Möbel-Trends 2001

Die neue Eleganz


Glanzvolle Zeiten stehen uns bevor: Begonnen hat es bei Vorhangstoffen mit glänzenden Metallic-Effekten und echten Metallfäden in feinen Gespinsten. Jetzt 'überziehen" Möbeldesigner ihre neuen Entwürfe mit Glanzeffekten, mit schimmernden Lacken, Farben, Oberflächen. Es scheint, also ob eine neue Sehnsucht bestünde, nach Raffiniertem, Delikatem und auch Luxuriösem.

Nicht alle dieser neuen, eleganten Stücke müssen kostspielig sein. Der begehrte metallisiernde Glanz (Lack) macht auch schlichte Kunststoffmöbel zu edlen Zeitgeist-lkonen für den modernen Geschmack. Ob der Metallic-Glanz in Silber, Gold, Kupfer oder Bronze getönt daherkommt, ist eine Frage des persönlichen Stils, pur oder eher pompös. Metallic-Glanz tritt matt, gefrosted oder perlmuttig auf. Glas in allen halbtransparenten Varianten gehört schon länger zum Materialkanon der Möbelbauer, es wird geätzt, sandgestrahlt, bedruckt. Jetzt trägt es einen Silberschimmer, um trendy zu glänzen und nicht zu spiegeln.

Bei Transparenz und Halbtransparenz sind jetzt auch Kunststoffe als wertige Materialien dabei, beispielsweise als Regalrückwände, Türfronten oder Rolläden, vereinzelt auch dekorativ gemustert. Ein neues Material, Methacrylat, angesiedelt zwischen Kunststoff und Acryl setzt sich zugleich hochglänzend, farbig und transparent in Szene, beispielsweise als Tischplatte. Auch noble Sideboards oder Schränke treten hochglänzend - und kratzfest - lackiert auf, ganz opulent und 'glossy" in Milchweiss, Beige, Rot, Grün, Braun oder Schwarz. Weiss-, Rot- und Grüntöne finden sich auch mit perligen Glanzeffekten, changierend je nach Blickwinkel und Licht-einfall.

Holz spielt - mehr denn je - eine gewichtige Rolle in der Einrichtung, gibt sich dabei betont naturverbunden, auch bei eleganter Optik. Tönung oder Abdunkelung der Naturfarbe verstärkt den Eindruck. Weisses Ahorn bleibt naturhell oder dunkelt gleich mit goldenem Glanz nach. Eiche wird gekalkt, "geräuchert" oder so mokkafarben, dass sie ihrer Urzeitschwester, der Mooreiche, oder exotischem Wengé-Holz nahekommt. Bei Kirschbaum ist der "gealterte" Mittelton beliebt und Nussbaum, ein wertvoller Möbelholzklassiker, wird gerade von den richtungsweisenden Kollektionen wiederentdeckt. Und das in allen seinen Varianten, als gewachstes oder naturbelassenes Massivholz mit markanten Farbunterschieden, als teures, lebendig gemasertes europäisches Furnierholz, immer mit ureigner Charakteristik je nach Herkunftsland und -kontinent. Alle Holzflächen glänzen niemals zu stark, sie werden fein poliert, oft von Hand. Tiefdunkle Holzflächen vermitteln die noble Welt von Mahagoni, Palisander und Ebenholz.
aus BTH Heimtex 03/01 (Möbel)