Deutsche Lackindustrie muss Gürtel enger schnallen
Die deutsche Lackindustrie mit ihren zumeist mittelständischen Unternehmen, die bisher zum größten Teil national ausgerichtet sind, erlebt derzeit eine strukturelle Veränderung. Denn ihre Großkunden, die vorwiegend im internationalen Geschäft tätig sind, erwarten dies auch von ihren Lieferanten.
Insgesamt gibt es in Deutschland rund 300 Lackhersteller mit 22.000 Mitarbeitern.Im Schnitt setzen die Fabriken jährlich zwischen 30 und 40 Mio. DM um und kommen dabei auf einen Pro-Kopf-Umsatz von 400.000 DM
Die deutsche Produktionsmenge belief sich 2000 auf knapp 2,1 Mio. t Lacken und Farben. Nach deutlichen Produktionssteigerungen Anfang der neunziger Jahre konnte auch in den letzten fünf Jahren die Produktion in einem zwar geringeren, aber konstanten Umfang gesteigert werden. Das Gros, etwa 1,8 Mio. t wurde auf dem heimischen Markt abgesetzt. Davon entfielen zwei Drittel auf Bautenlacke und - farben. Nach dem Boom umweltschonender Wandfarben, Fassadenfarben und Putze in den Jahren 1991 bis 1995, in denen ihre Produktion von 644.000 auf gut 1 Mio. t kletterte, hat sie sich jetzt auf hohem Niveau stabilisiert. Im laufenden Jahr muss die jahrelang Zuwachs gewohnte Lackindustrie allerdings zurückstecken; die desolate Baukonjunktur vor allem in Deutschland schlägt auf alle baunahen Marktsegmente durch.
aus
BTH Heimtex 12/01
(Farben, Lacke)