Altenpflege + ProPflege 2006
Powerseminar zum Qualitätsmanagement
Bönnigheim - Im Rahmen der Altenpflege + ProPflege 2006 in Hannover informierten Petra Klein von den Hohensteiner Instituten in Bönnigheim und Dr. med. Klaus-Dieter Zastrow, Direktor des Institutes für Hygiene und Umweltmedizin der Vivantes-Klinik in Berlin, die Teilnehmer eines Powerseminars am 16. Februar über das RAL-Qualitätsmanagement. Im Auftrag der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. zeigten sie neben den normativen Vorgaben für die Wäscheaufbereitung in Alten- und Pflegeheimen auf, wie diese über das RAL-Gütezeichen 992-2 für Krankenhauswäsche sicher abgedeckt werden. Hygienebeauftragte, Hauswirtschafts- und Wäschereileiterinnen nutzten die Möglichkeit, sich über diesen wichtigen Aspekt des Hygienemanagements zu informieren.
Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Bewohner von Alten- und Pflegeheimen auch in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen. Damit einher gehen erhöhte Anforderungen an das Hygienemanagement, denn wie in allen Gemeinschaftseinrichtungen besteht auch in Alten- und Pflegeheimen ein erhöhtes Infektionsrisiko und die Zahl der Erkrankungen mit multiresistenten Keimen (MRSA) nimmt dort ständig zu. Mittlerweile sind Infektionen die häufigste Todesursache bei den Bewohnern in Alten- und Pflegeheimen und Textilien aller Art stellen einen potentiellen Übertragungsweg dar.
Bei der Empfehlung der RKI-Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim RKI (Robert-Koch-Institut) vom September 2005 "Infektionsprävention in Heimen" wird deshalb auch auf die Wäschehygiene eingegangen. Der Geltungsbereich der RKI Richtlinie geht dabei weit über die Alten- und Pflegeheime hinaus - auch Anlagen für betreutes Wohnen und die ambulante Pflege werden von ihr abgedeckt. Für die Aufbereitung nicht Bewohner bezogener Textilien, wie z. B. Bettwäsche, wird ein desinfizierendes Waschverfahren vorgegeben, wobei die Wirkungsbereiche von A + B (bakterizid, fungizid und viruzid) empfehlenswert sind. Bewohner bezogene Wäsche, wie z. B. Kleidung aber auch Bettwaren, dürfen in der Regel mit haushaltsüblichen Methoden gepflegt werden. Beim Ausbruch von übertragbaren Erkrankungen sind allerdings auch hier desinfizierende Waschverfahren vorgesehen. Diese werden zudem bei den Textilien empfohlen, die von Personen mit bekannter MRSA-Kolonisation genutzt werden. Reinigungsutensilien wie Tücher oder Wischmobs sind generell desinfizierend so aufzubereiten, dass es z. B. im Trockner nicht zu einer Vermehrung von Keimen kommt.
Die mit der Aufbereitung der Textilien beauftragten gewerblichen Wäschereien müssen sich generell dem Hygieneplan unterwerfen, der von der jeweiligen Einrichtung erstellt wurde. Betriebe mit dem RAL-Gütezeichen 992-2 für Krankenhauswäsche erfüllen diese Vorgaben in jedem Fall. Die Erstellung eines zusätzlichen Hygienezeugnisses kann entfallen, da es mit den Anforderungen der Hygiene an die Wäsche aus Einrichtungen des Gesundheitsdienstes der Richtlinien zur Krankenhaushygiene und Infektionsprävention des RKI konform geht. Entsprechend ist das RAL-Hygienezeugnis auch das einzige, das namentlich in der RKI-Richtlinie erwähnt wird.
aus
Haustex 05/06
(Normen)