Der deutsche Laminatmarkt im Dezember 2005 von Günther Kelm

Laminatauslastung durch Export


Die Laminatindustrie

Die deutschen Laminatbodenhersteller waren auch im Dezember 2005 gut ausgelastet, vorausgesetzt sie sind stark exportorientiert. Der Absatz in Deutschland lag jedoch bei einigen Unternehmen prozentual im mittleren einstelligen Bereich hinter dem dem Absatz des Dezember 2004 zurück.

Weiterhin unbefriedigend war die Ertragssituation, die durch demnächst greifende Preiserhöhungen vielleicht etwas entspannt werden kann. Angekündigt sind im Schnitt zwischen 5 und 6 %.

Laminat im Großhandel

Der Bodenbelagsgroßhandel hat den Umsatz im Dezember auf dem Vorjahresniveau gehalten. Eine Steigerung wurde von dem Wintereinbruch in der letzten Woche des Jahres zunichte gemacht, die die Aufträge aus dem Handwerk ausbleiben ließ.
Laminat im Handwerk

Das Handwerk war bis kurz vor Weihnachten gut beschäftigt, musste jedoch zwischen Weihnachten und Neujahr wegen der schlechten Witterungsverhältnisse in vielen Fällen auf die Fortsetzung begonnener Arbeiten verzichten

Laminat in den Bau-, Holz- und Bodenbelagsfachmärkten

Die Großflächenanbieter hinkten im Dezember zumeist auch den Planzahlen hinterher. Die Umsätze verfehlten die Vorjahreszahlen, auch in der Gesamtabrechnung für 2005 ist mit Einbußen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen.

Bezüglich der Preisentwicklung ist festzustellen, dass die Preisunterbietungen in den letzten Monaten nachgelassen haben, und sich das Preisniveau auf dem erreichten niedrigen Niveau stabilisiert hat.

Max Bahr hat in Lübeck am 28. Dezember 2005 seinen neuesten Baumarkt eröffnet. In unmittelbarer Nähe des im Jahr 1964 eröffneten ersten Max Bahr Baumarktes außerhalb von Hamburg entstand mit einer Gesamtverkaufsfläche von 13.500 qm dieser neue Markt für rund 100 Mitarbeiter.

Hornbach konnte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2005/2006 (1. März bis 30. November) zwar den Umsatz um 7,2% auf 1,9 Mrd. EUR steigern, musste aber einen Einbruch des Betriebsergebnisses um 15,3% auf 96,3 Mio. EUR hinnehmen.

Die Bau- und Gartenmärkte im Teilkonzern Hornbach-Baumarkt AG haben ihren Umsatz auf vergleichbarer Verkaufsfläche in den ersten drei Quartalen um 1,1% 1,78 Mrd. EUR erhöht. Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Holding, führte die Ergebnisverschlechterung auf den "knallharten Wettbewerb" und die "ruinösen Rabattschlachten" zurück. In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen allein im Inland 15 neue Märkte eröffnen. Schwerpunkte der Expansion sind die Großräume München sowie Düsseldorf und Hamburg.

Obi hat in einem 100.000 qm großen neuen Shopping-Center in der 1,1 Mio. Einwohner zählenden Stadt Kazan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan, 820 km östlich von Moskau, zusammen mit Ikea und einem russischen Hypermarkt seinen dritten Bau- und Heimwerkermarkt in Russland mit einer Verkaufsfläche von 12.000 qm eröffnet. Eine weitere Markteröffnung im Südosten von Moskau wird von Obi für Mitte Dezember angekündigt.

Praktiker hat zum Jahreswechsel seinen alten Slogan "Geht nicht, gibts nicht" durch den neuen Claim "Hier spricht der Preis" ersetzt. Nach nunmehr fast sechs Jahren wurde eine neue Kernbotschaft formuliert, um zu definieren, was Praktiker vom Wettbewerb unterscheidet. Zur Einführung gibt es gleich eine neue 20%-Rabattaktion.

Die Hagebau hat 2005 laut Hochrechnung mit dem zentral fakturierten Umsatz von 3,31Mrd. EUR den Vorjahreserlös gut stabilisiert. Da das Jahr 2004 von zahlreichen Sonderaktionen anlässlich der beiden Jubiläen "40 Jahre Hagebau" und "25 Jahre Hagebaumarkt" geprägt war und den Umsatz positiv beeinflussten, ist man nach einem guten Halbjahr 2005 mit dem im Gesamtjahr 2005 erreichten Ergebnis sehr zufrieden. Für 2006 erwartet die Kooperation im Baumarktbereich ein moderates Plus.

Im Holzhandel geht man davon aus, dass der Außenumsatz der 217 Holzhandelsstandorte der Hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe voraussichtlich wie im Vorjahr einen Wert von 1,3 Mrd. EUR erreicht.
aus BTH Heimtex 02/06 (Bodenbeläge)