Industrieverband Garne-Gewebe-Technische Textilien
Inlandsproduktion stark rückläufig
Eschborn - Die wirtschaftliche Gesamtentwicklung im Jahresverlauf 2004 hat die Verbraucher verunsichert und führte dadurch zu einer zum Teil drastischen Reduzierung der Konsumausgaben. Die Inlandsnachfrage blieb hinter den Erwartungen zurück, was sich auch auf den Markt für Heim- und Haustextilien auswirkte. Einen Ausgleich oder gar ein Umsatzplus konnten nur diejenigen Unternehmen erzielen, die ein einigermaßen gutes Exportgeschäft aufbauen konnten.
Insbesondere die Inlandsproduktion von Decken, Tisch- und Frottierwäsche verringerte sich im ersten Halbjahr 2004 z.T. erheblich. Den stärksten Rückgang verzeichnete die mengenmäßige Produktion von Tischwäsche (-36 Prozent), gefolgt von Decken mit -3 Prozent. Auch die Inlandsproduktion von Bett-, Frottier- und Küchenwäsche zeigte im ersten Halbjahr eine negative Entwicklung. Wertmäßig waren in der Inlandsproduktion alle Bereiche stark rückläufig, Küchenwäsche -23 Prozent, Decken -23 Prozent, Bett- und Tischwäsche -10 Prozent und Frottierwäsche mit -1 Prozent.
Trotz verhaltener Nachfrage im Inland stieg die Einfuhr von Haustextilien. Bis zum zweiten Quartal 2004 erreichten die Importe von Haustextilien ein Volumen von ca. 490 Mill. Euro, dies entspricht einem Plus von 5 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum von 2003. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich diese Entwicklung auch in 2005 fortsetzen wird.
Die Ausfuhr von Haustextilien zeigte bis zum ersten Halbjahr 2004 gegenüber 2003 mit 102 Mill. Euro und einem Zuwachs von 6 Prozent eine erfreuliche Entwicklung. Die Ausfuhr von Bett-, Tisch- und Küchenwäsche entwickelte sich im ersten Halbjahr positiv. Die Gründe dafür sind u.a. im hohen Qualitätsstandard der produzierten Waren zu sehen. Nach allgemeiner Einschätzung der Hersteller wird sich dieser Trend auch in 2005 fortsetzen oder sich zumindest auf diesem Niveau stabilisieren.
Unter den gegebenen nationalen und internationalen gesamtwirtschaftlichen Umständen kann man für 2005 davon ausgehen, dass sich die nationale Produktion von Haustextilien auf dem Niveau von 2004 oder sogar schwächer entwickeln wird. Mit dem Wegfall der Quoten zu Jahresbeginn 2005 wird mit weiterhin zweistelligen Zuwachsraten bei der Einfuhr, insbesondere durch preisgünstige Importe aus Fernost, gerechnet.
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aus
Haustex 02/05
(Haustextilien)