Peter Schwartze zur aktuellen Situation der Textilindustrie
Die Zukunft bietet viele Möglichkeiten
Deutsche Textilprodukte sind aufgrund ihrer hervorragenden Qualität gefragter denn je. Die Unternehmen erschließen sich daher auch im Ausland neue Märkte. Dabei unterstützt sie der Gesamtverband textil+mode beispielsweise durch die Smatchtex-Projekte oder durch das C.E.T.A.-Verbindungsbüro in Shanghai. In 2007 werden wir verstärkt auch in Richtung Ost- und Mitteleuropa aktiv, um die Bemühungen der deutschen Textil- und Modeunternehmen zu flankieren.
Neue Märkte lassen sich auch durch Messen im In- und Ausland aufbauen. Der Gesamtverband textil+mode platziert daher auch im Jahr 2007 wieder Gemeinschafts-Standbeteiligungen auf verschiedenen internationalen Messen. Zudem konnten wir zwei neue Messen in Dubai ermöglichen: die Domotex Middle East im Juli 2007 und die Prestige im September 2007. Highlight im vor uns liegenden Jahr ist die High Tex from Germany in Mumbai, die wiederum in Partnerschaft mit der Techtextil der Messe Frankfurt stattfindet. Wer freien Handel will, muss darauf achten, dass er fair vonstatten geht. Hierfür setzen wir uns ein. Ein Beispiel ist der Schutz des geistigen Eigentums. Mitte des Jahres 2006 schlossen der Gesamtverband textil+mode und der CNTAC (China National Textile and Apparel Council) die weltweit erste Branchenvereinbarung zu diesem Themengebiet. Im September 2006 folgte ein deckungsgleiches Abkommen mit CCCT (China Chamber of Commerce for Import and Export of Textiles). Dies sind erste Schritte zum besseren Schutz geistigen Eigentums. Allerdings darf sich die Branche nicht auf dem Erreichten ausruhen. Im kommenden Jahr muss dieses Thema weiter getrieben werden. Auch die Bundeskanzlerin hat sich den Schutz geistigen Eigentums für die Ratspräsidentschaft Deutschland und die Verhandlungen während des G8-Gipfels im kommenden Sommer auf die Fahnen geschrieben. Von den steigenden Energiekosten sind die Unternehmen der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in dramatischer Weise betroffen. Die Energiepreise gefährden die Konkurrenzfähigkeit unserer Industrie. Dies kann nicht hingenommen werden. Die Industrie braucht eine sichere Energieversorgung, und zwar zu international wettbewerbsfähigen Preisen. Eine nachhaltige Energiestrategie könnte diese Ziele realisieren. Bei unserem Energie-Symposium im Dezember 2006 in Berlin haben wir eine solche Politik von der Bundesregierung eingefordert. Denn: Energiepolitik ist Standortpolitik.
Der Konjunkturaufschwung in Deutschland hat mittlerweile auch unsere Industrie erfasst. Daher blicke ich trotz aller Probleme, die ich hier im Einzelnen nicht anreißen konnte, wie beispielsweise die Auswirkungen der EU-Chemikalienverordnung, etwas optimistischer in die Zukunft. Ich bin sicher, dass wir auch 2007 die Attraktivität des Standorts Deutschland für unsere Branche erhalten und die Spitzenposition der deutschen Textil- und Modeindustrie weltweit sichern können. Auch im vor uns liegenden Jahr wird der Gesamtverband textil+mode wichtige Themen und Belange der Branche in Angriff nehmen, um die Textil- und Modeindustrie in Deutschland zu unterstützen.
aus
Haustex 01/07
(Deko, Gardinen, Sonnenschutz)