Nachhaltige Unternehmen kommen leichter an Kapital


Bislang noch vergleichsweise geringe Aufmerksamkeit hat das Thema Nachhaltigkeit und Kapitalmarkt erlangt. Natürlich achten Banken bei der Vergabe von Krediten von jeher auf Sicherheiten und ein solides, daher in gewissem Sinne auch ökonomisch nachhaltiges Konzept. Für börsennotierte Unternehmen ist es allerdings zunehmend auch von Bedeutung, ob sie auch ökologisch und ökonomisch nachhaltig agieren. Die Anleger fragen nicht mehr nur nach der Rendite.

Laut einer Erhebung der Fondsgesellschaft Union Investment waren fast zwei Drittel der Befragten bereit, für eine nachhaltige Geldanlage weniger Gewinn in Kauf zu nehmen. "Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung", kommentiert Daniel Günnewig das Ergebnis der Studie. Und der Leiter Produktmanagement bei Union Investment ergänzt: "Der hohe Stellenwert gerade bei jungen Anlegern unterstreicht, dass das Thema bei der Geldanlage weiter an Bedeutung gewinnen wird."

Noch sind es aber vor allem institutionelle Anleger, die ihre Investitionsentscheidung an Nachhaltigkeitskriterien ausrichten, meint man beim Finanzinformationsdienst Drescher & Cie. Aber die verfügen natürlich über eine gewaltige Finanzmacht: So hat der norwegische Pensionsfonds, einer der weltweit größten institutionellen Investoren, sein Paket mit Aktien des malaysischen Holzkonzerns Samling im Wert von 1,2 Mio. USD abgestoßen, nachdem der Ethikrat dessen illegalen Holzeinschlag kritisiert hatte.
aus Parkett Magazin 04/11 (Nachhaltigkeit)