten kommen "zu 60 Prozent aus Eigenfertigung" und werden als "Mannsdörfer Bett" verkauft. Ansonsten arbeitet man im Bettwaren-Bereich mit Centa-Star, Traumina, Kauffmann und Hefel zusammen.

Zudem findet sich in allen relevanten Sortimenten die Marke Dormabell vom Bettenring in Filderstadt, der für Mannsdörfer "ein wichtiger Partner" ist. Der "Großteil an Lattenrosten und Matratzen" wird über den Verband bezogen. Allerdings erscheint die Verbandsmarke Dormabell nicht in Prospekten oder sonstigen Werbeschriften. "Man sollte als Einzelhändler nicht mit zu vielen Marken und Namen werben, sonst wird man austauschbar", meint der Textilbetriebswirt. "Wir möchten Mannsdörfer als Marke sehen und forcieren."

Auch bei der Warenpräsentation im Haus werden Shop-in-Shop-Lösungen, Bettenstudios oder sonstige POS-Lösungen, wie Deko-Fahnen oder Plakate von Markenartiklern "bewusst nicht" gezeigt, es sei denn, es handelt sich um eine Produktneueinführung. "Wir möchten unseren Kunden eine individuell abgestimmte Beratung bieten", betont Marcus Mannsdörfer. Zehn verschiedene Bettenstudios im Laden würden beim Käufer nur Verwirrung stiften, welches denn nun das Beste sei."

Die Kundenzielgruppe, die Mannsdörfer aufgrund seines hochwertigen Sortiments anvisiert, sind "Verbraucher mit gehobenen Einkommens-Verhältnissen, ab etwa 40 bis 70 Jahren." Kauf entscheidend für das einschlägige Sortiment seien "vorwiegend Frauen". Allerdings räumt Marcus Mannsdörfer ein, dass das veränderte "hybride Kaufverhalten" der Verbraucher eine klassische Zielgruppendefinition nicht mehr möglich mache.

Außergewöhnlicher Service

Eine gute Kundenbeziehung zu pflegen hat für das Bettenhaus oberste Priorität: "Service beginnt für uns dort, wo die Kunden ihn nicht mehr erwarten." Vieles, was heute als Service dargestellt werde, seien Leistungen, die eigentlich "selbstverständlich" sein müssten, wie zum Beispiel die Lieferung eines Bettgestells frei Haus und dessen Montage. Im Rahmen eines Mitarbeiter-Wettbewerbs hat das Familienunternehmen neue, besondere Service-Ideen entwickelt. "Kleine, nette Gesten, die die Kundenbeziehung stärken." So wird während des Verkaufsgesprächs im Laden Kaffee oder Espresso serviert. Oder der Käufer erhält bei Anlieferung Bettwäsche kostenfrei vorgewaschen und bezogen. Zudem findet eine Kundenbetreuung nach Zustellung statt und es wird eine Wohlfühlgarantie gegeben, wenn die Matratze "nicht passt."

Reklamationsabwicklungen haben bei Mannsdörfer "Vorrang vor anderen Tätigkeiten". Wenn möglich, werden sie zur Chefsache gemacht, um dem Käufer "sofort die hohe Wichtigkeit dieses Themas zu signalisieren". Ein wichtiger Aspekt ist die motivierte, freundliche Betreuung durch gut ausgebildetes Verkaufspersonal. Die Mitarbeiter werden regelmäßig geschult und besuchen Fachmessen, damit sie die beratungsintensiven Produkte adäquat verkaufen können.

Zur konsequenten Kundenorientierung von Mannsdörfer zählen regelmäßige Event-Veranstaltungen, wie die jährlich im Herbst stattfindende After-Work-Party, die bis zu 1.300 Personen anzieht. Bei der Abendveranstaltung im Großzelt hinter dem Ladengeschäft gibt es Life-Musik und Bewirtung, bei der ein Verzehrgutschein über acht Euro eingelöst werden kann. Zehn bis 15 Fremdfirmen "nicht aus dem Bettenbereich", stellen ihre Produkte vor, wie z.B, Wein, Likör, Autos und Sportartikel. Weiterhin gibt es Themenwochen, wie die "Aktion Schönheitsschlaf" mit Fachvorträgen, zu der die Kunden eine Einladung erhalten. Außerdem ist Mannsdörfer auf Verbraucher-Messen, wie Home & Garden, mit einem Stand zugegen. Stammkunden können vergünstigte Eintrittskarten bekommen.

Auch im Ladengeschäft, das 14-tägig umdekoriert wird, sorgt man immer wieder für Abwechslung und Überraschungen. So wurde der Eingangsbereich im letzten Frühjahr als Gartenlandschaft gestaltet. Echtrasen, einschließlich plätscherndem Springbrunnen und Vogelgezwitscher im Hintergrund als stimmiges Ambiente für eine sortimentsübergreifende Präsentation mit Garten-Tischdecken, -Möbeln und Accessoires, aber auch Bettwäsche mit Frühlingsmotiven und Bad-Zubehör.

Dass Mannsdörfer offensives Marketing betreibt, zeigt der Werbeetat des Unternehmens, der gegenwärtig bei acht Prozent liegt. Seit fast zehn Jahren fotografiert und gestaltet das Bettenhaus seine "drei bis vier" Werbeprospekte jährlich "in Eigenregie". Die Werbeaktionen seien "sehr erfolgreich" und die Reaktionen der Verbraucher "besser, als auf Verbandsprospekte". Bestandskunden werden im Schnitt sechs Mal jährlich über Mailings angeschrieben. Ein überdurchschnittlicher Teil des Etats wird jedoch in die Neukundengewinnung investiert. Dazu zählen überregionale Branchenbuchanzeigen, die Aktion "Kunden werben Kunden" mit Warengutscheinen als Anreiz sowie der Versand von Direktmailings an "Wunschkunden", basierend auf gekauften Adressen. Zudem werden in Stuttgarter Tagezeitungen sowie Anzeigenblättern Inserate geschaltet.

Mannsdörfer Betten und Wäsche - Kurzprofil

Mannsdörfer GmbH
Solitudestraße 223
70499 Stuttgart-Weilimdorf
Tel: 0711 / 99 79 97-0
Fax: 0711 / 99 79 97-11
Internet: www.mannsdoerfer.de

Inhaber/Geschäftsführer: Marcus Mannsdörfer
Gründung: 1895 als Bettengeschäft
Mitarbeiter: 29 Teil- und Vollzeitkräfte
Fläche: 750 qm Verkaufsfläche
Produktion: Daunendecken der Eigenmarke Mannsdörfer
Versandgeschäft: Internet-Bestellshop
Sortiment: Schlafraum-Möbel, Bett- und Schlafsysteme, Matratzen, Bettwaren, Bettwäsche, Frottierwaren, Tischwäsche, Accessoires, Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren.
Service (Auswahl): Hausinterne Bettenreinigung, Nähatelier (Sonderanfertigungen, Monogramme), Hochzeits-Geschenk-Service, kostenfreier Geschenkversand, Annahme von chemischen Reinigungen, Wohlfühlgarantie, Ergo-Mess-Systeme zur Beratung.
Werbung: PR-Aktionen wie After-Work-Party; Themenwochen mit Vorträgen; Besichtigung Bettenfertigung; Messestand auf Verbrauchermessen, Eigenproduktion Prospekte, Direkt-Mailings; Zeitungsanzeigen, Internet-Ansprache.
aus Haustex 06/05 (Handel)