Lastschriftverfahren

Mit steigenden Ausfallraten


Köln - Das elektronische Lastschriftverfahren mit ec-Karte erfreut sich im Textilfachhandel nach wie vor großer Beliebtheit.

Nach einer gemeinsamen Erhebung von BTE und dem EHI-EuroHandelsinstitut entfielen im vergangenen Jahr 44,2 Prozent der Umsätze des Textilfachhandels auf die elektronischen Lastschriftverfahren ELV, OLV und PoZ. Der Anteil von Bar-Zahlungen betrug 39,4 Prozent. Erst mit deutlichem Abstand folgt die Kreditkarte mit einem Anteil von 8,6 Prozent, electronic-cash (mit PIN) mit 5,6 Prozent und Kundenkarten mit Zahlungsfunktion mit 1,5 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Werte etwas verändert. Deutlich rückläufig war die Kundenkarte mit Zahlungsfunktion, während Kreditkarte und auch Lastschriftverfahren leicht verloren haben. Den deutlichsten Anstieg mit 33 Prozent erzielte electronic cash. An der Umfrage beteiligten sich die meisten Großfilialisten, aber auch viele mittelständische Modefachgeschäfte.

Der Anteilsgewinn von electronic cash ist größtenteils auf die merklich steigenden Ausfallraten bei den Lastschriftverfahren zurückzuführen. Im gesamten Handel lag diese im letzten Jahr bei 0,123 Prozent vom Lastschriftumsatz (nach Mahnungen usw.). Zum Vergleich: 2002 lag dieser Wert bei 0,073 Prozent, 2003 bei 0,093 Prozent.

Gestiegen auf durchschnittlich 0,4 bis 0,5 Prozent sind auch die vorläufigen Ausfälle (Rücklastschriften-Quote), die in 2003 noch 0,1 Prozentpunkte günstiger ausfiel. Damit können zwar immer noch vier von fünf Rücklastschriften nach Mahnung, Inkasso usw. wieder eingebracht werden, doch ist dies mit Zeit- und meist auch Kostenaufwand verbunden. So liegen die Bearbeitungskosten für diese Rücklastschriften, die von den Kreditinstituten berechnet werden, mehrheitlich zwischen 3 und 7,50 Euro. Hinzu kommen meist noch Gebühren für die Herausgabe der Kundenanschrift von durchschnittlich 12 Euro, in der Spitze sogar bis zu 40 Euro. Allerdings erhalten insbesondere mittelständische Fachhändler in ländlichen Gebieten die Adressen zum Teil gebührenfrei.

Die Ausfallraten hängen jedoch in der Regel stark von der Geschäftsgröße ab. Während gerade größere Unternehmen mitunter vorläufige Ausfallraten bis zu einem Prozent verkraften müssen, erleiden speziell mittelständische Fachhändler zu einem Großteil keine oder nur geringe Ausfälle. Dies dürfte auf den meist höheren Anteil an persönlich bekannten Kunden in diesen Geschäften sowie eine sorgfältigere Kontrolle der Unterschrift (ggf. mit Identitätsüberprüfung) auf dem Lastschriftbeleg zurückzuführen sein, was Betrugsversuche durch Fremde erschwert.

BTE-Tipp: Verwenden Sie Zahlkarten-Terminals, die auf Knopfdruck vom preiswerten ELV auf das ausfallsichere (aber teurere) electronic-cash (mit PIN-Eingabe) umzustellen sind, um Kunden bezogen flexibel reagieren zu können.
aus Haustex 10/05 (Handel)