Inlandsproduktion Bodenbeläge 2006
Trend zu höheren Preisen bestätigt
In den ersten drei Quartalen hatte es sich bereits abgezeichnet: Die Bodenbelagsproduktion in Deutschland geht gegenwärtig geringfügig zurück. Gleichzeitig erzielen die Hersteller aber höhere Preise für ihre Produkte, so dass der Produktionswert trotzdem ansteigt. Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen diese Entwicklung auch für das Gesamtjahr. Die großen Zuwächse von Parkett, nahezu konstante Werte bei textilen und die negative Entwicklung bei elastischen Bodenbelägen setzten sich auch in den letzten drei Monaten des Jahres 2006 fort. Wie immer müssen wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Laminat- und Keramikböden von den Statistikern nicht erfasst wurden.
Nach wie vor scheinen die positiven konjunkturellen Entwicklungen noch keine allzu großen Auswirkungen auf die Bodenbelagsbranche in Deutschland zu haben. Trotz einer zunehmenden Bautätigkeit und eines milden Winters gingen die Produktionszahlen für textile, elastische und Holzbeläge insgesamt leicht um 0,5 % auf 189,9 Mio. m
2 (im Vorjahr 190,8 Mio. m
2) zurück. Daran können auch die deutlichen Zuwachsraten im Bereich Parkett nichts ändern, da dieses lediglich 6,8 % (6,0 %) der Gesamtproduktion ausmacht. Elastische Beläge bilden mit 30,8 % (31,9 %) knapp ein Drittel der Produktionsmenge, während die textilen Beläge weiterhin mit 62,4 % (62,1 %) an der Spitze liegen.
Betrachtet man den Wert der Bodenbelagsproduktion, verschieben sich die Anteile: Zwar liegen auch hier die textilen Beläge mit 53 % (53,5 %) vor den elastischen mit 29,3 % (29,9 %). Aber Parkett- und Holzbeläge können stolze 17,7 % (16,7 %) aufweisen. Insgesamt beläuft sich der Wert in Deutschland hergestellter Bodenbeläge auf 1,57 Mrd. EUR (1,52 Mrd. EUR).
Parkett
Mehrschichtparkett ist der große Gewinner des vergangenen Bodenbelagsjahres. Die Produktionsmenge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15,1 %. Im Wert legte diese Produktgruppe immerhin um 10,9 % zu.
Mosaik- und Stabparkett konnten die teils dramatischen Rückgänge der vergangenen Jahre reduzieren und verlieren in der Menge "nur" um 8,1 % bzw. 5,7%. Während Stabparkett auch im Wert Einbußen zu verzeichnen hatte, konnte sich Mosaikparkett zumindest hierbei um 5,9 % verbessern.
Elastische Bodenbeläge
Die Zahlen für die elastischen Bodenbeläge sind fast durchweg negativ. Lediglich Gummi konnte Menge und Wert um jeweils 8,3 % steigern. Und homogene PVC-Beläge legen trotz leicht gesunkener Produktionsmenge im Wert um 7,3 % zu. Linoleum bildet mit zweistelligen Minuszahlen das Schlusslicht aller Bodenbeläge.
Textile Bodenbeläge
Auch für die textilen Bodenbeläge sind die Zahlen für Produktion und Wert insgesamt rückläufig, was vor allem an der größten Produktgruppe, den getufteten Teppichböden, liegt. Leichte Zuwächse bei gewebter Ware und ein zweistelliges Plus bei Nadelfilzbelägen konnten das nicht ausgleichen.
Preisentwicklung
Die Durchschnittserlöse bei fast allen Produktgruppen an. Gewebte Teppichböden, Mehrschichtparkett und PVC-Beläge auf anderer Unterlage bilden mit leichten Einbußen die Ausnahmen.
Die höchsten Quadratmeterpreise erzielt nach wie vor gewebter Teppichboden, gefolgt von Gummibelägen, Stab- und Mehrschichtparkett. Am Ende der Skala bleiben PVC-Beläge auf anderer Unterlage und Nadelfilz.
aus
BTH Heimtex 04/07
(Bodenbeläge)