Deutsche Bodenbelagsproduktion 2011
Höhere Preise durchgesetzt
Deutschlands Bodenbelagshersteller können mit dem Verlauf des Jahres 2011 zufrieden sein. Obwohl die Produktionsmenge nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes geringfügig zurückging, ist der Produktionswert angestiegen. Die Hersteller konnten am Markt höhere Preise durchsetzen und so auch die gestiegenen Fertigungkosten kompensieren.Im Jahr 2011 wurden in Deutschland Bodenbeläge für 2,68 Mrd. EUR produziert. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes (Stand April 2012) ist das ein Zuwachs von rund 4,1 %. Offenbar ist es den Herstellern gelungen, deutlich höhere Preise bei ihren Kunden zu realisieren, denn die Produktionsmenge an Parkett, Laminat, textilen, elastischen und keramischen Bodenbelägen lag mit 386 Mio. m
2 immerhin 1,9 % unter Vorjahr. Höhere Verkaufspreise scheinen auch bitter nötig, klagen doch alle Segmente über deutlich gestiegene Rohstoff- und Energiekosten.
Dass das Produktionsvolumen in Deutschland rückläufig ist, lag vor allem an
Laminatböden. Hier gab es ein Minus von 5,2 %. Mit einem Mengenanteil von 47 % an der Gesamtproduktion bleiben die vor allem bei Heimwerkern beliebten Beläge aber die größte Produktgruppe.
Auf Rang zwei liegen mit einem Anteil von 23 %
textile Beläge. Zwar legten gewebte Teppichböden und Nadelfilz stark zu, aber das reichte nicht, um die Einbußen bei getufteten Qualitäten völlig zu kompensieren. Immerhin: Der Wert textiler Beläge aus deutscher Produktion ist mit 7,8 % überdurchschnittlich angestiegen.
Mit einem Anteil von 18,6 % sind
elastische Beläge die drittgrößte Produktgattung. Sie konnten 2011 sowohl in der Menge (+1,7 %) als auch im Wert (+5,6 %) zulegen. Auch in dieser Warengruppe entwickelten sich die einzelnen Produktarten uneinheitlich: Gummibeläge und homogene PVC-Beläge verzeichneten deutliche Zuwächse. Für die Hersteller von Linoleumbelägen kam es dem gegenüber gleich doppelt dick: 8,7 % weniger produziert und auch beim Wert 7,8 % eingebüßt. Allerdings sind dies Schätzungen, denn aufgrund der zu geringen Anzahl an Herstellern in Deutschland veröffentlicht das Statistische Bundesamt keine Zahlen für Linoleum.
Großer Gewinner des Bodenbelagsjahres 2011 sind
keramische Bodenbeläge. Sie weisen mit einem Plus von 8,3 % in der Menge und 8,7 % im Wert die höchsten Zuwachsraten aller Produktgruppen auf. Wobei auch diese Zahlen geschätzt sind, da das Statistische Bundesamt nicht zwischen Boden- und Wandbelägen unterscheidet. Der Industrieverband Keramische Fliesen und Platten geht davon aus, dass rund 60 % der Produktion für den Fußboden gedacht sind. Daraus ergibt sich eine Produktionsmenge von 32,9 Mio. m
2 an Keramikböden und ein Anteil von 8,5 % an der gesamten Bodenbelagsproduktion.
Rund 2,8 % der in Deutschland hergestellten Bodenbeläge sind
Parkett. Die Produktion ging um 3,2 % zurück. Höhere Verkaufspreise ließen den Produktionswert nur um 1,0 % fallen. Unerfreulich ist hier die Entwicklung beim vergleichsweise hochpreisigen Stabparkett, das über alle Produktarten hinweg die stärksten Einbußen hinnehmen musste; sowohl bei der Menge (-14,1 %) als auch beim Wert (-14,3 %).
aus
BTH Heimtex 06/12
(Bodenbeläge)