US-Importe
Anti-Dumping-Zölle auf chinesische Fußböden verschoben
Im Streit um billige Importe chinesischer Fußbodenprodukte in die USA stehen sich amerikanische Fußbodenproduzenten und reine Fußbodenimporteure in zwei Fraktionen gegenüber. Die CAHP (Coalition for American Hardwood Parity) beklagt, dass chinesische Fußbodenimporte auf dem US-Markt zu Dumpingpreise angeboten werden können, weil sie von der chinesischen Regierung subventioniert würden. Die AFCJF (Alliance for Free Choice and Jobs in Flooring) entgegnet, es gehe den US-Herstellern nur um Preiserhöhungen, eine geringere Auswahl für den Konsumenten und Protektion ihrer eigenen Produkte.
Das amerikanische Handelsministerium hat seine vorläufige Entscheidung über die Anti-Dumping-Klage mittlerweile auf die zweite Maihälfte vertagt. Ein endgültiges Votum soll erst am 3. August fallen. Die Vertagung soll den Klägern Zeit geben, auf Einsprüche zu reagieren, die von chinesischen Lieferanten eingebracht wurden. Beabsichtigte Strafzölle sollen auch rückwirkend verhängt werden können.
Die US-Fußbodenindustrie ist zuversichtlich, dass die Untersuchungen der ITC (International Trade Commission) zu einer Anhebung der Preise für chinesische Fußböden mittels eines Ausgleichszolls führen. Offen ist dabei, wer am Ende die Zusatzkosten trägt: Die Exporteure in China, die Importeure in den USA oder Großhändler und Händler? Das Office of Public Affairs, U.S. Department of Commerce/International Trade Administration gibt eine klare Antwort: "Der Importeur in die Vereinigten Staaten muss Antidumping-Strafen oder Ausgleichzölle begleichen." Das würde die chinesischen Hersteller finanziell zwar entlasten, ihre Wettbewerbsfähigkeit im US Markt aber schmälern. Grund: Eine Entschädigung der Zollzahlungen durch den Produzenten sei verboten. Der amerikanische Importeur müsse zudem ein Dokument vorlegen, dass er keine Rückerstattung für die Zölle erhalten hat. Kann er es nicht, würden diese Zölle verdoppelt. Damit soll verhindert werden, dass der chinesische Staat den Fußbodenexport in die USA finanziell erneut mit Subventionen stützt.
aus
Parkett Magazin 03/11
(Bodenbeläge)