BBE-Studie

Erlebnisdimensionen im Handel


Köln - Traurig in den Abgrund stürzen oder mutig Konsequenzen für die Zukunft ziehen? Was das Konsumentenherz begehrt und der Handel sich (noch) nicht leisten will. Der Einzelhandel hat gute Chancen, wenn er die Signale erkennt und kraftvoll in Szene setzt.

Kann "Erlebnishandel" auch mit "Erlebnis Handel" umschrieben werden? Was prägt den Begriff Erlebnis im Jahr 2005? Erlebnishandel als Motto und Trenderscheinung ist schon seit Jahren in aller Munde - meint man. Dieser Eindruck verstärkt sich zunächst, betrachtet man die Vielzahl der Veröffentlichungen in den letzten Jahren. Doch ein Blick hinter die Kulissen zeigt auch, wie weit die Definitionen gefächert sind:
- Ist ein Give-away, mit dem ein Kunde zum Wiederkommen eingeladen werden soll, für diesen ein Erlebnis?
- Was verbirgt sich hinter dem Begriff Erlebnis für den Händler und was für den Verbraucher?

Erlebnishandel verbindet zwei Begriffe, die sich so fern nicht stehen: Die Marktplätze früherer Zeit verbanden Erlebnis und Handel zu einer untrennbaren Einheit. Die Menschen trafen sich, um zu verkaufen und zu kaufen, aber auch, um sich zu unterhalten, sich zu treffen, Neuigkeiten auszutauschen und - Gaukler, Musikanten, Marktschreier taten das ihrige dazu - unterhalten zu werden. Was hat sich geändert, wie gestalten sich Verkaufs- und Einkaufssituationen heute?

Der Handel hat es nicht leicht. Die Konsumenten werden immer eigensinniger, anspruchsvoller und unkalkulierbarer. Da hilft kein Jammern, sondern genaues Hinsehen. Welche Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen wollen erfüllt werden, damit eine Kundenbindung überhaupt entstehen und dann auch aufrecht erhalten werden kann? Um diese Frage zu beantworten, wird die Konsumentenseite beleuchtet. Erst wenn geklärt ist, wie sich diese Gruppe zusammensetzt, wird es möglich, auch die Erlebnistypologien dieser Menschen zu verstehen. Momentaufnahmen aus aktuellen Verbraucheraussagen zeigen deutliche Richtungen für den Handel im Erlebniszeitalter auf. Bei näherer Betrachtung kann man nur die Frage stellen, warum der Handel so erlebnisresistent agiert. Die aktuelle BBE-Studie zitiert Menschen, lässt sie selbst sprechen, von ihrem Verständnis von Erlebnishandel, Einkaufserlebnissen, der Bedeutung von Erlebnissen beim Einkauf und ihren Wünschen, die sie bei einem Einkauf gerne erfüllt bekommen (würden). Und auch, welche Selbstverständlichkeiten eben keine sind. Interessant ist hier auch ein Vergleich mit Statements aus einer Befragung des Jahres 1997, den die Studie nur zu gerne bietet. Der Einzelhandel muss aufhören, einzeln zu Handeln! Ein interessanter Aspekt, der Kritik aber auch neue Wege aus der Frustration aufzeigt.

Ist die Rede von Erlebnishandel, darf auch die vermeintliche Gegenseite des Versorgungshandels nicht fehlen. Geht es noch um die Frage entweder oder, oder vielmehr um ein sowohl als auch? Die Frage, ob Erlebnishandel in Zukunft eine Rolle spielen wird, stellt sich in dieser unspezifischen Form wohl kaum, viel eher geht es darum, die sinnvollen Variationen zu bedenken, die den Konsumenten in positiver Form ansprechen. Aus diesem Grund ist ein Kapitel der aktuellen BBE-Studie dem Erlebnismarketing vorbehalten, dem praktische Umsetzungsanreize angegliedert werden. Der Verbraucher von heute ist ein multiples, selbstbewusstes Wesen, das eigene Vorstellungen und Anforderungen an den Handel richtet. Welche Konsumententypen es gibt, ist gut zu wissen, doch diesem Wissen sollten dann auch Taten folgen. Erlebnisse finden statt, oder nicht. Ein bisschen Erlebnis funktioniert nicht.

Gerade durch Erlebnisangebote entstehen neue Chancen - natürlich auch Herausforderungen und die Unbequemlichkeit, gewohnte Pfade zu verlassen. Das Beispiel des Marktplatzes zeigt jedoch, dass manche Rückbesinnung auch neue Wege aufzeigen kann. Die derzeitige wirtschaftliche Situation, Unsicherheiten und Ängste sind eine Seite der Medaille. Die Wünsche und Hoffnungen der Menschen die andere, hier kann (auch) der Handel Anregungen schaffen und positive Wahrnehmung im Land verstärken.

Die aktuelle Studie "Erlebnisdimensionen im Handel 2005" umfasst mehr als 160 Seiten mit 30 Übersichten und ist zum Preis von 550 Euro plus Versandkosten und MwSt. erhältlich. Unverbindliche Angebotsunterlagen bei der BBE Unternehmensberatung, Köln, Tel. 0221/93655-333, Fax 0221/93655-202 oder E-Mail: grell@bbeberatung.com.
aus Haustex 09/05 (Handel)