Branchen Special "Maler und Lackierer" der Volks- und Raiffeisenbanken
Chancen durch neue Geschäftsfelder und Technologien
Die Volks- und Raiffeisenbanken analysieren regelmäßig die aktuelle Situation in verschiedenen Branchen und Gewerken - so auch bei den Malern und Lackierern. Dabei werden sowohl Strukturdaten erfasst, wie auch die betriebswirtschaftliche Situation und die konjunkturellen Perspektiven beleuchtet. 2006 nähren ein leichter Anstieg bei den Bauinvestitionen und den Indikatoren des Ifo-Konjukturtests die Hoffnung, dass sich die Lage nach jahrelanger Talfahrt entspannt und zudem neue Geschäftsfelder und Technologien Impulse brigen.
Branchenstruktur
Gemessen an der Zahl der Betriebe lag das Maler- und Lackiererhandwerk Ende 2004 an siebter Stelle aller Handwerkszweige - eine Verschlechterung um einen Platz gegenüber 2003. Die Gesamtzahl der Maler- und Lackiererbetriebe ist infolge einer Novellierung der Handwerksordnung gestiegen. Zum Jahresende 2004 waren 40.710 selbtständige Betriebe in der Handwerksrolle eingetragen, 2,3% mehr als zu Jahresanfang; darunter waren 37 Gründungen von Inhabern aus den EU-Beitrittsländern. In diesen Zahlen sind nach Verbandsangaben rund 3.500 Fahrzeuglackierer-Firmen und gut 2.000 Mischbetriebe enthalten, die aber im folgenden nicht explizit behandelt werden.
Im gleichen Jahr hat die Zahl der knapp 31.000 umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen jedoch weiter um 2% abgenommen. Dieser durchschnittlichen Entwicklung steht allerdings eine stark differenzierte Veränderung nach Größenklassen gegenüber. Während in den Größenklassen bis 100.000 EUR Umsatz noch Zuwächse erkennbar waren, stiegen die Abnahmen mit der Unternehmensgröße: In der Klasse von 100.000 bis 250.000 EUR sank die Unternehmenszahl um fast 5%, in den nächsten Klassen um 12% bzw. knapp 18% undüber 1 Mio. EUR um mehr als 20%. Dies legt die Vermutung nahe, dass bisher angestellte Meister in die Selbstständigkeit gewechselt sind. Obwohl bei der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 2004 der Meisterzwang für Neugründungen in diesem Gewerbe erhalten blieb, beeinträchtigt die damals beschlossene Streichung des Inhaberprinzips den Bestandsschutz älterer Betriebe. Ende 2005 betrug die Zahl der Maler- und Lackiererbetriebe 41.299 (+1,4%).
Das Tätigkeitsspektrum des Maler-und Lackiererhandwerks ist in der Vergangenheit ständig gewachsen und umfasst heute ein weit gefächertes Arbeitsgebiet: Es reicht von der werkstattgebundenen Lackierung von Fahrzeugen und Gegenständen über baunahe Arbeiten in Wärmedämmung, Gerüstbau, Anstrichen, Tapezieren, Bodenverlegung, Verputzen, Stuckieren und Trockenbau bis zu Spezialaufgaben wie Restaurierung und Schildermalerei. Auch Fußbodenversiegelungen, Betonoberflächeninstandsetzungen und korrosionsschützende Beschichtungen werden ausgeführt.
Nach dem Betriebsvergleich des Instituts für Betriebsberatung des deutschen Maler- und Lackiererhandwerks entfielen 2003 in den alten Bundesländern mit 60% des Umsatzes der größte Teil auf Maler- und Tapezierarbeiten. In dieser Kategorie sind kleinere Betriebe bis 10 Beschäftigte überdurchschnittlich vertreten. Weitere knapp 29% der Arbeiten verteilten sich auf Wärmedämmung (10%), Bodenverlegung (6,8%), Putzarbeiten und Trockenbau (6,5%) sowie Betonsanierung (5,4%). Fahrzeuglackierung, Wärmedämmung, Korrosionsschutz, Glaserarbeiten, Denkmalpflege oder Arbeiten mit Hebebühnen sind eher die Domäne von größeren Betrieben mit mehr als 10 Beschäftigten. Sofern ein entsprechender Eintrag in der Handwerksrolle besteht, wie er seit der Novellierung der Handwerksordnung im Jahr 1998 möglich ist, werden auch Arbeiten des Stuckateurhandwerks übernommen.
Nach den vorläufigen Ergebnissen der Handwerksberichterstattung gingen die Umsätze der Branche 2005 um 6,5% zurück. Bei den umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen - auf sie entfielen 2004 etwa 73% des Gesamtumsatzes - hat der Umsatz 2005 von 8,1 auf 7,5 Mrd. EUR abgenommen. Diese Entwicklung kann jedoch nicht in gleichem Maße auf alle Unternehmen übertragen werden: von 2003 auf 2004 nahm der Umsatz aller Betriebe deutlich weniger ab als der Umsatz der umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen. Auch hier lässt sich eine größenabhängige Entwicklung der Veränderungsraten erkennen. Während kleinere Unternehmen Zuwächse verzeichneten, stiegen mit zunehmender Unternehmensgröße die Einbußen.
Der erneute Rückgang der Umsätze hat sich auch 2005 auf die Zahl der Beschäftigten ausgewirkt. Sie ist um 7,8% auf etwa 201.000 gesunken. Bei schrumpfender durchschnittlicher Betriebsgröße haben viele Unternehmen ihr Engagement in der Berufsbildung weiter reduziert. 35.533 Auszubildende zum Jahresende 2004 entsprechen einem Rückgang von 4% gegenüber 2003. Die Ausbildungsquote (Anteil der Auszubildenden an der Zahl der Beschäftigten) ist nochmals zurückgegangen, sie liegt mit gut 17% aber nach wie vor sehr hoch.
Zahlenmäßig dominieren kleine Unternehmen: Etwa 43% aller umsatzsteuerpflichtigen Unternehmen haben einen Umsatz von unter 100.000 EUR; knap drei Viertel weisen einen Umsatz bis 250.000 EUR aus und ca. 90% liegen unter einem Umsatz von 500.000 EUR. Auf diese fast 90% aller Unternehmem entfallen allerdings nur etwa 48% aller (umsatzsteuerpflichtigen) Umsätze. Die übrigen 52% verteilen sich auf etwa 11% der Unternehmen.
2004 wurden 30.931 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen im Maler- und Lackierergewerbe erfasst.Der durchschnittliche Umsatz pro Unternehmen belief sich 2004 laut Umsatzsteuerstatistik auf rund 260.800 EUR (ohne MwSt.), was einem Rückgang von etwa 10% entspricht.
Zwar bilden private Auftraggeber nach wie vor die mit Abstand wichtigste Kundengruppe, ihre Bedeutung hat sich jedoch verringert: Während 2002 noch 45% des Umsatzes mit Privatkunden erzielt wurden, waren es 2003 nur noch 39%. Sie sind für alle Betriebe die wichtigsten Nachfrager, haben aber vor allem für kleinere Betriebe überproportionale Bedeutung mit einem Umsatzanteil von 63%. Gewerbe und Industrie standen mit einem Umsatzanteil von 22% (2003) an zweiter Stelle zusammen mit dem Facility Management (Wohnungsbaugesellschaften, Hausverwaltungen etc.). In beiden Kategorien haben größere Betriebe überdurchschnittliche Anteile an der Nachfrage. Auf öffentliche Aufträge entfielen rund 15% der Malerumsätze.
Die Auftragssummen liegen relativ niedrig: 44% aller Aufträge belaufen sich auf weniger als 5.000 EUR. Weitere 33% liegen zwischen 5.000 und 25.000 EUR. Nur 8% aller Aufträge übertreffen die 50.000 EUR-Marke.
Der überwiegende Teil des baunahen Malerumsatzes - über 80% - entfällt auf Renovierungsaufträge. Bei kleineren Betrieben liegt der Renovierungsanteil etwas über dem Durchschnitt, bei größeren Betrieben der Neubau-Anteil. Im Wohnungsneubau entfallen durchschnittlich rund 4,1% der Bauleistungen auf Maler-, Lackier-, Tapezier- und Bodenlegerarbeiten, bei Einfamiliengebäuden 3,9% und bei Mehrfamilien-Gebäuden 4,5%. Bei Bürogebäuden sind es 4%; bei gewerblichen Betriebsgebäuden (2,5%) partizipieren Maler und Lackierer hingegen weniger.
Konjunkturelle Perspektiven
Zum ersten Mal seit mehreren Jahren sind 2006 die geschätzten Veränderungsraten der Bauinvestitionen gegneüber dem Vorjahr nicht mehr negativ. Obwohl die Wohnungsfertigstellungen in den alten Bundesländern noch als rückläufig eingeschätzt werden, wird bei den Investitionen im Wohnunsbau für 2006 mit einer Stagnation gerechnet. Die gewerblichen und öffentlichen Bauinvestitionen werden 2006 voraussichtlich leicht ansteigen: im gewerblichen Bau um 0,8% und im öffentlichen Bau um 0,7%.
Etwa seit Jahresmitte 2005 weisen alle Indikatoren des Ifo Konjunkturtestes in der Bauwirtschaft nach oben. Zwar wird die aktuelle Geschäftslage noch immer per saldo als negativ empfunden, jedoch hat sich der Saldo in allen Segmenten seither um 20 Punkte verbessert. Deutlich günstiger zeigt sich die Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten: Hier halten sich zuversichtliche und pessimistische Stimmen fast die Waage. Dies gilt sowohl für den Hochbau insgesamt als auch für gewerblichen Bau und Wohnungsbau. Lediglich der öffentliche Bau wird etwas schwächer eingeschätzt.
Ob sich dieser positive Trend in gleicher Weise auf die Renovierungen des Bestands auswirken wird, ist nur schwer abzuschätzen. Impulse für 2006 könnten hier von der für 2007 geplanten Mehrwertsteuer-Erhöhung ausgehen, sofern nicht, ähnlich wie in Frankreich, für Bestandsrenovierungen niedrigere Mehrwertsteuersätze eingeführt werden. Die Chancen hierfür stehen allerdings in Deutschland denkbar schlecht. Mit dem EU-Beschluss haben alle Mitgliedsstaaten die Möglichkeit, einen gemäßigten Mehrwertsteuersatz ab 1. Januar 2006 bis Ende 2010 für bestimmte Handwerksleistungen anzuwenden. Ein weiterer Impuls könnte sich aus den deutlich gestiegenen Energiekosten und den Fördermitteln für die energetische Gebäudesanierung ergeben. Hierfür sind in den Jahren von 2006 bis 2009 jährlich 1,4 Mrd. EUR vorgesehen. Gegenwärtig sind weniger als 25% der 32 Mio. Gebäude in Deutschland ausreichend wärmegedämmt.
Auch die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerrechnungen im Rahmen der haushaltsnahen Dienstleistungen könnte 2006 zu bescheidenen Nachfrageimpulsen führen. Zwar dürfte das Umsatzminus der Branche 2006 geringer ausfallen als in den Jahren zuvor, für eine Stagnation oder gar einen Zuwachs wird es aber wohl noch nicht reichen, denn der private Verbrauch, von dem das Gewerbe stark beeinflusst wird, bleibt verhalten.
Die Innovationen beim Material und den Arbeitstechniken erfordern in diesem Gewerbe zunehmend mehr Know-How und anspruchsvollere Ausrüstungen. Dadurch wird zumindest mittelfristig der informelle Sektor, also vor allem Do-it-yourself und Schwarzarbeit, etwas zurückgedrängt, und die Chancen für Umsatzzuwächse steigen.
Betriebswirtschaftliche Verfassung
Die aktuellsten Daten zur betriebswirtschaftlichen Situation der Maler und Lackierer stehen für 2004 zur Verfügung. Sie stammen aus den Betriebsvergleichen der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks für Maler und getrennt für Lackierer. Nach Angaben der Landes-Gewerbeförderungsstelle schlossen die beteiligten Malerbetriebe das Berichtsjahr 2004 im Durchschnitt mit einem betriebswirtschaftlichen Verlust von -3,3% ab. Damit hat sich die Wirtschaftlichkeit nach relativer Konstanz in der zweiten Hälfe der neunziger Jahre im fünften Jahr in Folge verringert. Besonders ungünstig entwickelte sich das Betriebsergebnis in der Gruppe der kleinen Betriebe (bis 5 Beschäftigte), hier sank das Ergebnis auf -18,6% der Betriebsleistung. Nur in den größeren Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten wurde noch ein positives Ergebnis um 0,4% der Betriebsleistung erzielt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der durchschnittliche Verlust im Gewerbe um 1,4 Prozentpunkte vermindert. Deutlich günstiger stellt sich die Situation im Lackiererhandwerk dar; hier weisen die kleineren Betriebe einen betriebswirtschaftlichen Gewinn von 2,4% aus, während die größeren einen Verlust von -0,6% angeben.
Der harte Konkurrenzkampf auf den Märkten des Malerhandwerks zwingt die Betriebe immer wieder zu Preiszugeständnissen, um an die knappen Aufträge zu kommen. Hinzu kommt eine noch immer schlechte Zahlungsmoral der Kunden. Dies alles zehrt die Erträge und die Eigenkapitaldecke aus. Die Branche ist im Vergleich zum gesamten Baunebengewerbe überdurchschnittlich lohnkostenintensiv. Zwar haben die Betriebe schon seit Jahren - mit Raten von rund 10% - Mitarbeiter abgebaut, die hohe Lohnkostenintensität ist gleichwohl geblieben. Der Personalaufwand belief sich 2004 bei den Malern auf 49,1% und bei den Fahrzeuglackierern auf 42,9% der Betriebsleistung. Der Materialaufwand lag im Durchschnitt bei 24,8% bei 21,0%.
Die erzielte Gesamtkapitalrentabilität hat sich weiter verschlechtert, sie war im Durchschnitt mit -9,6% erneut negativ. Die negative Rendite deutet auf Kapitalverzehr hin, vor allem bei den kleineren Malerbetrieben. Die Angaben zum Verschuldungsgrad (7,7) als Kennzahl über die Kapitalverhältnisse (Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital) lassen die finanzielle Abhängigkeit von fremden Kapitalgebern erkennen. Die Anlagendeckung (Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital zu Anlagevermögen) zeigt in beiden Untersuchungen ähnliche Ergebnisse: Bei den kleineren Unternehmen liegt die Kennzahl unter 100%, bei den größeren ist das relativ geringe Anlagevermögen durchweg langfristig finanziert.
Die Liquidität ist bei den Malern schon seit Jahren relativ niedrig, zahlreiche Betriebe konnten in den letzten Jahren ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen und mussten aus dem Markt ausscheiden; es ist daher ratsam, die Außenstände im Auge zu behalten, rechtzeitig Rechnungen auszuschreiben und, wo immer, möglich, Zwischenzahlungen anzufordern. Eigenkapitalausstattung und Liquidität sind gerade bei Klein- und Kleinstbetrieben so dürftig, dass eine ständige Insolvenzgefahr droht, die oft nur durch das finanzielle Engagement des Inhabers verhindert wird.
Die Ertragslage hat sich 2005 bei den Malern und Lackierern nicht verbessert. Sie ist im Durchschnitt der Branche als angespannt zu beurteilen. Für 2006 ist nur mit einer tendenziellen Erholung zu rechnen.
Wettbewerbsposition und Unternehmenspolitik
Angesichts rückläufiger Umsätze und steigender Betriebszahlen hat sich der ohne starke Wettbewerb im Maler-und Lackiererhandwerk weiter verschärft. Gründungen nach dem Gesetz zur Förderung von Kleinunternehmen ohne Meistertitel und die Ich-AG-Förderung haben in den zurückliegenden Jahren die Wettbewerbsposition der Branche zunehmend verschlechtert. Ob sich dieser Trend fortsetzt, kann nicht eindeutig vorausgesagt werden. Die Ich-AG-Förderung wurde zwar seit Anfang 2005 beträchtlich erschwert, die meisterlosen Kleingründungen für "einfache Tätigkeiten aus Berufsbildern von zulassungspflichtigen Handwerken" haben aber dennoch im vergangenen Jahr beträchtlich zugenommen. Nach der Handwerksstatistik stieg die Zahl dieser Betriebe 2005 um 72%.
Als traditionelles Handwerk ist die Maler- und Lackierbranche in der Regel keinen aufwendigen technologischen Prozessen unterworfen, an die sich der Betriebsinhaber fortlaufend anpassen muss. Dennoch gibt es hin und wieder Neuerungen im Hinblick auf Arbeitsmittel, rechtliche Rahmenbedingungen und Techniken, was auch während der Fachmesse "Farbe 2005" deutlich wurde. Zu den großen Themen gehörten photokatalytisch wirkende Farben zur Reduzierung von Gerüchen und Schadstoffen, Farben gegen elektromagnetische Strahlungen sowie die europäische Gesetzgebung zur Senkung von gesundheitsbedenklichen und bodennahen, Ozon bildenden Lösemitteln. Ziel der als "Decopaint" bekannt gewordenen EU-Richtlinie ist es, den Lösemittelgehalt für gebrauchsfertige, dekorative Bautenfarben in zwei Schritten 2007 und 2010 deutlich zu senken. Branchenexperten verweisen darauf, dass sich die Verarbeitungseigenschaften von den lösemittelhaltigen Farben und Lacken spürbar unterscheiden. Ein gutes Ergebnis is daher nur mit adäquaten Werkzeugen und einer materialgerechten Arbeitsweise zu erzielen. Damit könnte die Zeit des "Hobbymalers" für weniger versierte Heimwerker auf diesem Gebiet vorüber sein und die Beauftragung professioneller Malermeisterbetriebe wieder die Regel werden.
Wichtige Impulse im Maler- und Lackiererhandwerk werden auch von der Nanotechnologie erwartet. Neben den Einsatzmöglichkeiten in der Halbleiterelektronik und in der Medizin profitieren auch Berufe, die sich mit Farbgebung und Oberflächengestaltung befassen. Mit dem sogenannten "Lotuseffekt" der Nanotechnologie ist es mittlerweile gelungen, selbstreinigende Fassadenfarben zu entwickeln. Sollte sich diese Innovation durchsetzen, ist der nanotechnologish qualifizierte Maler sicher im Vorteil, andererseits dürften die Haltbarkeit der Farbe und der Selbstreinigungseffekt spätere Renovierungsmaßnahmen tendenziell zeitlich hinausschieben oder gar verhindern.
Viele Betriebe scheinen bei der realisticshen Einschätzung ihrer betriebswirtschaftlichen Situation Defizite zu haben. Anpassungen an sich ändernde Gegebenheiten durch neue finanzielle, strategische und organisatorische Dispositionen kommen häufig zu spät. Der Handwerker muss nicht nur anerkannter Fachmann auf seinem Arbeitsgebiet sein, er muss auch seine Produkte und Leistungen so überzeugend präsentieren, dass der potenzielle Kunde erkennt, dass er hier "value for money" erhält. Bei größeren Aufträgen erhöhen Kooperationen und strategische Partnerschaften die Chancen für kleinere und mittlere Betriebe beträchtlich.
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Die Perspektiven
- Ein leichter Anstieg bei den Bauinvestitionen und den Indikatoren des Ifo-Konjunkturtests bestärkt auch im Maler- und Lackiererhandwerk die Hoffnung, dass 2006 nach jahrelangen Umsatzverlusten die Talsohle der Entwicklung durchschritten wird.
- Trotzdem bleibt die Ertragslage vor dem Hintergrund negativer betriebswirtschaftlicher Ergebnisse der Vorjahre weiter angespannt. Hierbei sind naturgemäß die umfänglichen Erträge aus dem grauen und schwarzen Markt nicht berücksichtigt.
- Die Erweiterung der Geschäftstätigkeit auf neue Felder, speziell im Bereich der Wärmedämmung, wird für die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe an Bedeutung gewinnen. Wichtige Impulse werden auch von der Nanotechnologie (Lotuseffekt) erwartet.
aus
BTH Heimtex 07/06
(Handwerk)