Deutsche Bodenbelagsproduktion Januar bis September 2011
Höhere Preise bei leicht sinkender Menge
Trotz deutlich gesunkener Produktionsmengen in der Laminatbodenindustrie, können Deutschlands Bodenbelagshersteller mit dem ersten Dreiviertel Jahr 2011 zufrieden sein. Die übrigen Produktgattungen konnten die Verluste nahezu ausgleichen. Noch erfreulicher: Der Produktionswert ist insgesamt um mehr als 5 % gestiegen.Positive Meldungen aus der deutschen Bodenbelagsindustrie. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes hat sich der Wert in Deutschland gefertigter Beläge in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 um 5,4 % auf 2,039 Mrd. EUR erhöht. Und das, obwohl die Produktionsmenge sogar geringfügig gesunken ist. Die Einbußen in Höhe von 0,6 % auf insgesamt 297 Mio. m
2 gehen auf das Konto der Laminatböden. Alle übrigen Produktgattungen konnten zulegen, die negative Entwicklung beim Laminat jedoch nicht komplett ausgleichen. Nach wie vor bleiben Laminatböden mit einem Mengenanteil von 47 % aber an der Spitze der in Deutschland produzierten Beläge.
Die zweitgrößte Produktgattung sind die textilen Beläge mit einem Anteil von 22,9 %. Insbesondere gewebte Teppichböden und Nadelfilz haben hier stark zugelegt. Bei den getufteten Böden sind zwar die Produktionsmengen gesunken (-7,3 %), dennoch konnten sie den Produktionswert um 0,9 % steigern.
Mit einem Anteil von 18,9 % an der Gesamtproduktion rangieren die elastischen Beläge auf Platz drei. Sie verzeichneten ein Volumenzuwachs von 3,3 %. Homogene PVC-Beläge sowie Gummibeläge erzielten Steigerungen in Menge und Wert von über 14%. Linoleum weißt einen Volumen- und Wertverlust von 5,3% bzw. 4,3 % auf. Allerdings sind diese Werte geschätzt, da das Statistische Bundesamt aufgrund der zu geringen deutschen Herstellerzahl keine Angaben macht.
Auch die Zahlen zu den keramischen Bodenbelägen mussten geschätzt werden, da das Bundesamt nicht zwischen Boden- und Wandbelägen unterscheidet. Der Industrieverband Keramische Fliesen und Platten geht davon aus, dass rund 60 % der Produktion für den Fußboden gedacht sind. Daraus ergibt sich für die ersten neun Monate des Jahres 2011 eine Produktionsmenge von 25,2 Mio. m
2 an Keramikböden und ein Anteil von 8,5 % an der gesamten Bodenbelagsproduktion. Mit einem Plus von 10,4 % in Menge und Wert weisen keramische Böden die höchsten Zuwachsraten auf.
Der Anteil von Parkett an der deutschen Bodenbelagsproduktion beträgt 2,8 %. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurde 1,5 % mehr produziert. Der Erlös stieg sogar um 2,4 %. Verantwortlich für die positive Entwicklung ist mit einem Zuwachs von 1,8 % bzw. 3,0 % vor allem Mehrschichtparkett, das mittlerweile über 93 % der deutschen Parkettproduktion ausmacht.
Gute Prognose für das GesamtjahrFür das Gesamtjahr 2011 prognostiziert das Statistischen Bundesamt eine positive Entwicklung. Der Wert in Deutschland hergestellter Bodenbeläge liegt nach vorläufigen Zahlen mit 3,5 Mrd. EUR um 3,9 % über dem Vorjahr, wobei Produkte aus Linoleum und Tropenhölzern nicht berücksichtigt wurden.
Sämtliche Warengruppen sollen 2011 zugelegt haben; die größten Steigerungsraten gab es bei elastischen Belägen: Deutsche Produzenten setzten Waren für 544 Mio. EUR ab (+11,0 %). Überdurchschnittlich wuchsen auch keramische (+7,0 % auf 521 Mio. EUR) und textile Bodenbeläge (+4,4 % auf 738 Mio. EUR).
Deutlich schlechter entwickelte sich die Rubrik Holz, in der die Statistiker bei den vorläufigen Zahlen Parkett und Laminatböden zusammenfassen. Hier lag die Steigerungsrate lediglich bei 0,8 %. Insgesamt macht diese Gruppe mit einem Gesamtumsatz von 1,7 Mrd. EUR aber den größten Teil der deutschen Bodenbelagsproduktion aus, dem Laminat sei Dank.
aus
BTH Heimtex 02/12
(Bodenbeläge)