Konsumgüter-Messen im 2. Halbjahr 2011

Besucherfreundliche Hallen und Trend gebende Angebote


Ursprünglich waren es Einkaufstage, an denen die Handelsvertreter ihre Kunden der jeweiligen Region zum Ordern einluden. Sie eröffneten damit im Januar und meist Juli des Jahres das Ordergeschäft der Saison für die Firma, die sie vertraten. Die Schwerpunkt-Regionen wie München, Hamburg, Dortmund blieben zwar erhalten, aber die Form der Orderangebote hat sich völlig verändert. Sie mauserten sich zu richtigen Messen in entsprechend gestalteten Hallen und man spricht von Lifestyle-Produkten. Daraus ergibt sich bereits die Vielfalt des Angebots, das tatsächlich sämtliche Lebens- und Wohnbereiche umfasst und daher zunehmend zu diesen frühen Saison-Zeitpunkten Besucher aus der Region und über Landesgrenzen hinaus anzieht. Die TrendSet in München, early bird in Hamburg, Innowa in Dortmund sind bereits gut etabliert. Neu gestartet ist Vivanti in Düsseldorf, deren Messeleitung, die H & K Messe GmbH & Co. KG Stuttgart, ebenso die TrendForum, bisher Sinsheim, auf dem Messegelände Karlsruhe neu gestaltete.

Die meisten der Hersteller versuchten in München und Hamburg mit einem Stand vertreten zu sein. Dazu kam mit einer zielbewussten Messestrategie Düsseldorf. Die Innowa, die vom 2. bis 4. Juli in Dortmund stattfand, betitelte selbst das Ergebnis mit "Gute Order - Weniger Besucher". Da ist Handlungsbedarf gegeben, um dem "Ansturm" der Vivanti in Düsseldorf standzuhalten. Obendrein finden die beiden Messen Innowa und Vivanti völlig zeitgleich vom 7. bis 9. Januar 2012 statt. Aus den Gesprächen mit Ausstellern der Messen TrendSet, easy bird und Vivanti ist zu entnehmen, dass sie diese erweiterten Möglichkeiten zur frühen Präsentation ihrer Neuheiten schätzen und den vernünftigen Kostenrahmen für die Stände begrüßen. Das geht sicher in Richtung Frankfurt, wo die Ausgaben teilweise zu explodieren drohen und sich die Aussteller nicht richtig verstanden fühlen. Dennoch wird die Tendence in Frankfurt der Internationalität wegen zum Thema Trend und Lifestyle Signale setzen können.

Die Aussteller der Messen in den drei Großstädten München, Hamburg und Düsseldorf bezeichneten die Vielfalt der Angebotspalette, Innovationen, kreativen Neuheiten junger Designer und prominenter Marken neben individuellen Newcomers als inspirierend und stellten fest, dass der Fachbesucherkreis nicht nur größer, sondern auch internationaler geworden ist. Die Besucher wiederum begrüßten die Atmosphäre der "kleinen" Messen, fanden sie aufgeschlossen und freundlich und nahmen sich Zeit. Natürlich hatte jede der Städte ihre eigene Anziehungskraft. Unter den Lifestyle-Produkten spielten zwar Haus- und Heimtextilien nicht die größte Rolle, mischten aber im reinsten Sinn des Wortes überall mit. Die meisten Stände - mit Ausnahme der großen internationalen Marken - waren eher klein, aber gut und inspirierend gestaltet. Beim Flanieren durch die Hallen blieb so mancher Fachbesucher an Produkten hängen, die er bisher noch nicht im Sortiment hatte. (gk)
aus Haustex 09/11 (Handel)