Inventurdifferenzen
Im Textilfachhandel leicht gesunken
Köln - Im Jahr 2010 sind die Inventurdifferenzen im Textilhandel (inkl. Warenhäuser sowie Schuh- und Sportgeschäfte) leicht gesunken. Sie fielen gegenüber 2009 um 0,03 Prozentpunkte auf 0,48 Prozent, bewertet zu Einkaufspreisen in Prozent vom Nettoumsatz. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Kölner EHI Retail Institute, an der sich 23 Textilunternehmen (inkl. Warenhäuser) mit rund 5.000 Geschäften und einer Gesamt-Verkaufsfläche von über 4,6 Mill. qm. Zum Vergleich: Im gesamten Einzelhandel fielen die Inventurdifferenzen ebenfalls leicht von 0,63 auf 0,60 Prozent.
Innerhalb des Textilhandels lagen in 2010 die Textilfachgeschäfte (bis 400 qm Verkaufsfläche, davon 2/3 Filialisten) vorne, deren durchschnittliche Inventurdifferenz allerdings von 0,38 auf 0,41 Prozent anstieg. Verantwortlich für die Verschlechterung waren vor allem mehrmalige größere Bandendiebstähle bei einigen Umfrageteilnehmern. Dagegen fiel die durchschnittliche Inventurdifferenz der Textilfachmärkte von 0,53 auf 0,49 Prozent. Deutlich gesunken von 0,63 auf 0,53 Prozent ist in 2010 die Inventurdifferenz bei Textilkaufhäusern und Warenhäusern.
Bei den getroffenen Maßnahmen lag in 2010 die Mitarbeiterschulung mit einer Durchführungs-Quote von 90 Prozent ganz vorne in der Gunst der Textilhändler. Überdurchschnittlich oft eingesetzt wurden zudem eine Datenauswertung der Warenwirtschaft (81 Prozent), Artikelsicherung und offene Kameraüberwachung (je 67 Prozent) sowie eine Kassendatenauswertung (62 Prozent). Insgesamt gab der Textilhandel durchschnittlich 0,45 Prozent vom Umsatz für Maßnahmen gegen Inventurdifferenzen aus. Die höchsten Inventurdifferenzen wurden mit durchschnittlich 1,15 Prozent bei Lederartikeln festgestellt. Es folgen die Sortimentsbereiche Damenoberbekleidung (0,79 Prozent), Wäsche (0,68 Prozent), Schuhe (0,57 Prozent) und Herrenbekleidung (0,56 Prozent). Am Ende rangiert die Kinderbekleidung mit durchschnittlich 0,49 Prozent Inventurdifferenz.
Verursacht werden die Inventurdifferenzen im Textilhandel nach Einschätzung von Experten zu 64,2 Prozent von den Kunden. 15,6 Prozent werden den Mitarbeitern zugerechnet und 13,7 Prozent beruhen auf organisatorischen Mängeln. Lieferanten und Servicekräfte sind nach Meinung der Experten lediglich zu 6,5 Prozent für die Inventurdifferenzen verantwortlich. Hinweis: Die 68-seitige EHI-Studie "Inventurdifferenzen 2011" kann zum Preis von 495 Euro inkl. MwSt. und Versand bestellt werden unter www.ehi.org
aus
Haustex 09/11
(Handel)