Winter-Schluss-Verkauf
Nicht unnötig (früh) reduzieren
Köln - Die Herbst/Winter-Saison ist bislang für den Textil- und Modehandel meist sehr schlecht gelaufen. Ursache dafür waren vor allem das lange Zeit zu warme Wetter und die sich abschwächende Konsumstimmung aufgrund der negativer werdenden Wirtschaftsnachrichten. Zudem war die Vorlage aus 2010 zum Teil sehr hoch und deshalb nur sehr schwer zu übertreffen.
Als Folge ist der Warendruck im Textilhandel derzeit deutlich stärker als im Vorjahr. Deshalb ist es bereits im September/Oktober zu größeren Rabattaktionen gekommen. Aufhänger waren meist Geschäftsjubiläen oder vergleichbare Anlässe. Viele Händler befürchten, dass sich die Rotpreiswelle auch in den nächsten Wochen massiv fortsetzt und kaum noch reguläre Preise durchgesetzt werden können. Für die Rendite in der gesamten Branche hätte dies dramatische Auswirkungen.
Vor diesem Hintergrund warnt der BTE davor, zu früh die echte Winterware im Preis zu reduzieren. Bei Übergangsware, älteren Monatsprogrammen und schlecht laufenden Artikeln kann der Rotstift-Einsatz aktuell zwar betriebswirtschaftlich durchaus Sinn machen, warme Winterware sollte jedoch davon ausgenommen werden. Gerade das letzte Jahr mit seinem langen kalten Winter hat vielfach gezeigt, dass die meisten Kunden bei den passenden Temperaturen bereit sind, für wärmende Textilien auch gegen Saisonende noch reguläre Preise zu zahlen. Und mit Januar und Februar stehen die - statistisch gesehen - kältesten Monate noch bevor.
Der BTE appelliert deshalb an den Textilhandel, den Rotstift aktuell mit Augenmaß anzulegen und sich mit allzu breiten und hohen Rabatten zurückzuhalten. Zudem sollte der Begriff "Schlussverkauf" zur werblichen Abgrenzung zur vorher laufenden "Sale"-Periode erst für das tatsächliche Ende der Reduzierungsphase verwendet werden. Für den Start des nächsten Winter-Schluss-Verkaufs empfiehlt der BTE mit dem 30. Januar 2012 den letzten Montag im Januar und damit den ehemals gesetzlich vorgeschriebenen Termin. Es ist dann wieder mit einer breiten werblichen Unterstützung der Medien zu rechnen.
aus
Haustex 12/11
(Handel)