Marktbelebung für Heimtextilien in Sicht - Auslandsnachfrage steigt spürbar


Das erste Quartal 2006 hat sich mit einem Umsatzplus von 5,5% erstmals wieder spürbar positiv für die deutsche Heimtextilien-Industrie entwickelt - wobei die stärksten Wachstusimpulse aus dem März mit zwei zusätzlichen Arbeitstagen resultieren. Mit einem Plus von 11,4% wird insbesondere der Export wieder zum Motor für die deutsche Heimtextilien-Industrie. Der Exportanteil stieg um 1,6 auf 29,8%. Aber auch im Inland sind die Verbraucher optimistischer geworden - der Inlandsumsatz legte im ersten Quartal im Spartendurchschnitt um 3,2% zu.

Bei der Teppichindustrie trugen die Bemühungen Früchte, die Wertigkeit ihrer Produkte und ihre umfangreichen Serviceleistungen herauszustellen. Auch profitiert man vom gestiegenen Qualitätsbewusstsein des Verbrauchers. In Zahlen ausgedrückt verbuchte das erste Quartal ein zufriedenstellendes Plus von 12,1%. Insbesondere Tufting-Teppichböden legten mit + 13,5% spürbar und kontinuierlich zu. Dabei zog die Nachfrage im In- (12,9%) wie im Ausland (14,8%) mit einem Exportanteil von 30,5% nahezu gleichermaßen an. Hier konnte auch ein um 4,4% höheres durchschnittliches Preisniveau realisiert werden.

Bei der Webware zeigte sich der Aufwärtstrend mit 1,8% nicht so klar. Spürbare Zuwächse resultierten aus dem Auslandsgeschäft. Der Exportanteil verstärkte sich um 6,3 auf 29,6%, der Exportumsatz legte gar um 29,7% zu. Das Inlandsgeschäft lief in den ersten drei Monaten allerdings nicht wie erhofft. Mit einem Umsatzminus von 6,7% verfehlte auch das durchschnittliche Preisniveau den Vorjahreswert knapp um 0,6%.

Auch im Bereich Möbelstoffe fragt der Verbraucher wieder zunehmend nach Qualität und bescherte der Industrie ein durchschnittlich höheres Preisniveau um 1,6% im Bereich Flachgewebe und im Bereich Velours um 2,2%. Insbesondere aufgrund des guten Märzgeschäftes verzeichnen die Polsterstoffe per 31. März ein deutliches Umsatzplus von 9,9%. Beim Flachgewebe mit einem Umsatz-Plus von 8,8% zog die Nachfrage sowohl im In- (7,6%) als auch insbesondere im Ausland (11,4%) an. Der Exportanteil stieg auf 31,2%.

Trotz einer nicht konstanten Nachfrage-Entwicklung nach Veloursstoffen ist auch hier ein durchschnittliches Umsatzplus von 12,6% festzustellen. Bei leichten Zuwächsen im Inland (1,9%) stieg der Export zweistellig. Der Exportanteil stieg dabei spürbar auf 31% (+ 7,3%) .

Konträr zum heimtextilen Durchschnittstrend zog die Konjunktur im Dekostoffbereich noch nicht an und verbuchte bis einschließlich März Einbußen von 4,6%. Bei uni-/bunt-gewebten Dekostoffen wurde ein Rückgang um 3,2% registiert. Mit einem Minus von 11,5% zeigte sich dabei der deutsche Verbraucher alles andere als konsumfreudig. Anders im Ausland: der Export legte um 15,2% zu, die Exportquote konnte um 6 auf 36,8% gesteigert werden. Das durchschnittliche Preisniveau stieg bei uni-/buntgewebten Dekos um 1,9%.

Bei den bedruckten Dekostoffen setzte sich der rückläufige Trend mit -12,6% unverändert fort. Auch hier schwächelt vornehmlich das Inlandsgeschäft (-16,4%), aber auch der Export (-3,9%) entwicklete sich nicht zufriedenstellend. Auffällig: die Preise brachen mit -14,4% nahezu weg.

Auch die Gardinen profitierten nicht von der allgemein wieder zunehmenden Konsumfreude und entwickelten sich um 9,2% rückläufig. Insbesondere das Inland (-11,8%) zeigte Schwächen, das Ausland bleib weitgehen stabil (-0,7%).

Trotz groß angelegter Discount-Aktionen gewinnt auch bei den Bettwaren Qualität, Beratung und Service wieder an Bedeutung, die preisliche Mitte wird immer weniger nachgefragt. Je nach Aktionen der Discounter fällt der Nachfragetrend von Monat zu Monat ganz unterschiedlich aus. Unterm Strich brachte das erste Quartal einen marginalen, durchschnittliches Umsatzzuwachs von 0,6%. Das Inland legte dabei um 2,2% zu, während der Export 4,5% verlor.
aus BTH Heimtex 06/06 (Haustextilien)