Übergreifende Zusammenarbeit tangierender Handwerke
Fußboden-Forum mit Parkettlegern, Schreinern und Raumausstattern
Beim 1. Südwestdeutschen Fußboden-Forum des Wirtschaftsverbandes Saarland informierten sich über 80 Teilnehmer über neueste Entwicklungen im Parkett- und Bodenlegerhandwerk. Den Schulterschluss der Innungen mit dem Verband bekräftigten bei der Tagung die drei Landesinnungsmeister Edgar Arendt (Schreiner), Stefan Linke (Raumausstatter) und Jörg Bickelmann-Follmar (Parkettleger) - alle drei freuen sich auf künftige Synergien.Im ersten Fachvortrag führte Gert Haussmann die Teilnehmer in die Problematik der Estrichbestimmung ein. Er betonte, dass sich heutige Estrich-Arten nicht mehr durch einfache Sichtprüfung bestimmen lassen. Reklamationen an der Arbeit der Parkett- und Bodenleger kämen daher in den meisten Fällen aus einer Fehleinschätzung des Untergrundes durch den Bauverantwortlichen. Ein Unterscheiden nach Farbe und Körnung - aufgrund der unterschiedlichen Inhaltsstoffe - sei aber heute nicht mehr möglich. Zur Vermeidung von Reklamationen helfe intensives Nachfragen beim Bauleiter und Estrichleger.
Peter Fendt, stellvertretender Bundesinnungsmeister des Zentralverbands Parkett und Fußbodentechnik sowie Sachverständiger, berichtete von der Arbeit des Verbandes und der Tradition des Parkettlegerhandwerks und gab einen Überblick über die verschiedenen Parkettarten. Darüber hinaus erinnerte er daran, dass der Untergrund für die Arbeit des Parkettlegers besonders wichtig ist und verdeutlichte das an zahlreichen Schadensfällen. Seiner Meinung nach führt Arbeit auf alten Untergründen in der Regel auch zum Schadensfall. Im Zweifel müsse der alte Aufbau bis auf den Estrich entfernt werden.
Der Sachverständige Richard A. Kille widmete seinen Vortrag elastischen und textilen Bodenbelägen. Er bezeichnete Mängel als "oft enttäuschte Erwartungen des Kunden", die vom Handwerker geweckt würden. Der Kunde müsse das bekommen, was er bestellt habe. Daher sollte der Handwerker Verkaufsgespräche nicht mit Hochglanzkatalogen führen, da in diesen Bilder meist nachbearbeitet würden. Außerdem müsse bei der Verarbeitung "das richtige System am richtigen Ort" eingesetzt werden.
Zum Abschluss referierte Michael Schmid, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (VDP), über die Arbeit des Verbandes. Es ging um Marktbeobachtung, PR- und Öffentlichkeitsarbeit für Parkett, Normungsarbeit und Interessenvertretung gegenüber Behörden und Instituten. Der VDP kooperiere eng mit dem Parkettlegerhandwerk. Dies sei nur weiter möglich, wenn wieder überwiegend in Deutschland hergestelltes Parkett verarbeitet werde.
Das Forum wurde abgerundet durch eine begleitende Ausstellung von Fördermitgliedern. Hier konnten sich die Teilnehmer mit Zulieferern über neueste Entwicklungen und Produkte austauschen.
aus
Parkett Magazin 03/12
(Handwerk)