Deutsche Bodenbelagsproduktion im 1. Halbjahr 2011
Mehr produziert und teurer verkauft
Gut entwickelt hat sich die deutsche Bodenbelagsindustrie im ersten Halbjahr 2011. Mit Ausnahme textiler Beläge konnten die Produktionsmengen zum Teil erheblich gesteigert werden. Und den Herstellern, die schon eine ganze Weile mit stark erhöhten Rohstoffkosten zu kämpfen haben, ist es auch gelungen, höhere Preise am Markt durchzusetzen.Mit der deutschen Bodenbelags-Industrie geht es aufwärts. Auf der Basis vom Statistischen Bundesamt erhobener Zahlen ergibt sich für das erste Halbjahr 2011 ein Produktionszuwachs von 1,1 % auf 198,1 Mio. m. Erfreulich an der Entwicklung ist auch, dass mit einer Ausnahme alle Produktgattungen an dem Trend beteiligt sind. Lediglich textile Beläge blieben um 0,8 % hinter dem Vorjahreswert zurück. Immerhin wird mit Teppichböden aber mehr Geld verdient als zur Jahreshälfte 2010. Das gilt auch für die übrigen Warengruppen und so summiert sich der Produktionswert nach den ersten beiden Quartalen auf 1,4 Mrd. EUR, ein Plus von 5,5 %. Offenbar ist es den Herstellern gelungen, die Preiserhöhungen bei den Rohstoffen zumindest teilweise an die Kundschaft weiterzugeben.
Nach wie vor den größten Anteil an der Gesamtproduktion haben Laminatböden (47,0 %). Allerdings hat sich die in Deutschland hergestellte Menge kaum verändert (+0,2 %).
Auf Platz zwei rangieren trotz Verlusten die textilen Beläge (23,2 %). Zuwächse konnten einzig Nadelfilz und gewebte Ware verzeichnen. Bei getufteten Böden sank nicht nur die Produktionsmenge (-11,2 %) sondern auch der Wert (-3,9 %). Mit einem Anteil von 18,9 % an der Gesamtproduktion liegen elastische Beläge auf dem dritten Rang. Sie verzeichnen mit einem Plus von 4,4 % die höchste Steigerungsrate. Übertroffen wird dies noch vom Wertzuwachs, er liegt bei 9,6 %. Ausreißer nach unten sind Linoleumbeläge, von denen 3,6 % weniger produziert wurden und die auch beim Produktionswert 2,5 % einbüßten. Allerdings sind dies Schätzungen, denn aufgrund der zu geringen Anzahl an Herstellern in Deutschland veröffentlicht das Statistische Bundesamt keine Zahlen.
Bei keramischen Fliesen machen die Statistiker keine Unterscheidung zwischen Produkten für Boden und Wand. Der Industrieverband Keramische Fliesen und Platten teilt die Gesamtproduktion im Verhältnis 60/40 (Boden/Wand). Daraus ergeben sich 15,9 Mio. m keramischer Bodenfliesen und ein Anteil von 8,0 % an der Bodenbelagsproduktion.
2,8 % der in Deutschland gefertigten Bodenbeläge waren Parkett und Holzböden. Immerhin gelang der krisengeschüttelten Branche ein Produktionsanstieg von 2,1 %, die Verkaufserlöse verbesserten sich sogar um 2,8 %.
aus
BTH Heimtex 12/11
(Bodenbeläge)