Neues Lernfeldkonzept an der Albrecht-Dürer-Schule Düsseldorf
Praxisbezogenes Lernen bildet den Schwerpunkt
An der Albrecht-Dürer-Schule, Berufskolleg der Stadt Düsseldorf, weiß man um die Probleme, genügend geeigneten Nachwuchs für das Raumausstatter-Handwerk zu bekommen. Mit einem Lernfeldkonzept (siehe Kasten rechts) will man die Ausbildung interessanter und gleichzeitig praxisnäher gestalten. Die Lehrer sehen darin drei entscheidende Vorteile:
-Die Bereiche Boden, Wand, Dekoration und Polstern werden anhand praxisnaher, realistischer Problemstellungen bearbeitet.
-Die Schüler arbeiten alltagsnah, weil berufliche Handlungen im Vordergrund stehen.
-Die Auzubis behalten ihr Wissen aufgrund der Alltagsnähe und der realistischen Situationen.
Ausgangspunkt sind immer Situationen aus dem Arbeitsalltag des Raumausstatters. Von den Lehrern werden Informationen, Methoden und Hilfestellungen vorgegeben. Die Auszubildenden bringen darüber hinaus bei der Problemlösung ihre Kenntnisse und Erfahrungen aus dem Betrieb ein. Das sorgt fachlich für fruchtbare Diskussionen untereinander und hält die Inhalte aktuell. Die Lösungen werden schließlich in Form einer Kundenberatung präsentiert. Nach den Erfahrungen der Berufsschullehrer lernen die Lehrlinge sehr schnell, solche Kundengespräche sicher, fachlich begründet und mit professionellem Medieneinsatz durchzuführen.
Sabrina Ingenerf, Tina Krokowski und Carolin Weida, drei Auszubildende an der Albrecht-Dürer-Schule, haben gute Erfahrungen mit dem Lernfeldkonzept gemacht: "Als wir im August 2007 mit unserer Ausbildung zur Raumausstatterin begannen, bestanden unsere Klassen aus jungen Menschen mit sehr unterschiedlichen Werdegängen, alle den Gesellenbrief als Ziel vor Augen. Dabei sahen wir uns zunächst mit einer großen Veränderung zum bisherigen Schulalltag konfrontiert: Es reichte nicht mehr, sich bei Frontalunterricht nur berieseln zu lassen und hin und wieder etwas für die mündliche Note zu tun - nun war Einsatz gefragt.
Der Unterricht in der Berufsschule ist geprägt durch Informationsphasen und konstruktive Gruppen- oder Partnerarbeiten, in denen im Laufe der drei Jahre verschiedene Lernfelder zu jeweils einem Schwerpunkt (Dekoration, Polstern, Boden- und Wandbeläge, Licht-, Sicht- und Sonnenschutz) bearbeitet werden. Innerhalb der Lernfelder werden Kundenaufträge von uns in einer vorgegebenen Zeit immer selbstständiger und mit wachsender Fachkompetenz bearbeitet und anschließend der Klasse präsentiert. Diese Präsentationen dienen nicht nur der Notenfindung, sondern sind vor allem eine sehr gute Übung für ein Kundengespräch und sorgen dafür, dass der neue Lernstoff verinnerlicht wird."
Lernfelder Raumausstattung an der Albrecht-Dürer-Schule
1. Lehrjahr-Arbeitsabläufe planen und den Arbeitsplatz einrichten
-Flächen gestalten
-Objekte herstellen
-Räume gestalten
2. Lehrjahr-Verarbeiten von nichttextilen Bodenbelägen
-Herstellen von Polsterungen
-Herstellen und Montieren von Fenster- und Raumdekorationen
-Tapezieren von Wand- und Deckenflächen
3. Lehrjahr-Verarbeiten von textilen Bodenbelägen
-Instandsetzen von Polstermöbeln
-Montieren von Licht-, Sicht- und Sonnenschutzanlagen
-Bespannen von Wand- und Deckenflächen
aus
BTH Heimtex 06/11
(Handwerk)