Deutsche Bodenbelagsproduktion im 1. Halbjahr 2012
Laminat- und Keramikbeläge sind die Gewinner
Rückgänge in der Menge, aber ein Anstieg des Wertes - die Bilanz des Statistischen Bundesamtes für die deutsche Bodenbelagsproduktion im ersten Halbjahr 2012 fällt uneinheitlich aus. Lediglich bei Laminatböden und keramischen Belägen ist mehr vom Band gelaufen als im Vorjahreszeitraum. Alle übrigen Produktgattungen haben an Volumen eingebüßt.Im ersten Halbjahr 2012 wurden in Deutschland Parkett, Laminat, textile, elastische und keramische Bodenbeläge für 1,38 Mrd. EUR produziert. Nach Erhebungen des Statistischen Bundesamtes ein Zuwachs von 1,6%. Offenkundig ist es den Herstellern gelungen, höhere Preise zu realisieren, denn die Produktionsmenge ist mit 195,3Mio.m rückläufig und bleibt 1,4% unter Vorjahr.
Dass das Minus im Produktionsvolumen nicht höher ausfiel, lag vor allem an den
Laminatböden. Neben den keramischen Belägen konnten sie als einzige Produktgruppe sowohl in der Menge (+3,1%) als auch im Wert (+10,0%) zulegen. Damit bauen die insbesondere bei Heimwerkern beliebten Beläge ihre Führungsposition in der Gesamtproduktion weiter aus; rund die Hälfte der in Deutschland hergestellten Bodenbeläge sind Laminat.
Mit einem Anteil von 21,6% liegen die
textilen Beläge trotz Verlusten auf Platz zwei. Einzig bei Nadelfilz blieben Menge und Wert nahezu konstant. Immerhin: Das Minus im Wert fiel bei den textilen Belägen mit 5,6% geringer aus als in der Menge (-8,4%). Auch hier gab es erfolgreiche Preiserhöhungen.
Ähnlich die Entwicklung bei den
elastischen Belägen: Sowohl Produktionsvolumen (-8 ,2%) als auch Produktionswert (-2,2%) sind zurückgegangen. Für die Hersteller von Linoleumbelägen kam es besonders dick: 22,8% weniger produziert und ebenso viel beim Wert eingebüßt. Allerdings sind dies Schätzungen, denn aufgrund der zu geringen Anzahl an Herstellern in Deutschland veröffentlicht das Statistische Bundesamt keine Zahlen für Linoleum. Ausreißer nach oben sind Gummibeläge, von denen 9,5% mehr produziert wurden, bei nahezu stabiler Preislage. Mit einem Anteil von 17,6% sind die elastischen Beläge drittgrößte Produktgattung aus deutscher Produktion.
Keramische Beläge sind ebenfalls Gewinner im ersten Bodenbelagshalbjahr. Sie verzeichnen ein Mengenplus von 8,8% und einen Wertzuwachs von 6,0%. Auch dies sind Schätzungen, weil das Statistische Bundesamt nicht zwischen Boden- und Wandbelägen unterscheidet. Der Industrieverband Keramische Fliesen und Platten geht davon aus, dass rund 60% der Produktion für den Fußboden gedacht sind. Daraus ergibt sich eine Produktionsmenge von 17,3Mio.m an Keramikböden und ein Anteil von 8,9% an der gesamten Bodenbelagsproduktion.
Parkett und Holzböden machen rund 2,8% der in Deutschland gefertigten Bodenbeläge aus. Ungeachtet eines Produktionsrückganges um 4,3%, blieben die Verkaufserlöse konstant. Erfreulich ist hier die Entwicklung beim vergleichsweise hochpreisigen Stabparkett, das im Gegensatz zu Mosaik- und Mehrschichtparkett zulegen konnte; sowohl in der Menge (6,3%) als auch im Wert (5,5%).
aus
BTH Heimtex 11/12
(Bodenbeläge)