FEP: Europäische Parkettproduktion wächst erneut um fünf Prozent

Stabiles Wachstum auch in Europa

Parkett bleibt in Europa auch 2005 en vogue. Der Parkettabsatz stieg in Europa um 3,4% auf knapp 100 Mio. qm, gleichzeitig konnte die Produktion innerhalb des FEP-Bereichs um 4,9% zulegen. Im Rahmen ihrer 50. Generalversammlung veröffentlichte die Föderation der Europäischen Parkettindustrie (FEP) die neuesten - teilweise noch vorläufigen - Zahlen für das Jahr 2005. Die FEP erfasst mit ihren Mitgliedsländern rund 90% der europäischen Parkettbranche.

Nach den derzeit verfügbaren Statistiken haben die Produzenten in den FEP-Ländern im vergangenen Jahr ca. 96 Mio. qm Parkett hergestellt, das sind 4,9% mehr als im Jahr 2004. Vor allem die Österreicher, die Deutschen und die Produzenten in den nordischen Ländern trugen maßgeblich dazu bei (auf den nachfolgenden Seiten sind die Entwicklungen in allen einzelnen FEP-Ländern aufgezeigt).

Mosaikparkett ist nur noch ein Nischenprodukt. Im vergangenen Jahr wurden in Europa 2,8 Mio. qm Mosaikparkett (Anteil an Gesamtparkettproduktion: 3%) produziert und somit 11,5% weniger als im Jahr 2004. Davon werden heute mehr als 2 Mio. qm Mosaikparkett alleine in Polen gefertigt. Vor fünf Jahren belief sich die europäische Mosaikparkettproduktion noch auf mehr als das Doppelte.

Auch von dem massiven Lamparkett mit einer Dicke von 6-13 mm wurde 2005 weniger hergestellt. Es macht jetzt nur noch 3% der Gesamtparkettfertigung aus. Um ein Viertel ging die Produktion alleine im vergangenen Jahr zurück, so dass zuletzt nur noch 3Mio.qm hergestellt wurden. Auch für das 14-22 mm Massivparkett wurde von einem leichten Minus in Höhe von 1,8% berichtet. Allerdings hat Massivparkett mit einer Gesamtproduktion von 14,9 Mio. qm noch immer einen Anteil von 16%. Zudem ist die Produktion von massivem 14 bis 22 mm-Parkett in den letzten Jahren deutlich angestiegen, so dass manche Hersteller bereits von einer Renaissance dieser Parkettart sprechen.

Der Gewinner: Mehrschichtparkett

Der Blick auf die Parkettarten-Verteilung zeigt: Mehrschichtparkett war erneut der große Gewinner. Insgesamt wurden in den FEP-Ländern 75,2 Mio. qm Mehrschichtparkett hergestellt und somit 9,1% mehr als im vorvergangenen Jahr. Damit hält das mehrschichtig aufgebaute Parkett einen Anteil von 78% an der Gesamtproduktion. Ohne die neuen FEP-Mitglieder Tschechien, Ungarn, Polen und Rumänien läge der Anteil sogar bei 82%.

Wichtigster Parketthersteller in Europa bleibt Schweden. In absoluten Zahlen produzieren die Schweden rund 19 Mio. qm Parkett und haben damit einen Anteil am Gesamtmarkt von 19,8% (2004: 21,6%). An zweiter Stelle steht Deutschland mit einem Marktanteil von 12,2% und Polen mit 11,9%.

Auch der Parkettverbrauch erhöhte sich 2005 um 3,4% auf 99,98 Mio. qm - und blieb damit etwas hinter der Produktionsmenge zurück.

Allerdings sind die beträchtlichen Unterschiede zwischen den Ländern nicht zu übersehen: Während in Österreich (zumindest nach den derzeit verfügbaren Zahlen) und Norwegen/Finnland/Dänemark zweistellige Zuwachsraten genannt werden, wuchsen viele andere Märkte eher moderat um 2 bis 4%. Besonders bemerkbar machte sich der Rückgang des deutschen Parkettabsatzes um 3,1%.

Deutschland ist vor Spanien und Italien der größte Einzelmarkt (siehe Diagramm). Für Gesamteuropa schätzt die FEP die Parkettnachfrage auf mindestens 110 Mio. qm. Mit dabei sind dann auch die nicht in der FEP organisierten europäischen Länder Großbritannien, Irland, Island, Portugal, das Baltikum sowie einige Länder Südosteuropas.

Eichenholz mit über 50 % Anteil

Besonders beliebt war erneut Eichenparkett. Bei über der Hälfte aller verlegten Parkettböden wurde Eiche verwendet (54,6%), wobei vor allem amerikanische Roteiche (Anteil: 4,3%) an Bedeutung gewonnen hat. Das verstärkte Interesse an Eiche ging laut FEP-Statistik in erster Linie zu Lasten von Buchenparkett, dessen Nachfrage um 4% geringer ausfiel. Obwohl sich dunkle Parkettböden wachsender Beliebtheit erfreuen, bliebt der Anteil der Tropenhölzer mit 16,6% relativ konstant. Möglicherweise wird dem verstärkten Interesse bereits durch behandelte, heimische Hölzer wie Thermohölzer entsprochen.
aus Parkett Magazin 03/06 (Bodenbeläge)