Wohnwelt von Harten mit ausgefallener Aktion

Hübsche Mädchen bringen neugierige Kunden ins Haus

Was haben Miss Germany-Wahlen und abgepasste Teppiche gemeinsam? Eigentlich nichts. Aber hübsche Mädchen erregen die Aufmerksamkeit, die den Teppichen fehlt. Also kam die Wohnwelt von Harten im friesischen Bockhorn auf die Idee, über eben diese Mädchen die Aufmerksamkeit auf das breite Möbelangebot und darüber hinaus auf attraktive Teppiche zu lenken. Die Wahl einer "Miss Wohnwelt von Harten Black & White", die gleichzeitig ein Vorentscheid zur Teilnahme an der Wahl zur Miss Germany war, aktivierte neugierige potenzielle Kunden.

Die Wohnwelt von Harten, ein 18.000 qm großes Einrichtungshaus mit einer etwa 300 qm umfassenden Teppichabteilung auf dem flachen Land zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven in einer gut frequentierten Urlaubsregion, gibt sich schon seit langem stark kundenorientiert. Aktionen sind an der Tagesordnung. Jetzt hatte das Anschlusshaus des DMV-Deutschen Möbelverbandes dessen Wanderausstellung Black & White mit Polstermöbeln und Teppichen aus der Exklusiv-Kollektion Contur übernommen. Das Modethema Schwarz und Weiß wurde dabei gezielt und gekonnt heraus gestellt.

Das reichte von Harten aber bei weitem nicht, um eine anspruchsvolle Kundschaft, die zu etwa 30 Prozent aus Urlaubern besteht, zu mobilisieren. So fanden an einem Samstag im September eine Aktion mit Bodypainting in Schwarz/Weiß und am folgenden Samstag die Wahl der "Miss Wohnwelt von Harten Black & White" in Zusammenarbeit mit der Miss Germany Corporation und im Beisein der amtierenden Miss Germany 2004, Claudia Hain, statt. Zehn hübsche und wohl gewachsene Mädchen defilierten in den zwei Gruppierungen Schwarz und Weiß einzeln oder zusammen vor den kritischen Augen einer Jury über den Laufsteg, der auf einer sonst als Wasserbassin und Brunnen genutzten Fläche im mehrgeschossigen Lichthof im Eingangsbereich des Einrichtungshauses aufgebaut worden war. Das wegen des schönen Herbstwetters nicht so zahlreich wie erwartet erschienene Publikum drängte sich von Etage zu Etage an den Geländern, um einen Blick auf die wohl geformten Anwärterinnen auf den Miss-Titel zu erhaschen, denen als Preis Möbel und Teppiche im Gesamtwert von 7.000 Euro winkten. Die Siegerin konnte zudem an der nächsten Ausscheidung zur Wahl der Miss Germany teilnehmen.

Unweigerlich kamen neben den attraktiven Miss-Kandidatinnen auch fast ebenso attraktive Teppiche in das Blickfeld der Besucher. Sie waren gekonnt an den Brüstungen zum Lichthof angebracht und sorgten nicht nur für ein edles Ambiente, sondern wiesen auch eindeutig auf den Sinn und Zweck des Einrichtungshauses, nämlich den Verkauf von Möbeln und Teppichen, hin. Wenn sich dieser Anblick auch nicht direkt in den Verkaufszahlen nieder schlug, so könnte er doch manchem potenziellen Kunden ins Bewusstsein gerufen haben, dass seine eigene Wohnung auch einer Attraktivitätssteigerung bedarf.

Die Wohnwelt von Harten, fast 80 Jahre in Bockhorn ansässig, verfügt seit rund vier Jahren über eine gepflegte Teppichabteilung unter Leitung von Andreas Ortmann-Mohn. Zuvor wurden handgefertigte Teppiche eher als Zufallsprodukte in kleinen Stapeln und kleinen Formaten als Mitnahmeprodukt geführt. Ortmann-Mohn baute eine kompetente Abteilung auf, die anfangs den klassischen Bereich ebenso umfasste wie den modern dessinierten Handknüpfteppich und die hauptsächlich auf Teppichstapeln basierte. Heute hat sich das Bild gewandelt. Die Teppichstapel sind ebenso auf dem Rückzug wie die klassische Orientware. Der Verkauf konzentriert sich mehr und mehr auf die Schiebeanlage, auf Sonderbestellungen und auf den modischen Teppich, wobei von Harten neben Handwebartikeln ausschließlich Knüpfware anbietet. Tuftteppiche und vor allem synthetische Stücke sind in der Wohnwelt nach Worten von Ortmann-Mohn nicht zu finden. Dazu sei die Kundschaft zu anspruchsvoll.

Andreas Ortmann-Mohn hat seiner Abteilung nicht zuletzt durch eine straffe Konzentration auf wenige Lieferanten ein klares Profil gegeben. Bei von Harten gibt es fast ausschließlich Teppiche von OCI, von Paulig als Handweb- und Handknüpfware, von Malik und von Benelux Orient und zwar nicht nur in der Teppichabteilung, sondern auch im Möbelbereich. Das Haus ist bemüht, Komplettdekorationen, harmonische Wohnbilder zu zeigen. Auch die Möbelverkäufer in dem 15 Mitarbeiter starken Verkaufsteam verkaufen oft und gern Teppiche. Dafür sind sie geschult. In der Wohnwelt von Harten muss jeder Verkäufer sich in jeder Abteilung auskennen. Es wird durchgängig verkauft. Dafür gibt es jede Woche einmal vor Arbeitsbeginn Schulungen, an denen alle Mitarbeiter, so Ortmann-Mohn, freiwillig und gern teilnehmen. Dabei machen auch die drei Brüder von Harten, die als Geschäftsführer eine klare Aufgabentrennung haben, aber dennoch regelmäßig ebenfalls an der Verkaufsfront stehen, keine Ausnahme.
aus Heimtex Orient 05/04 (Handel)