Schweizer Texitlien: Umsätze knapp unter Vorjahrsniveau
Nachdem die Schweizer Textil- und Bekleidungsindustrie 2004 einen leichten Aufschwung erlebt hatte (Gesamtumsatz: ca. 3,7 Mrd. CHF), lagen die Zahlen für das Jahr 2005 mit 3,63 Mrd. CHF wieder leicht darunter (minus 2,3%). Der Rückgang ist auf das größere Untersegment Textil zurückzuführen (im Vorjahr noch mit leichtem Plus); im Bereich Bekleidung konnte man wiederum zulegen. Erhöht haben sich auch die Importzahlen; die gesunkene Gesamtbeschäftigtenzahl stehe einer erhöhten Produktivität gegenüber.
Die exportorientierte Schweizer Textil- und Bekleidungsindustrie ist stark von den Entwicklungen auf den wichtigsten ausländischen Absatzmärkten abhängig, insbesondere den USA und der EU. Hier rechnen die Experten für das aktuelle Geschäftsjahr mit einem positiven Verlauf. Günstig entwickeln sich auch die Beziehungen nach China: Das 2005 in Shanghai eröffnete Kontaktbüro kann laut Textilverband auf ein gutes erste Betriebsjahr zurückblicken. Nicht zuletzt setzt man große Hoffnungen in das in diesem Jahr neu geschaffene Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk Swiss Texnet. Hauptziel ist die "Innovationsförderung".
Schweizer Sorgenthemen sind hingegen die Vereinheitlichung der Kinderzulage, der Nichtentscheid zum Freihandelsabkommen Schweiz-USA sowie die nationale Energiepolitik. Hier begrüßt der Schweizer Textilverband zwar die aktuelle Entwicklung in Richtung liberale Strommarktöffnung, kritisiert jedoch, dass das Parlament diese Öffnung an die Förderung erneuerbarer Energien koppeln will. "Damit werden die energieintensiven Betriebe gestraft, denn auf ihre Kosten wird diese sehr teure Form der Energieerzeugung subventioniert", heißt es beim Verband.
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BTH Heimtex 10/06
(Haustextilien)