Betriebliche Gesundheitsvorsorge - Fussboden Brandenburg mit Daimler Chrysler auf Augenhöhe


Betriebliche Gesundheitsvorsorge wird normalerweise nur bei Großbetrieben thematisiert. Dass es von dieser Regel Ausnahmen gibt, zeigte der 3. Präventionskongress des Bundesministeriums für Gesundheit in Berlin. Neben Daimler Chrysler und Airbus wurde auch das Gummersbacher Unternehmen Fussboden Brandenburg zum Kongress eingeladen. Der Grund: Die Gummersbacher hatten als erstes Unternehmen in Deutschland erfolgreich an einem von der Krankenkasse IKK Nordrhein für das Parkettlegerhandwerk entwickeltem Programm zur betrieblichen Gesundheitsförderung teilgenommen. "In Berlin konnten wir einmal zeigen, dass kleine Handwerksunternehmen viel innovativer sind, als viele Bürger und auch Politiker denken", freute sich Betriebsinhaber Klaus Brandenburg.

Hintergrund des Programms war die Überlegung der IKK Nordrhein, dass rund 60 % der Beschäftigten in Deutschland in kleinen und mittleren Betrieben arbeiten, gleichzeitig aber bei der betrieblichen Gesundheitsförderung immer nur die großen Unternehmen beachtet werden. Auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels komme der Prävention in diesen Betrieben eine immer größere Bedeutung zu, so Stefan Ammel von der IKK Nordrhein: "Nur wenn die Arbeitnehmer körperlich fit sind und bleiben, ist es ihnen überhaupt möglich, im Alter noch erwerbsfähig zu sein."

Unter Federführung der Krankenkasse nahmen alle Mitarbeiter von Fussboden Brandenburg an dem speziellen Trainingsprogramm teil, das von Rehaktiv Oberberg umgesetzt wurde. Dabei ging es vor allem darum, bei den stark rückenbeanspruchten Parkettlegern mittels eines Muskeltrainings Rückenschmerzen zu lindern und vorzubeugen. Außerdem wurden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, um die Arbeitsverhältnisse für die Mitarbeiter zu verbessern. So ließ man das komplette Lager in Gummersbach so umgestalten, dass kein Mitarbeiter mehr schwere Lasten tragen muss. Wie erfolgreich die Schulungen waren, zeigt sich allein an einer Zahl: In den letzten beiden Jahren sank der Krankenstand bei Fussboden Brandenburg auf Null.
aus FussbodenTechnik 02/07 (Handwerk)