Gedrückte Stimmung in der Chemiefaserindustrie


Die deutsche Chemiefaserindustrie hofft auf einen Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte 2002, nachdem sie 2001 einen leichten Umsatzrückgang von 3,1 auf unter 3 Mrd. EUR und hinnehmen musste. Produktion und Absatz schlitterten sogar knapp an einem zweistelligen Minus vorbei. Daher sei die Stimmung bei den Mitgliedern derzeit eher gedrückt, sagte Jörg von Netzer, Geschäftsführer der Industrievereinigung Chemiefaser, in der rund 90 % der einschlägigen Hersteller organisiert sind.

Die Einbußen resultieren vor allem aus der unerwarteten Flaute in der zweiten Jahreshälfte. Aufgrund der Terroranschläge im September und einer allgemeinen Verschlechterung der Weltkonjunktur sind etwa der Absatz von Chemiefasern zur Herstellung technischer Textilien für Automobile und Flugzeuge zurückgegangen.

Die Bedeutung der einzelnen Verwendungsbereiche hat sich verschoben. Was die Chemiefaserindustrie in den letzten Jahren bei Bekleidung verloren hat, konnte durch technische Textilien teilweise aufgefangen werden. Rückläufig war auch die Teppichfaser-Produktion.

Mit Preissenkungen ist trotz des momentanen fallenden Rohölpreise nicht zu rechnen; sie wirkten sich wegen der Produktions- und Lagerzyklen nicht kurzfristig auf die deutschen Chemiefaserpreise aus, heißt es.
aus BTH Heimtex 01/02 (Fasern, Garne)