Terrassendecks als Ergänzung zum klassischen Parkettgeschäft
Zuwächse bei Outdoor-Belägen
In den nächsten Wochen steht bei vielen Hausbesitzern die Verschönerung des Gartens an. Holzhändler und Baumärkte verzeichnen Rekordumsätze im Sektor Garten. Aber auch für den Verleger können Outdoor-Beläge zum interessanten Betätigungsfeld werden. ParkettMagazin hat sich im Holzhandel, bei Massivdielenherstellern und Anbietern von Beschichtungen umgesehen, was sie für den Außenbereich zu bieten haben. Dabei wird deutlich: Die Vielfalt an Terrassenhölzern ist groß und der Trend zu Outdoor-Holzböden scheint ungebrochen.
Seit Jahren erleben Gestaltungselemente aus Holz in Gärten eine Renaissance. Mittlerweile hat die Produktgruppe Bodenhölzer/Decks im Gartenholz-Markt nach einer B+L-Marktdaten-Studie einen Anteil von knapp 10%. Outdoor-Hölzer passen nicht nur optisch gut in den Naturraum Garten, betont der Holzabsatzfonds, sondern tragen durch die temperaturregulierenden Eigenschaften des Holzes zum Wohlempfinden bei. Bei kühleren Temperaturen fühlt sich Holz noch angenehm warm an, unter Sonneneinstrahlung heizt es sich nicht so auf wie dunkle Steinplatten oder Beton.
Kümmerten sich in der Vergangenheit vor allem Garten- und Landschaftsbauer sowie die klassischen Gartenholz-Anbieter um Holzböden im Außenbereich und um ihre Verlegung, liegt dieses Geschäft nun mehr und mehr in den Händen des Holz-Handwerks und bei Massivdielenherstellern sowie -importeuren. Laut B+L-Marktdaten haben Zimmerer und Tischler heute einen Anteil an der Verlegung von 40 bis 45%, und sicherlich finden sich darunter auch Boden- und Parkettleger. Die Einsatzbereiche sind vielfältig: Terrassen, Balkone Gartenwege und Schwimmbadumrandungen.
Unsichtbare Befestigen
Während Terrassendecks zumeist verschraubt werden, sind gerade für Schwimmbäder und Wellnessbereiche neue Lösungen gefragt. "Höherwertige Böden, die beispielsweise eine schraubenfreie Oberfläche bieten, werden immer wichtiger", bemerkt in diesem Zusammenhang der Präsident des Verbandes der Europäischen Parkettimporteure (EFPI), Jürgen Früchtenicht. Entsprechend groß ist die Auswahl an Befestigungskonstruktionen für höherwertige Terrassenböden. In der Regel haben die Befestigungen eines gemeinsam: Doppelwinkel verbinden die Dielenelemente seitlich miteinander und werden mit der Unterkonstruktion verschraubt.
Für die dauerhafte Schönheit einer Terrasse ist der richtige Aufbau von großer Bedeutung. Die Hinterlüftung der Holzkonstruktion und das gesicherte Ablaufen des Wassers bilden die Grundlage des konstruktiven Holzschutzes. Außerdem sollte möglichst kein direkter Kontakt zwischen Diele und hölzerner Unterkonstruktion bestehen, da sich sonst Staunässe bilden kann. Massivholzdielen-Hersteller Fico hat in diesem Zusammenhang eine einfache Lösung: Statt die Terrassendielen direkt auf Kantholz oder Lattung zu schrauben, sollte eine Gewindestange oder ein Blitzableiterdraht zwischen Diele und Unterkonstruktion gelegt werden, um so ausreichende Hinterlüftung sicherzustellen.
Große Sortimentsvielfalt
Terrassendecks gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Holzarten und aus Holzwerkstoffen. Wichtigste Gruppe sind in Deutschland gemäß der Studie von B+L Marktdaten nach wie vor kesseldruckimprägnierte Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer. Gekennzeichnet sind diese Hölzer mit dem RAL-Gütezeichen "Imprägnierte Holzprodukte" .
Tropische Holzarten, überwiegend nicht zertifiziert, bilden die zweite wichtige Gruppierung - allem voran Decks aus Bangkirai. Aber auch südamerikanische Holzarten wie Ipé, Massaranduba und Sucupira spielen laut EFPI eine wichtige Rolle. Doch Vorsicht ist geboten, allzu oft werden Holzarten falsch bezeichnet (siehe nachfolgender Bericht von Dr. Gerald Koch). Der Klassiker unter den teureren Hölzern für den Außenbereich ist das traditionelle Bootsbau-Holz Teak, aber auch dauerhafte, heimische Laubholzarten wie Eiche und Robinie kommen als Outdoor-Bodenbeläge zum Einsatz.
Terrassendecks aus Lärche und Douglasie stehen laut B+L an dritter Stelle der Beliebtheitsskala. Thermisch behandelte Massivholzdielen und Decks aus Wood Plastic Composites (WPC) ergänzen im zunehmenden Maße bei vielen Anbietern das Terrassenboden-Sortiment.
Zusätzliche Informationen bietet der Gesamtverband Deutscher Holzhandel, der unter anderem auf seiner Internetseite (www.holzhandel.de) ein technisches Merkblatt zu Terrassendielen bereit hält.
aus
Parkett Magazin 02/06
(Bodenbeläge)