Studie von Thomsit und Uni Erlangen
Bodenleger nutzen Internet intensiv
Im Vergleich mit anderen Zielgruppen haben Handwerker das Internet für sich als -Kommunikations- und Informationsplattform möglicherweise etwas später entdeckt. Seine Bedeutung indes ist nicht zu unterschätzen. Vor allem für Lösungen, die zum Bodenaufbau benötigt werden, dient das Internet als rege frequentierte Informationsquelle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Abschlussarbeit des Master-Studiengangs Marketing der Universität Erlangen-Nürnberg unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Fürst. Die Studie ist eines der -ersten Ergebnisse einer noch jungen Kooperation von Thomsit mit dem süddeutschen Wissenschaftszentrum.Basis der Internet-Studie war eine Befragung, die Uni-Absolventin Michaela Weiß im Zuge der letzten Fachmesse "Estrich, Parkett, Fliese" (EPF) in Feuchtwangen durchgeführt hatte. Rund 270 Handwerker hatten sich dem in Zusammenarbeit mit dem Thomsit-Marketing branchenspezifisch erarbeiteten Fragenkatalog gestellt. Die empirisch gewonnenen Ergebnisse wurden abschließend in Relation zu einer bereits vorliegenden Studie unter Malern und Lackierern gesetzt.
Bodenleger aktiver als andere GewerkeIm direkten Vergleich zeigt sich, dass Boden- und Parkettleger mehr Zeit für berufliche Themen im Internet verbringen als Maler und Lackierer, die nicht am Boden aktiv sind. "Während Bodenleger durchschnittlich rund 57 Prozent ihrer Internetbesuchszeit für berufliche Fragen aufwenden, nutzen Maler und Lackierer das Internet in ihrer Recherche zu Wand-spezifischen Themen zu etwa 28 Prozent", erläutert Weiß. Begründet sieht die frischgebackene Marketing-Expertin den Unterschied in der höheren Komplexität des Gewerks Fußboden und erläuterungsbedürftigen Produkten.
Insgesamt betrachtet zählt das Internet heute neben Schulungen, Seminaren und Messen sowie Fachzeitschriften zu den wichtigsten Informationsquellen für Bodenprofis. Immerhin 68 Prozent aller befragten Bodenleger verfügen über einen eigenen Internetanschluss, 26 Prozent zusätzlich über einen mobilen Zugang.
Berufliche Nutzung korreliert mit Aufgabenstellung im Betrieb 78,4 Prozent der befragten Bodenleger gaben an, täglich bis mehrmals pro Monat im Internet nach Informationen für ihre tägliche Arbeit zu suchen. Beleuchtet man detaillierter, wer sich in einer Firma des Internets intensiver bedient und wer weniger, ist die Verteilung eindeutig: "Während Inhaber und Meister pro Tag über eine Stunde zu beruflichen Themen im Netz verbringen, surfen Gesellen und Auszubildende meistens privat.
Mit wachsender Verantwortung innerhalb eines Betriebs steigt somit auch die berufliche Nutzung des Internets", hat Michaela Weiß herausgefunden.
Diese hohen Werte spiegeln sich auch in der Eigendarstellung. Etwa drei Viertel aller Bodenleger-Betriebe unterhalten einen eigenen Webauftritt. Soziale Netzwerke dagegen spielen sowohl in der Darstellung als auch in der Kommunikation quasi keine Rolle.
aus
FussbodenTechnik 04/12
(Handwerk)