BBE-Index Einzelhandelsklima
Kein spürbares Anziehen im Handel
Köln - Der Wintereinbruch sorgte nicht nur auf den Straßen für Unordnung, sondern fror auch den BBE-Index im November letzten Jahres bei 79,80 ein, was einem Verlust von 3,38 Punkten entspricht. Seit dem Höchsttand von September hat er mehr als zehn Punkte verloren. Hoffnungen auf konsumentenfreundliche Entscheidungen der neuen Regierung haben sich bereits zerschlagen und ein Anziehen der Nachfrage ist im Handel nicht spürbar.
Wie stellt sich die aktuelle Branchenlage dar? Die Optimisten, die eine gute Branchenlage vorhersehen, verlieren 2 Punkte und sinken auf 8 Prozent, eine mittelmäßige Lage sehen 58 Prozent, die Pessimisten legen leicht zu auf 27 Prozent. Vergleicht man die Stimmung in Ost und West, zeigt sich ein insgesamt einheitliches Bild, der Osten ist also nicht pessimistischer als der Westen, wie es früher oft der Fall war - oder gleicht sich doch eher die Stimmung in Westdeutschland der traditionell pessimistischeren Sicht im Osten immer weiter an?
Die Umsatzsituation stellt sich folgendermaßen dar: Steigerungen erzielten mit 26 Prozent ein Prozent weniger als im Oktober, wobei 6 Prozent auf die Kategorie über 10 Prozent mehr entfallen. Stagniert hat der Umsatz bei 22 Prozent bundesweit nach 26 Prozent im Oktober, und gefallen sind die Umsätze bei 47 Prozent, wobei 12 Prozent Verluste von mehr als 10 Prozent machten und 17 Prozent Verluste von 3 bis 5 Prozent. In Ostdeutschland machten nur 19 Prozent Umsatzsprünge und 46 Prozent im Osten machten Verluste, 19 Prozent davon sogar mehr als 10 Prozent (West 48 Prozent und 10 Prozent mehr als 10 Prozent).
Die Erwartung an die nächsten sechs Monate: Höhere Umsätze haben 17 Prozent im Westen und 9 Prozent im Osten fest im Visier, bundesweit betrachtet sinkt die Zahl um 5 Prozent zum Oktober auf 15 Prozent. Gleich geblieben sind die Umsätze bei 52 Prozent, auf sinkende Umsätze stellen sich 31 Prozent ein.
Eine Erhöhung der Kundenzahl erhoffen sich für die nächsten 6 Monate bundesweit 18 Prozent, mit stagnierenden Kundenzahlen rechnen 48 Prozent und mit niedrigeren oder viel niedrigeren Kundenzahlen rechnen 33 Prozent.
Bezüglich der Gewinnentwicklung befürchten ein Prozent mehr als im Oktober und damit 49 Prozent rückläufige Gewinne, Stagnation ist für 38 Prozent die wahrscheinlichste Aussicht und wiederum 2 Prozent weniger als im Oktober und damit 13 Prozent erhoffen sich höhere Gewinne, wobei die Westhändler mit 15 Prozent optimistischer sind als die Ost-Kollegen, unter denen nur 4 Prozent diese Ansicht teilen.
Wie geht es aus Sicht des Handels der Konjunktur? Minimal besser, meinen 6 Prozent und bauen auf bessere Aussichten, mittelprächtig, meinen 57 Prozent und schlecht bzw. sehr schlecht äußern sich 37 Prozent bundesweit, wobei die Einschätzung in Ost und West einheitlich ist.
Die regionale Arbeitsmarktentwicklung wird von 11 Prozent als sehr schlecht (West 7 Prozent, Ost 23 Prozent) und weiteren 47 Prozent als schlecht beurteilt, nur 7 Prozent gehen von einer positiven Entwicklung aus. Bei der bundesweiten Betrachtungsweise gehen einheitlich 6 Prozent von einer sehr schlechten Entwicklung, 53 Prozent im Westen und 41 Prozent im Osten von einer schlechten Entwicklung aus, gute Entwicklungsperspektiven, erhoffen sich 2 Prozent im Westen und 4 Prozent im Osten.
aus
Haustex 01/06
(Handel)