Orientteppichaußenhandel Januar bis Juni 2002
Steile Talfahrt
Die steile Talfahrt im Verkauf von Orientteppichen, wie es unsere Umfrage im Facheinzelhandel gezeigt hat - ähnlich negative Zahlen hört man aus dem
Möbeleinzelhandel - spiegelt sich in den Importzahlen wieder. Ein zweistelliges Minus ist im Fachhandel an der Tagesordnung (- 18%), wobei man berücksichtigen muss, wie schlecht die Situation bereits im Vorjahr war (- 11 %).
Die Importsituation im 1. Halbjahr d. J. hat sich wiederum dramatisch verschlechtert. Betrachtet man die nachfolgende Tabelle über die Veränderungen in den einzelnen Quartalen, so erkennt man zwar für das 2. Quartal einen außerordentlichen Rückgang, aber im Vorjahreszeitraum gab es ein kleines Plus, so dass der Absturz also nicht ganz so tief ist.
Der mengenmäßige Import ist (bis auf die Nachfolgestaaten der UDSSR und einem geringfügigen Zuwachs bei Afghanistan) grundlegend negativ. Wahrscheinlich ist die Einfuhr nochmals um rund 90.000 qm zu reduzieren, denn es gibt bei der Zollposition Wollteppiche bis 350 Knoten eine außerordentliche Einfuhr aus Frankreich, die wahrscheinlich auf einer Fehlbuchung beruht. Es wurde dementsprechend beim Statistischen Bundesamt angefragt. Gegenüber dem Vojahreszeitraum fehlen demnach rund 900.000 qm, das sind dann rund 23 % des Gesamtvolumens im 1. Hbj. 2002.
Auch bei der wertmäßigen Einfuhr ist die Situation desolat. Von steigenden Durchschnittserlösen kann keine Rede sein. Die Einfuhr ist im 1. Halbjahr um rund 23 % gesunken, das macht immerhin 105 Mio. DM oder 54 Mio. Euro aus.
Die vorliegenden Zahlen für den Export deuten auf einen drastischen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum hin. Mengenmäßig sind es 25% Minus, wertmäßig -14%. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass erfahrungsgemäß die Exportzahlen in die EU-Länder stark nach oben revidiert werden, wenn die endgültigen Daten vorliegen.
aus
Heimtex Orient 02/02
(Teppiche)