Pielot Parkett: Mehr Kontakte durch Vernetzung

"Kooperationen sind Gold wert und lebensnotwendig"

Hamburgs Obermeister Frank Pielot bietet seinen Kunden seit vier Jahren ein weit über Qualitätsparkett hinausgehendes Spektrum. Pielot, der Malereibetrieb Mangels und Marzio, der Raumausstatter Fußboden Götze und der Fliesenleger Ulrich Holz - gemeinsam sind sie die Gruppe "akzentos". In dieser Kooperation können nahezu alle Wünsche an Boden- und Wandoberflächen erfüllt werden. Kundenkontakte werden intensiviert, Leistungen vernetzt. Gemeinsame Schauräume sorgen für Synergien. Pielot ist überzeugt, dass durch eine gemeinsame Präsentation mit anderen Fachfirmen dem Kunden viel mehr geboten werden kann. Seit einigen Monaten ist "akzentos" noch dichter an der Laufkundschaft dran, direkt neben dem Einkaufszentrum Hamburger Straße in Hamburg.

Seit der Novellierung der Handwerksordnung 1998 sei der Markt für gute Parkettfirmen wesentlich schwieriger geworden, da ein Meistertitel nicht mehr Pflicht sei. Demzufolge gibt es heute unter den 581 Betrieben in Hamburg, die das Handwerk des Parkettlegens ausüben, nur noch etwa 30 Betriebe mit eigenem Parkettlegermeister, beklagt Pielot. Und in der Hamburger Landesinnung für Parkett und Fußbodentechnik seien nur noch 45 verlegende Mitgliedsfirmen organisiert.

Fachbetriebe sind bei höchsten Ansprüchen gefragt

Bei größeren Projekten würden regelmäßig große "Objekteure" einsteigen, beschreibt Frank Pielot die Wettbewerbssituation. Sie böten oft viele Gewerke zugleich an und beschäftigten noch dazu Subunternehmer-Kolonnen aus Polen und Osteuropa. Doch bei sehr anspruchsvollen Parkettarbeiten zeige sich, dass die Ausbildung dieser "Objekteure" nicht ausreiche.

Deshalb wundert es nicht, dass Pielot Parkett alle Parkettarbeiten im Hotel Vierjahreszeiten in Hamburg ausgeführt hat. "Hierzu gehört neben guter Planung des Aufbaus höchste Qualität bei der Verarbeitung bei zugleich höchstem Zeitdruck", sagt Frank Pielot. Böden mit Randfriesen in Ovalform oder Tafelparkett mit Sternintarsien könne eben nicht jeder Betrieb verlegen. Um die Qualität auch nach außen zu verdeutlichen, wurde der Verein "Elite" gegründet, ein Zusammenschluss von Parkettlegern der Spitzenklasse. "Wir kommen zum Zuge, wo höchste Qualität gebraucht wird, auch in einem problematischen Umfeld", betont Frank Pielot. Das könne einen Fachbetrieb nicht schrecken.

Mit Kundenvernetzung mehr Endverbraucher erreichen

Qualität allein genüge aber nicht, um sich dauerhaft am Markt zu behaupten. Wenn der Kunde Vielfalt verlange, müsse ihm diese auch geboten werden. "Jeder, der bei einer Kooperation versucht, andere Fachfirmen mit ins Boot zu nehmen, erhält ein besseres Schneeballsystem als wenn er nur mit eigenen Kunden agiert", unterstreicht Frank Pielot die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit. Er selbst lebe von hochwertigen Holzböden, sei aber auf Empfehlungen angewiesen.

Wer mit Maler Anco Marzio (43) über edle Kalkputze spricht, hat möglicherweise auch Interesse für feine Parkettböden. Marzio versteht sein Können nicht nur als das eines klassischen Malereibetriebes, in dem es um Farben und Tapeten in allen Variationen geht. Er bietet auch feine Reliefs in fugenlosen Putzen, die er mit Strukturtapeten in den Putz formt. Der Kunde kann auch Fotografien mitbringen, die über Matrizen auf die Putzoberflächen gebracht werden. Und mit Kautschukformen sind selbst erhabene Reliefs möglich. Seine neueste Kreation ist Travertinputz, ein Kalkputz, der aussieht wie edler Naturstein. "Anspruchsvolle Kunden sind die Klientel, die Marzio bedienen möchte, "und so wie wir vernetzt sind, klappt das auch."

"Wir erreichen mehr Endverbraucher und dreimal so viele Architekten", ergänzt Matthias Hartwig (51) von Fußboden Götze. Er bietet bis zu 6.000 Teppichmuster von allen Markenartikeln, dazu Vinyl-Designbeläge in Holz- oder Steinoptik, Linoleum und Gummibeläge. "Holz ist schön", sagt Hartwig, "aber es gibt auch Bereiche, die chemikalienbeständig sein müssen." Seit etwa drei Jahren bietet er auch noch Böden und Schrankoberflächen aus Leder in den verschiedensten Prägungen an. Die beginnen bei einem Quadratmeterpreis von über 80 EUR. Sicht- und Sonnenschutzelemente ergänzen sein Programm.

Individuelle Böden immer stärker verbreitet

Kunden dieser edlen Oberflächen schauen sich auch gern alternativ bei Frank Pielot um.

Dielenböden aus Eiche gibt es bei Pielot auch schon mal für 20 EUR pro Quadratmeter, können aber auch leicht die Grenze von 300 EUR überschreiten. Der Obermeister schätzt, dass etwa 60 Prozent des Parkettmarktes derzeit von Eiche dominiert wird. Von Trends möchte er aber nicht mehr sprechen. Die habe es zuletzt vor zehn Jahren gegeben. "Drei Monate läuft Bambus, dann ist wieder nichts in diesem Bereich." Keiner könne genau sagen, was gerade aktuell ist und was in Zukunft gefragt wird. Es gehe immer individueller zu. "Den meisten Interessenten geht es darum, sich von Freunden und Nachbarn abzuheben."

Auch die großen Hersteller hätten sich darauf eingestellt. Das führe zu längeren Lieferzeiten als früher, da auch individueller produziert werden müsse. Nicht unüblich sind vier bis acht Wochen für die Lieferung. "Vieles wird nur noch just in time hergestellt", erläutert Frank Pielot. Zeitersparnis gebe es nur durch Vorproduzieren des Unterbaus. Für das Finish müsse die Bestellung des Kunden abgewartet werden, egal ob beim massiven oder beim mehrschichtigen Parkett. Allein bei massiver Eiche gebe es nahezu grenzenlose Varianten durch verschiedenfarbige Öle in Braun, Schwarz, Weiß und anderen Nuancen, aber auch durch verschiedenste Arten struktureller Oberflächenbearbeitung.

Der Kunde werde immer anspruchsvoller. "Ich muss mich ständig um den Kunden kümmern", sagt Frank Pielot. Es genüge nicht, nur eine vielfältige Ausstellung zu bieten. Er muss auch mit Mustern zum Kunden fahren und ihn vor Ort beraten. Erwartet werde dann oft eine komplette Raum- und Einrichtungsberatung.

Renaissance der guten Betriebe steht bevor

Manchmal geht es aber lediglich um Sanierung, um Schleifen, Versiegeln und Aufarbeiten alter Böden. Das Brot- und Buttergeschäft darf nicht vernachlässigt werden. "Man kann sich nicht nur von Rosinen ernähren", konstatiert Frank Pielot. Er scheint den richtigen Weg gefunden zu haben. Sein Umsatz steige stetig, seit er 1991 die eigene Firma gegründet habe. Derzeit erreiche der Jahres-Umsatz 1,1 Mio. EUR. Der Betrieb mit sechs Mitarbeitern, davon zwei Auszubildenden, operiere in ganz Norddeutschland in einem Umkreis von etwa 200 Kilometern rund um Hamburg. Auch weitere Anfahrtswege werden in Kauf genommen. Etwa zu einem Bauvorhaben in Georgien mit einer Fläche von 650 Quadratmetern Parkett, dass er im letzten Jahr abgewickelt hat.

Für die Zukunft prognostiziert Obermeister Frank Pielot eine Renaissance der "richtig guten Betriebe". Es werden eine Zeit kommen, wo händeringend nach guten Handwerkern gesucht werde. Bis es soweit sei, müsse er versuchen, die "Geiz ist geil"-Zeit zu überleben. "Es passiert derzeit sehr viel Schrott draußen", sagt Frank Pielot zur jetzigen Situation. Die Novellierung der Handwerks-Ordnung habe gute sozialversicherungspflichtige Leute aus dem Beruf gedrängt. Der Kunde sei darüber vergessen worden. Noch gebe es viele Kunden, die glaubten, einen Meisterbetrieb vor sich zu haben, wenn sie einen Fachbetrieb in den Gelben Seiten ausgewählt hätten. Doch allmählich werde sich ein Mentalitätswandel durchsetzen. Wenn der Kunde eine schlechtere Qualität erhalte, als er erwarten könne, werde er sich wieder den echten Meisterbetrieben zuwenden, die zudem auch kontinuierlich Nachwuchs ausbilden.



Pielot Parkett
Humboldtstraße 9,
22083 Hamburg
Telefon: 040 / 6481735
Fruchtallee 24,
21641 Apensen
Telefon: 04167 / 6033
Mail: info@pielot-parkett.de
Internet: www.akzentos.com
Inhaber: Frank Pielot Parkettlegermeister
Gegründet: 1991
Mitarbeiter: 6
Verein: Elite Parkettlegermeister
aus Parkett Magazin 03/12 (Handwerk)