Hansestadt Hamburg erkennt vorläufig malaysisches Forstzertifikat an
Im Zuge der Tropenholz-Diskussion der 90er Jahre haben viele Länder und Kommunen in Deutschland besondere Auflagen für den Einsatz von tropischem Holz in öffentlichen Bauten entwickelt.
In Hamburg war bisher nur die Verwendung von FSC-zertifizierten Hölzern erlaubt. Ab sofort darf jetzt - zunächst befristet auf zwei Jahre - auch Tropenholz verwendet werden, das durch das Malaysian Timber Certification Council (MTCC) als Tropenholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zertifiziert wurde. Eine entsprechende Vereinbarung hat die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Arbeit mit dem MTCC getroffen - sehr zum Unmut verschiedener Umweltschutzorganisationen wie Robin Wood und 'Rettet den Regenwald", für die die MTCC-Anerkennung ein Aufweichen des Hamburger Tropenholzbeschlusses darstellt.
In den kommenden beiden Jahren wird vom Institut für Weltforstwirtschaft der Universität Hamburg direkt in Malaysia überprüft, ob die MTCC-Zertifizierungspraxis mit den politischen und fachlichen Erfordernissen Hamburgs übereinstimmt. In Zusammenarbeit mit dem MTCC soll dann eine Verfeinerung und Anpassung der Zertifizierungsbestimmungen erarbeitet werden.
Am Ende des zweijährigen Projektes steht die Entscheidung an, ob Hamburg das malaysische Zertifizierungsverfahren endgültig anerkennt. Als Projektpartner sind in einer Public Private Partnership (Öffentlich-Private Partnerschaft) die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) und der MTCC mit der Freien und Hansestadt Hamburg (Behörde für Wirtschaft und Arbeit) beteiligt.
aus
Parkett Magazin 05/06
(Holz)