Mit viel Liebe zum Detail
Herford - Die Tischdecke hat sich von ihrem Grundnutzen, den Tisch zu decken und zu schützen, schon weit entfernt. Als modischer Bestandteil des textilen Wohnens lebt sie vom Spannungsfeld zwischen Materialien wie Glas, Holz, Stein, edlem Porzellan und dekorativen Accessoires. Meist setzt sie gekonnt Akzente und bringt in eher dienender Form den gedeckten Tisch liebevoll zur Geltung. Zudem unterstreicht sie als dekoratives Element die textile Note in der Wohnung und hebt somit auch deren Wohnwert.
Dies dem Verbraucher sinnvoll vor Augen zu führen, ist eine äußerst wichtige Aufgabe des Fachgeschäftes. Wer in diesen Bereich nicht konsequent viel Zeit und Liebe investiert, der verliert seine Kundschaft schneller als er denkt an andere Sparten und Geschäftstypen wie Möbelhäuser, Geschenkboutiquen oder Lifestyle orientierte Angebotsformen. Der Fachhandel ist gefordert, Impulse zu setzen, indem er optimale Präsentationen realisiert und sich auf modische, zeitgemäße Sortimente konzentriert.
Um die hohen Geschmacksansprüche ihrer verwöhnten Kundschaft zu befriedigen, haben die innovativen Hersteller/Anbieter von Tischwäsche wieder Maßstäbe für eine Form vollendete Tischkultur gesetzt und viel Liebe zum Detail bewiesen. Viel Wert wurde auf die Kombinierbarkeit der Themen untereinander gelegt, was sich vor allem in einer farblichen Abstimmung niederschlägt. Dank moderner Maschinen und oft eigenem Atelierservice können fast alle Sonderwünsche der Kunden realisiert werden. Und wenn wertvolle und schön gearbeitete Dessins in gekonnter Optik und aus hochwertigen Materialien angeboten werden, spielt selbst der Preis meist keine Rolle mehr.
Pastellige Farbigkeit mit arabesken Formen einerseits und stark farbige Programme mit plakativen Streifen und Blüten andererseits bestimmen mehr oder weniger die Richtung. Auch Jacquardstrukturen und Seidenoptiken in kräftigen Tönen, meist floral oder ornamental mit femininer Anmutung, finden guten Anklang. Strenge Grafik jedoch ist derzeit nicht gefragt, immer wichtiger hingegen sind Produkte, die sich durch ihre Pflegeleichtigkeit auszeichnen. Dank diverser Beschichtungen lässt sich heute Tischwäsche aus Baumwolle und Polyester so Schmutz abweisend ausrüsten, dass sie leicht abwischbar ist.
Der Tischwäsche-Markt in Deutschland ist nach wie vor von den hohen Importen geprägt - sowohl mengen- als auch wertmäßig. Zieht man die aus Baumwolle (dem am häufigsten verwendeten Material) gefertigten Qualitäten zum Vergleich heran, dann wird der Unterschied mehr als deutlich. Während im Jahr 2003 insgesamt 1.584 Tonnen im Wert von rund 25 Mill. Euro in Deutschland produziert wurden, beläuft sich die Einfuhrmenge im gleichen Zeitraum auf 6.981 Tonnen im Wert von knapp 61 Mill. Euro. Von einem weiter steigenden Anteil muss ausgegangen werden.
Noch eklatanter wird dieser Unterschied, wenn man alle zur Verarbeitung gelangenden Materialien wie Baumwolle, Baumwolle / Flachs-Mischungen, Flachs, Ramie, Chemiefasern und andere Spinnstoffe zusammenfasst: In Deutschland belief sich die Produktion im Jahr 2003 gerade einmal auf 1.933 Tonnen im Wert von 36,6 Mill. Euro, während im gleichen Zeitraum insgesamt knapp 11.000 Tonnen im Wert von fast 121 Mill. Euro eingeführt wurden.
Beim Export von Tischwäsche-Geweben sind in den letzten drei bis vier Jahren keine gravierenden Unterschiede zu erkennen. - es zeichnet sich jedoch auch hier eine leicht rückläufige Tendenz ab. Wiederum auf das Jahr 2003 bezogen wurden insgesamt 1.734 Tonnen im Wert von 34,1 Mill. Euro ausgeführt.
aus
Haustex 06/05
(Haustextilien)