Insektenschutz

Natürliche Barriere für Fliegen, Wespen und Pollen

Insektenschutz gilt als Wachstumsmarkt. Fachhändler und Raumausstatter, die das Sortiment führen, können mit einem lukrativen Zusatzgeschäft rechnen. Das Potenzial an Nutzern ist immens. In Millionen von privaten Haushalten und im Objektbereich gibt es Nachrüstungsbedarf.

Um Stechmücken, Wespen, Motten und anderes Getier wirksam und dauerhaft aus den eigenen vier Wänden fernzuhalten, empfiehlt sich die Installation von Insektenschutz-Systemen an Fenstern, Türen oder sonstigen Hausöffnungen. Spannrahmen, Drehtüren, Rollos, Schiebeanlagen, Plissee-Türen und Lichtschachtabdeckungen verwehren auf umweltfreundliche Art den umherschwirrenden Plagegeistern den Zugang zur Wohnung. Und Blütenstaub-Allergiker können mit einer besonders feinen Gaze gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und so auch Pollen abhalten.

Als Fliegengitter tituliert, führten die Schutzvorrichtungen noch vor einem Jahrzehnt ein Schattendasein. Doch das ehemalige Randsortiment hat sich inzwischen als feste Größe im Angebot der Absatzmittler etabliert. "Der Markt wächst und die Komplexität der Produkte nimmt zu", beschreibt Matthias Geist, Marketingleiter bei Neher den Status Quo.

Insektenschutz-Technik im Premium-Segment unterliegt dabei hohen Qualitätsansprüchen. Verschleißfreie, stabile Materialien, gepaart mit absoluter Witterungsbeständigkeit und Wartungsfreiheit werden als Eckpunkte genannt. Gerade durch die tägliche Nutzung rücken die Schutzvorrichtungen besonders in den Blick der Kunden, reparaturanfällige Systeme manövrieren sich schnell ins Aus. Reklamationen fallen dann auf den - zumeist im lokalen Umfeld verankerten - Fachhändler und Raumausstatter zurück und werden schnell zum Image-Schaden.

Die Branchenstruktur im Insektenschutz ist mit Systemherstellern, Konfektionären und Großhändlern genauso verschachtelt wie im Sonnenschutz. Dabei tauchen auf Hersteller- und Lieferantenseite bekannte Namen auf wie etwa die internationale Hunter Douglas-Gruppe. Die Insektenschutz-Komponenten der Niederländer werden unter dem Markennamen Luxaflex von Konfektionsbetrieben maßgefertigt, zum Beispiel von Teba in Duisburg.

Die Marktführerschaft im Segment Insektenschutz reklamiert aber Hersteller und Systemgeber Neher für sich. Auf Basis seiner Technologie konfektionieren zum Beispiel MHZ und Erfal ihre Maßprogramme. Das kommt nicht von ungefähr: Die Einführung einer nahezu unsichtbaren, besonders licht- und luftdurchlässigen Insektenschutz-Gaze im Jahr 2010 sei nach zehnjähriger, intensiver Forschungsarbeit ein Quantensprung in der Branche gewesen, heißt es bei Neher. "Insektenschutz ist ein Produkt, das man nicht sehen will", begründet Geist die positive Resonanz der Kunden auf das filigrane Gittergewebe.

Den Trend zum unauffälligen Insektenschutz bedient auch Warema mit einer selbst entwickelten, hochtransparenten Gaze-Variante, die verbesserten Durchblick und hohe Luftzirkulation verspricht. Der Spezialist für Außensonnenschutz produziert ein eigenes Maßsortiment mit Insektengittern und vertreibt es über den Fachhandel.

Neben Neher und Warema hat Lämmermann aus Nürnberg ebenfalls eine starke Stellung in der Branche. Seine Distribution ist offensiv zweigleisig angelegt: Der reine Insektenschutz-Hersteller vermarktet fertig konfektionierte Anlagen nach Maß und agiert gleichzeitig als Systemgeber für die gesamte Materialpalette.

Das Familienunternehmen Reflexa, ein etablierter Außensonnenschutz-Anbieter, hat seine hauseigene Insektengitter-Serie Spider relauncht und startet jetzt die Markteinführung des neuen Angebots unter dem Namen Flylock.

Als weitere Marktteilnehmer präsent sind zudem viele Systemhersteller und -Lieferanten aus dem Ausland. Die Importeure tun sich aber schwer damit, in der hiesigen Marktstruktur mit Maßprodukten Fuß zu fassen, sagen Insider. Petra Lepp-Arnold
aus BTH Heimtex 05/11 (Deko, Gardinen, Sonnenschutz)